Welcher aktuelle und günstige Automotor ist von den Vorraussetzungen her geeignet sehr lange zu halten und ist für LPG geeignet?


09.02.2024, 18:14

und vllt. noch in welchen Autos der Motor verbaut ist

2 Antworten

Grauguss, Alu, Sauger, turbo - völlig egal. Es kommt nur darauf an, ob der Konstrukteur die Ventilpassringe und die Ventilteller der Auslassventile in einer Materialkombination ausgewählt hat, die nicht kaltverschweißen können.

Das liegt daran, das dem Superbenzin Benzol als Additiv zugemischt wird, das beim verbrennen Ablagerungen erzeugt, die sich auf den Ventiltellern der Auslassventile niederschlagen und als Trennschicht zwischen Ventilteller und Passring das Kaltverschweißen verhindern. Bei LPG fehlt dieser Zusatz. Deshalb muss die Materialkombination (unterschiedliche Stähle) geschickt gewählt sein.

Als kostengünstiges Fahrzeug mit einem Werksgaser ist der Dacia Sandero mit dem Motor TCE100 ECO G (3 Zylinder Turbo mit Gaseinbau) zu nennen.

Auch Turbos haben kein Problem mit Autogas. Siehe Dacia und Renault mit ihren 1 Liter-Motörchen, die gibt es noch serienmäßig mit LPG sonst gibt es keine anderen Hersteller die noch LPG ab Werk haben.

https://www.greengear.de/vergleich-autos-mit-autogas-lpg/

Bei Motoren, die etwas empfindlicher sind, können Gasumbauer es so einstellen, dass ab einer bestimmten Drehzahl automatisch auf Benzin umgeschaltet wird.

HansWurst45  09.02.2024, 19:04

Bei Dacia ist das aktuell ein Dreizylinder Turbo mit 900ccm.

Und nein, bei nicht LPG-geeigneten Motoren wird nicht bei hohen Drehzahlen auf Benzin umgeschaltet. Man nimmt in Kauf, dass alle 60'000 km die Auslassventile nachgestellt werden.

0
Lachenpur  09.02.2024, 19:14
@HansWurst45

Ja Du hast ja sicher die Erfahrung in den letzten Jahrzehnten gemacht. Alles gut...

Ich fahre ja leider erst seit 1998 mit verschiedenen Autogas-Fahrzeugen und kann da leider nicht mitreden

0
HansWurst45  09.02.2024, 19:27
@Lachenpur

Ich fahr seit 2010 auf Gas und hatte zwischenzeitlich einen Renault 1,6 MPI der nicht gastauglich vorgerüstet war mit einer Vialle flüssigeinspritzenden Gasanlage nachgerüstet. Die wurde definitiv nicht abgeschaltet und hat nach einer Modifikation am Steuergerät den Motor sogar unter Gas gestartet. Ich musst nur jeweils bei 60, 120 und 180tsd. die Auslassventile nachstellen lassen. Die Aussage des (Renault)-Monteurs war, dass er das aber nur noch 2 bis 3-mal machen können, bis der Einstellbereich am Ende gewesen wäre, was dann einer Laufleistung von mindestens mal 300tsd entsprochen hätte.

Wenn ich fragen darf, welcher Motor und welche Gasanlage wird denn bei dir im oberen Drehzahlbereich auf Benzin geschaltet?

0
Lachenpur  09.02.2024, 19:34
@HansWurst45

Ich hatte mal einen Peugeot 307 SW 2.0 mit 137 PS, da wurde das vom Gasumrüster genau so gemacht. bei über 5000 Touren, hat der einfach auf Benzin umgeschaltet. Das entsprach einer Geschwindigkeit von ca. 170 Kmh. Wenn man den mal ausgefahren hat (215) fuhr der eben auf Benzin. kaum ist man wieder unter 5000 Touren gefahren, war Gas wieder aktiviert. Der Motor galt nicht als Gasfest und hatte über 170000 km keinerlei Probleme, die mit Gas zu tun hatten und nichts mit Ventilsitz

Nur ein Beispiel...

0
Lachenpur  09.02.2024, 19:39
@Lachenpur

Achja, Flashlube ist auch eine Möglichkeit, das zu umgehen, das hat meine Freundin in ihrem Kia. Es kommt eben immer nur auf den Umrüster an...

0
HansWurst45  09.02.2024, 19:45
@Lachenpur

Ohja klar, das dürfte aber einen anderen Grund gehabt haben. Verdampferanlagen düsen das Gas gasförmig in den Ansaugtrakt ein. Da mimmt das Gas dann Platz weg, der eigentlich für die Luft gedacht ist. Damit bekommt der Motor weniger Sauerstoff (Luft), was über die Lambdasonde durch Reduzierung der Einspritzzeiten ausgeregelt wird. Dadurch hat der Motor aber leider eine Leistungseinbuße, welche die Höchstgeschwindigkeit reduziert. Wenn man das nicht will, schaltet man auf Benzin zurück.

Das Problem hatte ich nicht, da meine Anlage flüssig eingedüst hat. Im Gegenteil, weil durch die Verdampfungswärme des LPG die Ansaugluft auf ca. -20°C runtergekühlt wurde, war die Luftdichte höher und der Motor hat trotz Gas im Ansaugtrakt ca. 20% mehr Luft bekommen (bei Vollgas verdampfte nur ein Teil der LPG im Ansaugtrakt, der Rest hat es flüssig bis in den Zylinder geschafft) und hatte dann auch tatsächlich 20% Mehr Leistung gehabt (Unter Gas vmax=180 statt 170 unter Benzin)

0
Lachenpur  09.02.2024, 19:50
@HansWurst45

Genau diese bzw. ähnliche Technik verwendet Renault und Dacia jetzt auch noch . Benzin 90 PS, Gas 101 PS. Das hat aber auch den Vorteil, dass der CO2-Ausstoß so reduziert wird (der ist ja heute Steuerlich sooooooo wichtig) auf Gas hat man sowieso ca. 20% weniger davon.

0
HansWurst45  09.02.2024, 21:48
@Lachenpur

Steuerlich wir der Gasantrieb nicht berücksichtigt, da der Wagen auch mit Superbenzin gefahren werden kann und deshalb bzgl. des steuerlich relevanten CO2-Ausstoßen behandelt wird wie ein normaler Benziner. (leider)

0