Welchen Erziehungsstil hat die inklusive Pädagogik?

2 Antworten

Es gibt ja vier Stile.
Demokratisch, überbehütend, laissez-faire und autoritär

Richtig. Und dazu noch 5 weitere Stile: autokratisch, autoritativ, antiautoritär, egalitär und negierend.

Ich finde im Internet nichts dazu, welchen Stil die Inklusive Pädagogik hat.

Verständlich. Denn die inklusive Pädagogik hat relativ wenig mit dem Erziehungsstil der Eltern gegenüber dem Kind zu tun.

Welcher Erziehungsstil zu welchem Kind bzw. welcher Familie passt, ist sehr individuell.
Egal ob ein Kind autoritär oder negierend (die beiden kompletten Gegensätze bei den Stilen) erzogen wird, es kann dennoch den pädagogischen Ansatz der Inklusion erleben.

Mal ein praktisches Beispiel aus meiner Kindheit: Ich habe in einer Siedlung gelebt, in der noch ca. 10 andere Kinder wohnten. Ein Junge hat das Down-Syndrom.
So unterschiedlich wie die Familien waren, so unterschiedlichen waren auch die Erziehungsstile.
Dennoch wurde der behinderte Junge von niemandem ausgeschlossen, im Gegensatz: er war immer dabei und wir haben als Kinder schon Inklusion gelebt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Heilerziehungspflegerin/ Ally der Behindertencommunity
Exyria1 
Fragesteller
 09.01.2023, 00:41

Was wäre dann ein Erziehungsstil in einer inklusiven Kita? Weil es muss ja etwas vorgeschriebebenes geben.

Also was wäre das passenste was eine inklusive Kita verfolgen würde von den 4 Stilen von mir und von den 5 Stilen die du ergänzt hast?

Klar die Eltern machen das alle anders, aber Kindergärten sind da doch eher einheitlich.

Weißt du vielleicht etwas dazu?

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Selkiade  09.01.2023, 07:26
@Exyria1
Was wäre dann ein Erziehungsstil in einer inklusiven Kita? Weil es muss ja etwas vorgeschriebebenes geben.
[...]
Klar die Eltern machen das alle anders, aber Kindergärten sind da doch eher einheitlich.

In der Kita - egal ob inklusiv oder nicht - richtet sich das tägliches Handeln an der konzeptionell definierten Erziehungsvorstellung aus.

Diese konzeptionell definierte Erziehungsvorstellung braucht einen Konsens für alle Kinder, egal wie sie im Elternhaus erzogen werden. Denn ja: Eine Kita sollte da doch eher einheitlich vorgehen.

Dieser Konsens besteht dann meist aus dem Erziehungsstil, den die meisten Eltern heutzutage auch ausüben: der demokratische Erziehungsstil.
Somit werden die Kinder auch in der Kita mehr einbezogen und tragen zu ihrer eigenen Erziehung aktiv bei - genauso wie die Mehrheit im Elternhaus eben auch.

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Exyria1 
Fragesteller
 09.01.2023, 21:50
@Selkiade

Ich denke schon dass ein Teil Demokratie dabei ist, aber ist es wirklich nur Demokratie? Wie der andere Nutzer schreibt hat es ja auch was mit Autorität zu tun, dass das Kind in die Ideologie reinpasst. In Walldorf Kindergärten z.B. gibt es den autoritären demokratischen Erziehungsstil, da die Erzieher noch die Richtung vorgeben. So ist das ja in der inklusiven Pädagogik eigentlich auch.

Könnte es also sein dass die inklusive Pädagogik aus zwei oder sogar drei Stilen besteht?

Also demokratisch, autoritär und evtl überbehütend?

Ich liste nur diese auf, da ich diese kenne, da wir bis jetzt nur diese in der Schule gelernt haben.

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Selkiade  10.01.2023, 07:17
@Exyria1
Könnte es also sein dass die inklusive Pädagogik aus zwei oder sogar drei Stilen besteht?

Natürlich. Klar abgrenzende Erziehungsstile zeigen sich im Alltag selten.
Fast immer gibt es Mischformen unterschiedlicher Stile.

Egal ob im Elternhaus oder in der Kita.

