Warum wurde das äthiopische Henoch-Buch nicht in die Bibel aufgenommen?

11 Antworten

Hallo FraLang

Das Buch Henoch wurde nicht in den Bibelkanon aufgenommen -- ein Katalog inspirierter Bibelbücher.

Dafür gibt es einige Gründe.

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Beim Vergleich mit dem übrigen Inhalt der Bibel kommt man zu dem Schluss, dass es sich bei dieser Schrift um ein einen apokryphen und pseudepigraphischer (wörtl. Falschzuschreibung )Text handelt.

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Das Buch wird also fälschlicherweise Henoch zugeschrieben.

Es wurde vermutlich im Verlauf des zweiten und ersten Jahrhunderts vor unserer Zeitrechnung geschrieben und enthält eine Sammlung von übertriebenen und unhistorischen jüdischen Mythen, die in ihrer Kernaussage mit dem Tenor der biblischen Botschaft nicht übereinstimmen

Sie sind allem Anschein nach das Produkt exegetischer Erörterungen, die sich auf die kurzen Erwähnung Henochs im ersten Buch Mose beziehen.

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Deswegen verwerfen aufrichtige Erforscher der Bibel (Johannes 5:39) das „Buch Henoch“.

Diese Einschätzung ist nicht neu, hat sich aber vor dem Hintergrund ständig zunehmender sorgfältiger Textforschung zunehmend bestätigt.


Henochs wirkliche prophetischen Worte finden wir in der Bibel nur im Bibelbuch Judas, wo es heißt:

„Siehe! Jehova kam mit seinen heiligen Myriaden, um an allen das Gericht zu vollziehen und alle Gottlosen all ihrer gottlosen Taten zu überführen, die sie auf gottlose Weise begingen, und all der anstößigen Dinge, die gottlose Sünder gegen ihn geredet haben“ (Judas 14, 15).


Der als Bibelkenner bekannte R. C. H. Lenski stellt fest: „Wir fragen: ‚Wo ist der Ursprung des Buches Henoch, dieses Flickwerks?‘

Das Buch ist eine Hinzufügung, und niemand ist sicher, was die Datierung der verschiedenen Teile betrifft . . .; niemand kann sicher sein, ob einige der Aussagen nicht womöglich dem Buch Judas selbst entnommen wurden.“

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Als Ergänzung eventuell die Antwort auf diese Frage:

Wer ist der Autor der Bibel?


garwain  07.01.2011, 13:29

Gemäß deienr Erklärung hätten aber die Bücher Mose, die Evagelien und andere nicht in den Kanon übernommenw erden dürfen, da sie von unbekannten geschrieben wurden und nicht von den genannten Autoren. Die Bücher Mose wurden im 7. Jahrhundert v.Chr. geschrieben bzw. aus verschiedenen Quellen zusammengestellt. Moses selbst ist keien historische Person. Die Beschreibung der Wüstenwanderung, der Nomadenwanderungen, der Auszug aus Ägypten, die Flut uvm sind Mythen und Märchen. das ist archäologisch erwiesen. Alles was in der Bibel zu finden ist, wurde aus politischen Gründen einbezogen, um ein einigermaßen passendes gesamtbild zu schaffen.

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evangelista  07.01.2011, 21:34
@garwain

Garwein

Matthäus war Zöllner und zählte zu dem 12 Aposteln.

Markus war ein Mitarbeiter des Petrus und hat von ihm die Informationen erhalten.

Es gibt verschiedene Ansichten über die Entstehung der Thora.

Viele Detail in der Thora, z. B. geschichtliche Ereignisse, Ortsangabe, kulturelle und religiöse Gegebenheiten, der jüdische Opfer,- Priester- und Tempeldienst, die jüdischen Feste usw. weisen darauf hin, dass der Inhalt weitaus früher entstanden sein muss(bekannt gewesen sein muss), weil diese Dinge bereits weitasu früher praktiziert wurden oder Kenntnisse vorliegen, die man eher Zeitzeugen zuordnen kann, bzw. die Kenntnisse über diese Zeit hatten.

Dass es Leute gibt, die alles in der Bibel in den Bereich des Mythos verlagern wollen ist bekannt.

Denn alles was über die Rationalität hinausgeht kann es ihrer Auffassung nach nicht geben.

Das ist eine typische Denkweise aus dem 19. Jhd.

Mit ihr ging man an die Bibel heran und hat dann alles auf Grund dieser Sichtweise den Inhalt der Bibel beurteilt und erklärt.

