Warum herrscht in Deutschland Fachkräftemangel?

9 Antworten

Erstens sind die Löhne her zu niedrig, so dass Fachkräfte sich natürlich weltweit umschauen.

Zweitens gibt es hier viele Menschen, denen einfach die Zeugnisse fehlen – die aber fähig wären mit etwas Einarbeitung und Hilfe zu arbeiten. Die Unternehmen lehnen sie ab. Sie müssen erst dahinter kommen, dass man in sein Personal auch investieren muss.

Drittens gibt es viele Fachkräfte aus anderen Ländern, die häufig in prekären Jobs enden, weil ihre Abschlüsse nicht anerkannt werden und die Unternehmen sie deshalb ablehnen.

Der Fachkräftemangel ist offenbar noch nicht stark genug, sonst würden Unternehmen und Politik umdenken, Hürden senken und mehr Löhne zahlen.

Schulzefa  20.04.2023, 21:38

Aber zb Dachdeckerfirma kann keine 40 Euro zahlen da sonst zb das Dach eindecken nicht mehr 20 t sonder 250t kosten würde und viele können sich nicht mal die 20t leisten

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Bis vor etlichen Jahren haben die Firmen noch gejammert dass die Ausbildung von jungen Leuten zu teuer wäre und man dafür ja staatliche Zuschüsse erhalten müsse.

Dann wurde als Begründung auch gerne angegeben, die Schüler wären nicht gebildet genug um die einzelnen Berufe zu erlernen.

Als, dieses Gejammer muß eigentlich nicht sein. Es ist zum Teil schon ein selbstverschuldetes Problem.

Leider hält sich hartnäckig die Meinung daß studieren das einzig seelig machende wäre.

Das liegt u.a. daran, dass man in Deutschland massenweise und hohe Steuern zahlt, der Rundfunkbeitrag ist ebenfalls besonders hoch und soll sogar noch mehr erhöht werden (25,€ pro Monat ist geplant). Zudem kommen die hohen Energiekosten wie Strompreise, Spritpreise usw. hinzu sowie die hohen Sozialabgaben. Hinzu kommen auch noch die oft schlechten Arbeitsbedingungen wie niedrige Löhne, raue Töne, Mobbing usw. Das schreckt zum Einen ausländische Fachkräfte massiv ab, überhaupt herzukommen, ebenso bewegt es auch viele inländische Fachkräfte dazu, auszuwandern. Auch ich spiele schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken.

Damit sich da etwas ändert, muss sich diesbezüglich was ändern. Bezüglich des Rundfunkbeitrages kann sich Deutschland ruhig mal ein Beispiel an Österreich nehmen. Österreich macht es richtig und hat auch schon den Strompreis gesenkt.

Gruß NicoFFFan

terminierertot  14.06.2023, 20:52

Bitte hier nicht Österreich loben, bei uns läufts ähnlich schlecht wie in Deutschland.

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Es wollen viele lieber an die Hochschule gehen, weil sie denken, dass sie nur damit etwas werden. Das wird sowohl von der Politik als auch von den Hochschulen gefördert, denn du findest zu jedem (Orchideen)Fach die abenteuerlichsten Beschreibungen, wie schön doch die Berufsaussichten für dieses Fach seien. Dass das häufig nicht stimmt, ist vielen völlig unbekannt. Die Biologie ist ein gutes Beispiel dafür.

Mein Lieblingsbeispiel dafür ist die Japanologie. Jede Hochschule behauptet, dass man mit diesem Abschluss nach Japan gehen und dort arbeiten kann. Allerdings reichen die Sprachkenntnisse von den Japanolgie-Masteranden um längen nicht aus, um nach Japan zu gehen. Hinzu kommt noch, dass das Land sehr harte Einwanderungsbedingungen hat - es sei denn, man hat eben ein stark nachgefragtes Fach wie Elektrotechnik oder Maschinenbau studiert. Als ich ihnen das erzählte, wurden sie sehr wortkarg und behaupteten, ich hätte keine Ahnung. Inzwischen sind sie wiss. Mitarbeiter und dürfen sich schön von Befristung zu Befristung hangeln... wer hätte das gedacht?

Zudem wird das Abitur immer einfacher, sodass nahezu jeder Abiturient ein Studium anfängt. Sonst hätte man das Abitur ja umsonst gemacht. Hinzu kommen dann noch die unattraktiven Bedingungen bei einer Ausbildung, denn wer lässt sich schon gerne ausbeuten? Das Abitur müsste wieder erheblich anspruchsvoller und der Hauptschulabschluss wieder aufgewertet werden.

Dontlikeputin  07.04.2023, 11:55

Nein es müssen die Arbeitsbedingungen und Löhne in den Handwerksberufen deutlich besser werden .

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Das ist ein Zusammelspiel von der Pensionierungswelle, zu wenig jungen Menschen die sich für bestimmte Berufe interessieren, schlechte Arbeitsbedingungen/Bezahlung, ...

Durch Personalmangel, eine schlechte Bezahlung sowie unangenehme Arbeitszeiten/-bedingungen werden gewisse Berufe sehr unattraktiv und es gibt zu wenige Menschen, die sie machen wollen.