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Eromzak  09.01.2023, 01:43

Es geht hier aber um um Erziehungsstile in der Pädagogik nicht der Eltern. Also im Kern ums Schulsystem. Du hast sogesehen Inklusion gelebt, in der Freizeit aus freien stücken als freie entscheidung. Du hattest da etwa keinen Nachteil davon. Die Frage ist dann wohl wärst du dem Jungen mit Down-Syndrom ähnlich aufgeschlossen gewesen wenn der in deiner Klasse gewesen wäre, die ständig langweilig wäre, weil er mit dem Stoff nicht hinterherkommt du im Sport das Teamspiel verlierst weil er in deiner Manschaft ist? Etc. pp.

Vll kannst du das sogar mit Ja beantworten weil das ja auch dein Beruf ist, aber da das dein Beruf ist müsste dir bewusst sein das andere Menschen deutlich weniger geduld mitbringen in soclhen Situationen und irgendwann genervt sind, da ist eben nicht jeder für gemacht. Und genau das ist halt auch vollkommen ok, da lebe ich jetzt z.b. Inklusion gegenüber entsprechenden Personen.

Ich denke du verstehst meinen Punkt. Natürlich schließt die eine erziehung nicht hinterher irgendein Verhaltensmuster perse aus, auch nicht dann wenns um Schulsystem passiert. Das ist im Kern aber ein Spiel der Wahrscheinlichkeiten.

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Selkiade  09.01.2023, 07:12
@Eromzak
Es geht hier aber um um Erziehungsstile in der Pädagogik nicht der Eltern.

Und die gibt es so nun mal nicht. Mit dem Begriff „Erziehungsstil“ ist nämlich die Art gemeint, wie sich Eltern dem Kind gegenüber verhalten. Und ich wüsste nicht, dass das in der Schule geschieht.

Jedoch ist es ein Fakt, dass die Eltern häufig den erzieherischen Auftrag auf die Lehrkräfte übertragen. Diese müssen dann natürlich einen Konsens für ALLE Schüler*innen schaffen, egal wie sie zu Hause erzogen werden.

Dieser Konsens besteht dann meist aus dem Erziehungsstil, den die meisten Eltern heutzutage auch ausüben: der demokratische Erziehungsstil.
Somit werden auch in der Schule Kinder mehr einbezogen und tragen zu ihrer eigenen Erziehung aktiv bei - genauso wie die Mehrheit im Elternhaus eben auch.

das andere Menschen deutlich weniger geduld mitbringen in soclhen Situationen und irgendwann genervt sind, da ist eben nicht jeder für gemacht.

Das ist mir durchaus bewusst. Liegt aber auch daran, dass in unserem aktuellen Schulsystem echte Inklusion schlicht nicht flächendeckend möglich ist.

Es gibt Erfahrungsberichte aus Ländern, in denen schulische Inklusion schon lange gelebt wird. Dort sind die Schüler*innen durchaus zufrieden und sie lernen sogar voneinander.

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Authoritär überbehütet aus meiner Sicht. Das ist auch keine Faktendebatte nebenbei bemerkt.

Grüße

Exyria1 
Fragesteller
 08.01.2023, 20:38

Ja ist mir schon klar.

Wie kommst du auf autoritär könntest du das erklären?

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Eromzak  08.01.2023, 21:49
@Exyria1

Weil die Leute die in diese Diverse Richtung geht von der Art und Weiße Authoritär aggieren. Es wird dieses eine Weltbild vermittelt, verhällt sich das Kind entsprechend ist das kein Problem - verhällt sich das Kind aber anders haste automatisch negative Maßnahmen. Demokratisch daher auch auf keinen Fall, da Dinge ausserhalb der Ideologie nicht erwünscht sind und daher entfernt werden sollen. Es unterscheidet sich von klassichen Autoritären Stilen eigentlich nur darin das man - ja auch per Gesetzt - keine körperliche Gewalt erlaubt - allerdings lediglich die eine Ideologie mit der anderen getauscht hat.

Inklusive bedeutet hier ja nicht inklusive. Theorie (und wie sie klingt) und die Praxis dürften sich hier massiv voneinander unterscheiden. Inklusive mein zwar Diversität, diversität meint aber nicht wirklich Diversität.

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Exyria1 
Fragesteller
 09.01.2023, 00:50
@Eromzak

Autoritär heißt ja nicht nur Gewalt sondern auch das Bestimmen über das Kind.

Verhält sich ein Kind nicht nach der Ideologie kann es auch anders als autoritär dazu gebracht werden, dieser Ideologie zu folgen. Man kann dem Kind es erklären dann wäre es wieder demokratisch und nicht autoritär.