Was z. B. den Sintflutbericht anbelangt so hat man inzwischen 250 Berichte in den verschiedensten Kulturen weltweit gefunden.

Diese allgemeine Kenntnis über diese Katastrophe kann also weder ein Zufall sein noch sie als reine Erfindung abgetan werden.

Denn die Kenntnis darüber ist im Bewusstsein der Mensch tief verwurzelt gewesen, sonst hätten sie auch darüber nicht geschrieben.

Auf diese Weise wird die RATIO als das oberste Erklärungsprinzip angesehen, mit der alles beurteilt und erklärt wird.

Was dieser widerspricht kann deshalb auch nicht wahr sein.

Nur ist und kann die Ratio nicht der letzte und einzige Maßstab sein, mit der alles beurteilt werden kann.

Denn bis heute gibt es Dinge, die mit der Ratio allein weder erklärt noch beurteilt werden können.

Es hängt also davon ab mit welcher Brille man die Bibel versucht zu erklären, bzw. mit welcher Grundeinstellung an die Bibel heran gegangen wird.

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pirkal  08.01.2011, 11:51
@evangelista

Aber was der Ratio (also der Vernunft) widerspricht bleibt unsinnig.

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Anonym1933  17.04.2023, 00:24

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Über die Bücher des Alten Testaments trafen die Juden (und nur sie sind dafür zuständig, die Christen haben deren Kanon übernommen) im zweiten Jahrhundert eine Entscheidung, was in ihrem Kanon der heiligen Schriften sein sollte und was nicht. Dabei wurde die Henoch-Schrift entfernt, weil sie von ihrem Inhalt und von ihrer theologischen Lehre her nicht dem entsprach, was der Glaube der Juden lehrt. Das Buch enthält zum größten Teil Spekulationen, die sich durch die anderen Schriften des AT überhaupt nicht bestätigen lassen. Genaugenommen fällt es völlig aus dem Rahmen des jüdischen Glaubens. Deshalb wurde es ausgeschieden. Zur Zeit Jesu wurde es in den Synagogen noch gelesen, Jesus bezieht sich ein paar Mal auf dieses Buch. Das allein ist aber für die Christen kein Grund gewesen, das Buch in ihren Kanon aufzunehmen. Man verließ sich auf die Entscheidung der Juden und das ist auch vernünftig. Henoch liefert neben wirklich seltsamen Geschichten auch noch dumme Vorstellungen von Hölle und Teufel, die keiner braucht. Gruß, q.

Abundumzu  07.01.2011, 10:22

Werter quopiam

Sie fallen immer wieder dadurch auf, dass Sie mit kleinen Randbemerkungen und unterschwelligen privaten Abwertungen den Wahrheitsgehalt der Bibel zu untergraben versuchen.

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Ich nehme mal nicht an, dass Sie das absichtlich tun, denn das wäre dann -- angesichts Ihrer Bibelkenntnis -- schon Heimtücke.

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Jesus hat sich nirgendwo auf das apokryphe Buch Henoch bezogen

und

Ihre Einschätzung, dass die Vorstellung von einem Teufel „dumm“ sei , wiederspricht direkt den klaren Aussagen Jesu.

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Bitte überzeugen Sie sich selbst z. B. in Matthäus 4:1-8; 13:36-43; 25:41; Lukas 8:12; Johannes 8:44 siehe auch Judas 9, 14-15 und Hebräer 11:5 u.v.a.m.

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Wenn Sie mögen, könnenSie das hier online nachlesen

http://watchtower.org/x/bibel/mt/chapter_004.htm


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TeeEi  07.01.2011, 16:48
@Abundumzu

Tja, somit haben wir entlarvt, was für dumme Sachen der werte Jesus damals erzählt hat. Teufel und Dämonen überall. uhu!

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FraLang 
Fragesteller
 07.01.2011, 12:57

quopiam, sehr interessant, wa du da schreibst.

  • ... Inhalt und von ihrer theologischen Lehre her nicht dem entsprach, was der Glaube der J... in welchen Punkten? Ein Beispiel bitte.

  • ... Synagogen noch gelesen, Jesus bezieht sich ein paar Mal ... wo finde ich das? Markus, Matthäus,...?

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MikeB36  21.03.2017, 18:36

Hallo Herr Quopiam,

warum verbreiten Sie solche Irrlehren von wegen der Herr Jesus hätte sich ein paar mal auf das Buch Henoch bezogen? Das entspricht nicht der Wahrheit. Haben Sie Quellen dazu?

