Wie soll ich mich gegenüber dem Jobcenter verhalten?
Mein Exmann und ich hatten ein gutes leben mit festen Jobs und einer großen Wohnung. In der Corona Zeit hat er sein Job verloren, da haben wir grad von unserem ersten Kind erfahren. 1 Jahr nach der Geburt unseres Kindes wurde es immer enger und ich erfuhr, dass er bereits 2 Monate keine Miete gezahlt hatte.
Das Geld in seine Selbständigkeit gesteckt, von dem ich nichts wusste. Mietschulden kamen zu seinen restlichen Schulden die er machte dazu. Er wollte nicht mehr arbeiten sondern nur seinen Traum verwirklichen. Ich glaubte an ihn, aber zogen nun zu meinem Vater ins Haus. Die Streitereien und Abwesenheiten von ihm wurden immer mehr und häufiger. Für seinen Traum ist er viel gereist. Aber seit Geburt unseres Sohnes war ich komplett alleine.
Irgendwann hat es so sehr geknallt und die Fehler waren so enorm, dass ich mich auch aus finanzieller Sicht - Elterngeld war bereits 6 Monate nicht mehr - getrennt habe und auf die Suche nach einer Wohnung nur für mich und mein Sohn machte.
Ich fand eine kleine Wohnung und bemerkte 3 Wochen später, dass ich schwanger war. Der Schock saß tief, aber unsere Leben haben von fern ab nicht mehr zusammen gepasst.
Wir hatten bis zur Geburt unseres 2 Kindes immer nur flüchtigen Kontakt für unser ältestes Kind. Der Papa ist bei Freunden untergekommen. Das war mir aber egal, denn er drückte sich klar aus, dass er grad keine Familie haben kann und es in seinem Kopf nicht passt für seinen Traum. Ich lebe also seit Mitte 2022 mit meinem Sohn vom Amt und erhalte Unterhaltsvorschuss.
Als unser 2. Kind Anfang des Jahres geboren wurde, wollte er alles besser machen und Papa sein. Ich wollte nicht dazwischen stehen, denn auch mein Vater hat sich nie um uns gekümmert. Ebenso war ich dankbar, dass er wieder mehr für die Kinder da sein wollte, da ich die Diagnose Gebärmutterhalskrebs bekommen habe. Bis dato wusste ich nicht wo er wohnt. Also beantrage ich auch für unser 2. Kind Unterhaltsvorschuss, da er immernoch kein festen Job hatte.
Er bat mich, eine andere Lösung zu finden. Er ist voller Schulden. Da ich ihm dankbar war, dass er mich während der Diagnose unterstützt hatte, dachte ich, ich frage ich einfach mal bei der Unterhaltstelle nach, wie man es anders regeln könne.
SB nicht da wochenlang. Keine Antwort auf Email, Anrufe - nichts. Dann kam ein Schreiben mit der Bitte um Auskunft über den Vater. Ich sagte, dass wir uns besser verstehen und er oft die Kinder besucht. Er fiel in eine Depression und alles, was ihn oben hielt, waren die beiden. Er fand eine Wohnung, ich habe die Zettel mit der Auskunft verloren und leider nicht mehr geantwortet. Plötzlich erhielt ich ein Schreiben mit Einstellung der Leistungen, da das Ordnungsamt festgestellt haben will, dass der Vater bei mir wohnt. Bitte was? Der Vermieter des Büros meinte, dass er bei der Büroaufnahme Frau und Kind erwähnte, wohl um das Büro zu erhalten.
Ich erfuhr, dass es keine Wohnung war, sondern ein Büro und er sich ein Klappbett reingestellt hat. Es folgte ein Streit, weil ich doch auf staatliche Hilfe angewiesen bin. Er entschuldigte sich klärte alles auf und ich erhielt wieder Leistungen. Der Vater kam wieder bei Freunden und Verwandten unter. Wir verstanden uns gut für die Kinder. Er kam immer, wenn wir daheim waren und ging wieder. Manchmal kam er 4 Tage hintereinander. Dann stand die Kriminalpolizei vor der Tür und fragte, wo der Vater sei, da man ihn nicht erreicht und das Jobcenter meinte, er wäre auf jeden Fall bei mir. War er nicht und ich gab seine Handy Nummer weiter.
