Wie verstörend/brutal ist spurlos verschwunden (1988)?
Ich habe vor heute eventuell mit meiner Familie spurlos verschwunden zu gucken, doch ich habe gehört der soll sehr verstörend oder so sein und bin mir nicht mehr ganz sicher.
Ich würde einfach gerne wissen (OHNE SPOILER) ob der wirklich so krass ist und ganz grob in welche Richtung das ganze geht.
Denn soll ja auch richtig gut sein also hätte schon lust darauf. Danke!
Wie alt bist Du denn?
14
2 Antworten
"Spurlos verschwunden" von George Sluizer (1988) war in der Tat ein Film, der mich vor Jahren stark verstörte. Das lag aber auch an der Atmosphäre des Films, die späten Achtziger waren mitunter etwas beklemmend und Benelux war damals auch irgendwie verrufen und wurde genau so in dem Film dargestellt. Wenn man das sieht, kennt man das schlechte Image.
Aufmerksam wurde ich auf den Film über seine durchweg recht positiven Kritiken und die für mich als Krimifan interessante Rahmenhandlung, aber ich habe ihn als zwar schlimmen und heftigen, subjektiv aber auch als schauspielerisch schlechten und teilweise unnötig in die Länge gezogenen Film empfunden, dem inhaltlich trotz aller Beklemmung oft die Puste ausging - als Thriller und Stück eines an sich großen Filmemachers habe ich das Werk nicht empfunden, sondern mehr als eine Art Beziehungsdrama mit dem Charakter eines Projekts von unerfahrenen Studenten, die "mal was Großes machen durften". Auch die Darsteller überzeugten mich nicht und durch seine Unausgegorenheit hat mich der Film wiederum irgendwie verstört. Das Buch "Das goldene Ei" von Tim Krabbé, nach dem der Film entstand, habe ich nicht gelesen.
Das ist alles andere als ein Familienfilm und kein Film, den ich einem Jugendlichen ich sage mal unter 16 Jahren zumuten würde, auch ein Erwachsener kann dadurch an seine emotionalen Grenzen kommen. Wenn man sowieso schon zweifelt, sollte man es bleiben lassen. Es hat seine Gründe, dass der Film, der noch Ende der 90er und in den frühen "Nullerjahren" vereinzelt im Spätabend- oder Nachtprogramm lief, nicht mehr wiederholt wird.
Das ist halt ein Mix aus Roadmovie, Liebesdrama, Psychothriller und das vor trister Endachtziger-Benelux-Nordfrankreich-Kulisse - das regt alle Sinne an und ist schon an sich heftig, aber gerade das "Ambiente" macht es noch schlimmer. Als brutal (wie ein Krimi) würde ich das Ganze nicht bezeichnen, eher als verstörend und beklemmend.
Ich musste erst mal nachlesen, was das für ein Film ist.
Ich brauchte nur den letzten Absatz lesen und wusste schon das er krass ist.
Lemorne bietet Rex jedoch an, seine Neugierde zu stillen und ihn genau das Gleiche erleben zu lassen, was mit Saskia passiert ist.
Ich habe ihn nie ganz gesehen, nur das Ende. Und er endet nicht schön.
Okay ich habe zwar schon viele brutalere Filme gesehen aber war mir hier wie gesagt nicht sicher. Weiß es immer noch nicht ganz genau weil in welche Richtung geht das "krasse" denn? (Am besten keine Spoiler)