Sie müssen wissen das es viele Menschen gibt die sich noch auf der Suche befinden und das sie durch Ihre Aussagen verwirrt werden und somit nicht das finden was sie suchen.

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hvladi  31.03.2017, 12:51

An die, die sich Fragen, an welcher Stelle Jesus das Henochbuch zitiert haben soll, mir fallen dazu folgende Gedanken ein:

- Die Stellen Lu10,18   Offb12,7-8   Mt25,41 sprechen laut Jesus vom Fall von Engeln. Ähnliches spricht auch das Henochbuch. Anzumerken ist, dass Henoch nirgends Satan erwähnt. Es wird jedoch der gefallene Azazel erwähnt, der auch im Kanon erwähnt wird (3Mo16,10). Dieser wird im Islam als ein Sheytan (Satan) angesehen.

- Jesus bezog sich auf das Buch Daniel (Mk13,14). In Daniel 4,10 steht von einem Wächter, der vom Himmel käme und dem Baum die Zweige abtrenne, aber die Wurzeln lasse. Hier scheint es sich um eine deutliche Anspielung auf den Fall der Engel zu handeln. Das hebräische Wort für Wächter ist "Egregore" und ist auch die Bezeichnung für die Engel im Henochbuch. Wenn Daniel also vom gefallenen Engel spricht, der vom Himmel kam und dem Baum die Äste nahm, so scheint damit gemeint zu sein, dass es der Satan ist, der die Menschen vom Weg zum Himmel (nach oben) abhalten will (vgl. 2Kor4,4). Ähnliche versteckte Geschichten über Satan wurden schon von vielen Christen festgestellt in Jes14,3-21 und Hes28,11-19.

- Unabhängig von Jesus scheint sich die Stelle 2Pet2,4-5 auf den Fall der Engel aus dem Buch Henoch zu beziehen. Eindeutig ist Judas6.14-15, wo Henoch sogar wörtlich zitiert wird, er sei "der siebente von Adam an" (je nach Kapitelzählung 1Hen Kap 59/60).

- Die vermutlich wichtigste Bibelstelle jedoch, die danach zu schreien scheint, sich das Henochbuch dazuzunehmen, ist Gen6,1-4. Erst durch das Henochbuch wird klar, dass die gefallenen Engel gemeint sind, die auf der Erde Unzucht trieben und weiter sündigten. Das biblische Alter erklärt sich dadurch, dass die ehemals unsterblichen Engel sich mit den irdischen Frauen vermischten. Deshalb waren die ersten Halbgötter ca.1000 Jahre alt, doch mit weiterer Unzucht sank die Zahl auf die normalen 120 Jahre. Wie die Riesen entstanden sind, ist hier unklar, jedoch erfährt man, dass es die Riesen sind, die durch ihre Gewalt die Erde verwüsteten, woraufhin Gott die Sintflut beschloss. Dieser Zusammenhang ist in der Bibel verschwiegen.

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Anonym1933  17.04.2023, 00:22

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Ich kann nicht ins Detail gehen, aber du musst dich wohl in die Situation derer versetzen, die die Bibel irgendwann im 3. oder 4. Jhd. zusammengestellt haben: Vor dir ein Haufen Überlieferungen, die sich manchmal widersprechen, und du musst das auswählen, was 1.) zusammenpasst 2.) dir am glaubwürdigsten erscheint, und 3.) in dein theologisches Konzept passt.

FraLang 
Fragesteller
 07.01.2011, 00:28

Das verstehe ich. Das kann nicht einfach gewesen sein. Wo befanden sich denn die Verfasser der Henoch-Bücher?

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Zeobit  07.01.2011, 00:33
@FraLang

Da fragst du mich zu viel.

Allerdings weiß man von den wirklichen Verfassern dessen, was wir heute "Bibel" nennen glaub ich so gut wie gar nichts, nichtmal, wer oder was sich hinter den 4 Namen, die wir als Evangelisten kennen, verbirgt.

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Anonym1933  17.04.2023, 00:23

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Warum HENOCH wieder aktuell beleuchtet wird:

Die neuen wissenschaftlichen bzw. archeologischen Erkenntnissen der letzten 2-5 Jahre beweisen eine "Hochkultur vor unserer Zeit" bzw. ein unglaubliches Wissen (bzgl. Astromonie) vor unserer Zeit (Stichworte zum googeln: "Osiris-Schacht", "versunkene Steinbauten südlich von Japan", "Bedeutung der Pyramiden", "Stern-Straße" auf der iberischen Halbinsel, "Gesteinsformationen in der Britanie" usw. usw.). Aus diesem gegebenen Faktenwissen (welches erst in den letzten fünf Jahren bzw. aktuell neu entdeckt wird) steht die Wissenschaft vor dem Rätzel, wie jenes Wissen bekannt sein konnte (und wie Granit damals so bearbeitet werden konnte).

