Als "verweichlicht" würde ich das nicht bezeichnen. Aber es stimmt schon, dass manche Eltern extrem gluckenhaft sind. Da dürfen die Kinder gefühlt keine 5 Meter alleine zurück legen.
Die Eltern selbst bezeichnen sich dann wohl als vorsichtig. Aber das kann auch schnell dazu führen, dass die Kinder unselbstständig werden oder sich eingeengt fühlen.
Man muss mit seinem Kind natürlich bestimmte Dinge üben wie den Schulweg. Sie natürlich auch auf Gefahren aufmerksam machen. Aber diese Dauerkontrolle führt nicht dazu, dass sich ein Kind entwickeln kann.
Manche Eltern denken, se müssten ihre Kids wirklich überall mit hin schleppern, weil das Kind nicht mal eine halbe Stunde alleine zu Hause bleiben kann. Und damit meine ich jetzt nicht kleine Kinder. Entweder schieben die Eltern Panik, dass ihr Kind was anstellt oder das Sonstiges passiert. Aber diese Unselbstständigkeit ist meines Erachtens ja etwas, was die Kinder nicht ablegen können, eben weil die Eltern übertrieben in diesen Dingen sind.
Natürlich wird man heute mehr beeinflusst durch die Medien. Aber es wäre ja nun wirklich nicht so, dass alle paar Minuten ein Kind entführt wird oder sonst was Schlimmes passiert.
Nur manche Eltern kutschieren die Kids ja auch den Kilometer zur Schule. Dann wird es dort raus gesetzt und die Eltern rasen davon (manchmal im wahrsten Sinne des Wortes).
Aber die Mehrheit der Kinder leben (hoffentlich) in einem Elternhaus, wo man sie Schritt für Schritt von der langen Leine lässt. Wo man ihnen auch das Gefühl gibt, dass man ihnen was zutraut. Sie machen lässt, ohne ständig zu ermahnen oder ängstlich daneben zu stehen. Man muss es ihnen eben beibringen. Aber vielleicht überfordert auch das manche Eltern.
Mal alleine bleiben dürfen, etwas alleine schaffen (wie den Schulweg) oder alleine zum Freund / zur Freundin gehen können schafft Selbstbewusstsein. Immer nur zu hören "das kannst du noch nicht" oder das Gefühl zu haben 24/7 an die Hand genommen zu werden, schafft Frustration.