Was haben Menschen im Krieg damals gegessen?

9 Antworten

1945 ging es sogar noch irgendwie. Der Winter 1946/1947 war ein schlimmer Hungerwinter. Besonders in den Städten war es heftig. Auf dem Lande oder in Kleinstädten mit Nutzgarten gab es Vorräte und wenig Kriegsschäden. Hinzu gab es die vielen, vielen Flüchtlinge und Vertriebenen oder freigelassenen Fremdarbeiter und Gefangenen. Die verbliebenen Vorräte wurden mit Lebensmittelmarken ausgegeben. Wem die gestoheln wurden oder sie verlor musste einfach hungern.

Ich denke nicht, dass alle Deutschen sich monatelang verschanzen mussten. So ein Schicksal wird eher punktuell die Bürger z. B. im Ruhrgebiet, Hamburg oder Dresden ereilt haben und nicht monatelang. Das dürfte eher auf die Bewohner z. B. von Stalingrad zugetroffen haben.

https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Hungerwinter-194647,hungerwinter166.html

Es gab Lebensmittelkarten, die man eintauschen konnte. Dafür gab es pro Woche und Person gut 2 kg Brot (oft mit Stroh gebacken und gestreckt) und 200 Gramm Fett.

Viele haben Wertgegenstände gegen Lebensmittel auf dem Schwarzmarkt getauscht, weil die Familien sonst verhungert wären. Manche haben geklaut (z.B. auf Feldern, Obstbäumen). "Lebensmittel" waren dann eben z.B. mal ein paar Kartoffeln. Aus den Schalen hat man "Kaffee" gekocht (der natürlich nichts mit normalen Kaffee zu tun hat).

Etliche Menschen sind schlichtweg verhungert.

Nach dem Krieg war es schlimmer. Die Landbevölkerung war davon weniger betroffen. Hungersnot und auch Hungertote gab es in den Städten. Kartoffeln und Rüben waren die Grundnahrung auf dem Land, die konnte jeder anbauen, selbst wenn er kein Ackerland hatte, eben im eigenen Garten. In Berlin sollen die sogar auf den Gräbern von den Angehörigen angepflanzt worden sein.

Die Leute waren nicht monatelang im Keller, sondern nur während der Luftangriffe.

Und die dauerten eben meist nur irgendwas im Bereich von 20...30 Minuten oder sowas in der Art.

Die längste zusammenhängende Zeit wo meine Großeltern tatsächlich mehrere Tage am Stück mit den Kindern im Bunker war kam in den letzten Kriegstagen, als die Briten hier vorrückten und die Dörfer unserer Gemeinde unter ständigem Artilleriefeuer lagen.

Luftangriffe gab es hier meist nur nachts und zu der Zeit als es besonders viele gab haben die Familien dann z.T. eben gleich im Bunker geschlafen.