Was sind denn negative Maßnahmen die in der inklusive Pädagogik getroffen werden, falls ein Kind nicht in diese Ideologie rein passt?

Ich denke nicht dass das Kind dann gezwungen wird, so zu denken, weil das in den meisten Fällen nicht funktioniert.

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Eromzak  09.01.2023, 01:36
@Exyria1

Eben drum. Bestimmung über das Kind (du musst so und so denken, anders wäre falsch) ist Gewalt.

Nein ein Kind dazu zu bringen sich einer Ideologie zu unterwerfen ist immer Authoritär, da gibts ja auch nix zu erklären das ist ja keine Faktendebatte ob man das gut oder schlecht findet. Du scheinst ja anzuerkennen das es sich hier nicht einfach um eine Lehrmethode handelt sondern eben auch um eine Ideologie die gewisse Hintergedanken verfolgt. Wenn es um Lernerfolg ginge würde ich sagen ja klar hast du recht, aber es geht schon um die Akzeptanz des Systems perse, entweder passt du dich dem an oder du bekommst schlechte Noten, wirst ausgesondert (was recht witzig ist bedenkt man das das System ja jeden Inklusideren sollte - Alle Schüler sind gleich, aber manche sind gleicher könnte man sagen) etc. pp. - evtl würde man schlechte noten bei "Soziales" o.ä. geben, soziale ablehnung seitens der Lehrkräfte erfahren o.ä. - Lehrkräfte sind hier auch ein massives Problem, weil wer unterricht ein solches System? Eben Leute die davon überzeugt sind o.ä. - vollkommen klar das die sich persönlich angegriffen fühlen sollte ein Kind sich nicht ihrer Vorstellung entsprechend eingliedern.

Natürlich funktioniert der Zwang durch ablehnung, der tiefste Wunsch der Menschen ist die Gruppenangehörigkeit, d.h. man muss sich zu gewissen Teilen einer Gruppe unterordnen oder anpassen. Das ist auch erstmal nicht verkehrt weil 100% passt natürlich niemand zu allen anderen, hier gibt es aber nurnoch eine Gruppe und genau das ist das Problem, es gibt nicht die eine Gruppe die fúr jeden der Hafen ist den er bräuchte - Hier wird aber versucht genau das zumachen, alle in die selbe Gruppe zu stecken. Zu welchem zweck wenn nicht dem der Ideologie? Zum Lernzweck wohl kaum, es ist offensichtlich das Hochbegabte und Sonderschüler in der selben Klasse nicht den gleichen Lernerfolg haben werden wie seperat unterrichtete Kinder in passenden Gruppen mit entsprechendem Anspruch. Es geht also um Inklusion zum sozialen Zwecke, das Bildungssystem zunennen ist ansicht schon Fragwürdig weil das mit Bildung im eigentlichen Sinne garnichts zutun hat, das ist Soziale Steuerung (du musst akzeptieren das es so ist und die so und so sind - das Spiegelt ohnehin keine Lebensrealität der Leute wieder), die kann man ja durchaus für wünschenswert halten (keine überraschung, ich tue das nicht) aber schauh z.b. in Authoritären Staaten wird ebenso gearbeitet oft mit einem offensichtlicher Authoritären Schulsystem, aber der Grundgedanke ist genau der gleiche. Wo ist den etwa der Unterschied ob ich jemanden Sozial Ausschließe, ihn in Leistungsziffern (oder wegen mir Rastern, weil Ziffern sind out - das sehe ich übrigens auch so) abwertet, oder ihn schlägt. Alles ist eine Form von Zwang. Nicht Zwang wäre wenn ich dem Schüler alternativen anbiete und er sich aktiv für ein System entscheiden würde dannach aber auch wechseln könnte. Also z.b. eine Mischung aus Segregation und Integration oder in bestimmten Situationen auch Segregation und Inklusion, du musst dich nicht etwa entscheiden, man kann beides gleichzeitig machen. In der Inklusion ist aber eigentlich die Exklusion schon perse drin, im System - nicht im Begriff. Das ist mindestens Semi-Authoritär, wenn nicht gänzlich Authoritär. Garnicht zu reden von Demokratie, den eine Entscheidung darüber ob die Kinder das so oder so wollen wird nie stattfinden, alleine schon aus Angst das die Kinder das am Ende auch so sehen, aber warum auch, man ist ja nicht hier für den Lernerfolg, man ist hier für die Ideologie.

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