Die Polizisten haben alles mit dem Papa geklärt und eine Adresse erhalten. Ich hab ein Anruf von der Unterhaltsstelle des Jobcenters bekommen, wo der Antrag für unser 2. Kind noch lief. Warum ich es denn nicht haben will? Und und und. Sie sagte mir, dass ich sofort Unterhalt beantragen müsse, weil sie stutzig geworden sind, warum ich es nicht haben wolle (davon war nie die Rede). Sie hat mich runter gemacht und meinte die ganze Nachbarschaft wurde gefragt und wir sind zusammen. Außer "hallo und tschüss" kenne ich keine Nachbarn. Nicht einen. Ich habe mehrmals gesagt, es stimmt nicht. Aber ja er ist oft da. Mein Ex rief die Dame an, da er nun auch beim Jobcenter gemeldet ist, jedoch ohne Wohnung. Seine Selbständigkeit hat nicht funktioniert. Sie bat ihm bei Jobaufnahme, Wohnung oder unsere emotionale Beziehung SOFORT ANZURUFEN. Ich verstehe nicht woher das kommt. Die Nachbarn meinten er schläft bei mir. Ich tue alles für meine Kinder sie wünschen sich abends so sehr den Papa aber er geht wieder. Ich kann aber keine Beziehung mit ihm führen.
2 Tage später standen wieder 2 große fremde Männer vor der Tür. Das sah ich vom Auto aus. Ich habe totale Angst. Meine Kinder sind klein. Ich fühle mich beobachtet. Sie meinte am Telefon IHRE NACHBARN SIND SEHR AUFMERKSAM. Was habe ich falsch gemacht ? Was kann ich dafür, dass er noch keine eigene Wohnung hat? Wie spreche ich nun die Nachbarn an? Es lässt mir keine Ruhe. Was soll ich tun? Ich will Ruhe genau wie davor.
2 Antworten
Für das Gerede irgendwelcher Nachbarn kannst Du nichts. Das würde ich der Sachbearbeiterin auch mal so deutlich sagen und dabei auf die Kriminalpolizei verweisen, die schon mal vergebens wegen dem Gerede bei Dir waren. Deine Nachbarn sind eher Wichtigtuer als aufmerksame Beobachter.
Als Du die beiden Männer vor Deiner Türe gesehen hast und Dich ängstigtest, hättest Du die Polizei anrufen können und sollen. Ansonsten lass Dich nicht aus der Ruhe bringen.
Die Nachbarn musst du nicht ansprechen. Irrelevant was die quatschen. Er wohnt nicht bei dir, aber er kümmert sich eben auch sehr intensiv um die Kinder, was ja auch gut ist. Aber dann kann das Jugendamt natürlich auch die Zahlungsberechtigung für Unterhaltsvorschuss in Zweifel ziehen. Denn Unterhaltsvorschuss ist für Alleinerziehende, die tatsächlich allein erziehen.
Dazu ein Urteil:
Kümmert sich ein getrennt lebender Vater mindestens zu einem Drittel der Betreuungszeit um sein Kind, geht der Anspruch der Kindesmutter auf staatliche Unterhaltsvorschussleistungen für Alleinerziehende regelmäßig verloren. Denn bei diesem erweiterten Umgang des Vaters mit dem gemeinsamen Kind, gilt die Mutter nicht mehr als „alleinerziehend“, entschied das Verwaltungsgericht Berlin in einem aktuell veröffentlichten Urteil vom 5. Juli 2022 (Az.: 21 K 792/21). Das Gericht ließ die Berufung zum Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg zu.
https://www.fachanwalt.de/ratgeber/kein-unterhaltsvorschuss-bei-erweitertem-kindesumgang
Und im übrigen werden die Nachbarn vielleicht sehen, dass er kommt, aber eben nicht zwangsläufig, dass er ach wieder geht.
Er soll zusehen sein Leben in den Griff zu bekommen, sich einen Job suchen und Unterhalt zahlen. Dann hast du deine Ruhe vorm Amt und den Nachbarn.
Manche Leute sind halt komisch und du scheinst leider solche Nachbarn erwischt zu haben. Ärgere dich nicht darüber, es lohnt einfach nicht.
Danke für deine Antwort!
Aber das ist ja genau was ich angegeben habe. Der Vater kümmert sich intensiv und er wollte eine andere Lösung finden weil er sich eben so intensiv kümmert. Habe deswegen angerufen um ein Termin gebeten. Als er dann nicht erreicht wurde haben sie angeblich 1 und 1 zusammengezählt, warum ich angeblich kein Unterhalt für unser zweites Kind haben wollte. Davon war nie die Rede. Die haben also eher gezweifelt warum ich ne andere Lösung finden will. Sie meinte ausdrücklich am Telefon ich soll bitte aufhören mich um den Vater zu kümmern und bitte sofort Unterhalt beantragen.
mich stört das mit den Nachbarn schon sehr. Ich bin die einzige die den Flur reinigt. Sie haben mein Auto Eiskratzer kaputt gemacht und selbst dafür habe ich das Geld nicht angenommen und dann kann man Nicht zu mir kommen und sagen das hier nachgefragt worden ist ?