Aus diesem Rätzel heraus entwickeln manche die Idee (also spekulative Theorie) von der Prä-Astronautik. Und an dieser Stelle bringen diese dann HENOCH ins Spiel und beziehen sich dabei auf das so genannte "Ätiopische Henoch Buch". Jene Beschreibung Henoch in diesem Buch bzw. seine Aussagen in der BIBEL deuten jene dann um - und münzen diese Aussagen auf die Prä-Astronautik.


SINNFLUT: Es stimmt, wie hier jemand geschrieben hat, dass sehr viele Religionen und weltweite Mythologien von einer Sinnflut reden. Die Wissenschaft bestätigt diese auch und datiert diese auf etwa 10.00 bis 11.000 Jahre v. Chr.! Als mit dem Ende der Eiszeit der Meeresspiegel nachweislich um etwa 100 Meter innerhalb von 3 bis 5 Jahren anstieg. Merkwürdiger Weise zeigen die neusten Erkenntnisse weltweiter Bauwerke (Pyramiden etc.) darauf hin, dass sich diese alle auf eine Himmels(Gestirn)Konstellation beziehen, die etwa 10.500 Jahre v. Chr. so am Himmel ausgerichtet war. Das sind die Fakten. Und auf Grund dieser Fakten fußen dann teils unglaubliche (also schwer zu glaubene) Theorien wie etwa die Prä-Astronautik.

SUCHT auf Youtube mal: "Untergang einer Hochkultur" bzw. "Wissen vor unserer Zeit" bzw. "10.500 v. Chr." ...und falls Ihr die recht abstrusen Theorien sehen wollt, "Däniken Total German", dann versteht man, was diese Leute alla Däniken als Grundlage ihrer recht abstrusen Theorien nehmen. Dabei kann man (für sich) recht leicht zwischen den reinen (teils neuen) Fakten und den darauf fußenden (abstrusen) Theorien unterscheiden. - Egal, welche eigene Meinung man dazu hat: Mann sollte oben genannte Dokumentationen kennen, um darauf fußend seine eigene Ansicht begründen zu können!!!!!!!

Anonym1933  17.04.2023, 00:25

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Das Henoch Buch gehört zu den Pseudoepigraphen des AT.

Es umfasst eine umfangreiche Sammlung apokalyptischer Henoch-Traditionen mit unterschiedlichen Entstehungszeiten.

Die ältesten Teile dürften(?) aus dem 3. Jhd. v. Chr stammen.

Es befindet sich nur im äthiopischen Bibelkanon, jedoch im jüdisch-christlichen nicht.

Warum nicht?

A.

Im gesamten Text des AT und NT wird Henoch nicht als Prophet angeführt, bzw. erwähnt.

B.

Wir finden auch unter den vielen alttestamentlichen Zitaten im NT keine Zitate aus dem Henoch Buch.

C.

Es spielte in der jüdischen Theologie überhaupt keine Rolle.

Genauso wenig für die Schreiber des NT. Es wird auf das Henoch Buch kein Bezug genommen.

D.

Es beinhaltet Gedanken und Vorstellungen z. B. über Himmel und Hölle oder über Engel, die an einen bestimmten Ort festgehalten werden sollen.

Auch diese Beschreibungen sind im Kanon des AT und NT nicht zu finden.

Diese Gründe haben dazu beigetragen, weshalb das Henoch-Buch keine Aufnahme in den biblischen Kanon gefunden hat.

Denn bereits zur Zeit Jesu hat es einen Kanon gegeben, der aus der THORA, den PROPHETEN und PSALMEN bestand, auf den sich sowohl Christus als auch die Apostel und die Frühkirche gestützt haben.

(Lukas 24, 27.44-45)

"Und Er fing an bei Moses und allen Propheten und legte ihnen aus, was in der "GANZEN SCHRIFT" von Ihm gesagt war."

"Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im:

GESETZ des MOSES (Thora),

in den PROPHETEN

und in den PSALMEN.

Das Henoch Buch wurde jedoch nicht dazu gezählt.

gg2001  20.12.2021, 13:47

Der Judas-Brief bezieht sich doch auf das Buch Henoch?

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Anonym1933  17.04.2023, 00:26

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