Warum erwartet ihr von den Ausländern Integration?
Sollen sie sich doch nur zu ihren eigenen Landsleuten und Heimatland bekennen, sollen sie nur ihre eigene Muttersprache sprechen, sollen sie zu Hause nur die Kanäle ihrer eigenen Heimatländer gucken, sollen sie kein deutsch sprechen, sollen sie nur in ihre Restaurant gehen, sollen sie immer ihre nationalen Feiertage feiern. Lasst die Ausländer doch in Ruhe
22 Antworten
Erwarte ich nicht.
Jeder Mensch bewegt sich in seiner Blase aus Bekannten und Freunden. Es gibt bestimmte Restaurants, Clubs, Gaststätten usw., die gemeinsame Treffpunkte sind.
Das ist jetzt bei "Ausländern" auch nicht anders. Wobei es schwer ist, genau zu definieren, was ein "Ausländer" ist, wenn er doch "für immer" im Inland wohnt. "Ausländer" ist halt schon ein schwerer Kampfbegriff.
Was ich von jedermensch in einer Republik erwarte: Das er_sie sich an der öffentlichen Sache, der "res publika" beteiligt. Mitredet, mitwirkt und auch mitentscheidet. Und das erwarte ich von allen "Inländern", jenen, die nie von hier fortgekommen sind, und jenen, die sich hier niedergelassen haben.
Das ist die gute Variante eines Nationenbegriffs: Ich nehme an einer Nation teil, weil ich die Gesellschaft dieser Nation befürworte und unterstütze. (Was Ende des 19. Jh. für ein Nationenbegriff entstand, ist dagegen nur schrecklich.) Das kann mal mehr oder weniger aktiv sein, es sollte aber die Grundhaltung sein.
In Nostalgie ans ehemalige (!) Heimatland denken, die Muttersprache und Landesbräuche pflegen, Landsleute (in deren Restaurants) treffen und sich auch (!) für das ehemalige Heimatland interessieren. Ach, das ist so menschlich und voll OK.
Dagegen: "zu Hause nur die Kanäle ihrer eigenen Heimatländer gucken" wirft heftige Fragen auf. Sind das dann "Schmarotzer" unserer Gesellschaft? Wirken sie überhaupt hier mit oder profitieren sie nur von dem, was andere hier aufgebaut haben? Und: Achte das nicht gering! Die Kultur, die sich in DE entwickelt hat, bewirkt wesentlich, dass wir zu Wohlstand gekommen sind. Ich sage nur "Regeltreue" … Wer sich an dieser Kultur nicht beteiligt, mehrt auch nicht das Wohl der Gesellschaft.
Und das ist mit Integration gemeint: Der Ort und die Menschen, wo Du lebst, sollen Dir nicht gleichgültig sein. Mehr nicht.
(Fun Fact: Das Ruhrgebiet war ein dünn besiedeltes Weideland. Als dort Kohle gefunden und gefördert wurde, wanderten "Ausländer" ein und machten es zu dem Ballungsraum, der es heute ist. Damals gab es viele "polnischen Kulturvereine" usw. usf. Haben sich die Polen von damals jetzt integriert oder nicht? Oder haben sie nicht einfach "etwas aufgebaut" und eine neue Heimat gefunden? – !)
Wenn du auswandern würdest in ein anderes Land, dann würde auch keiner verlangen dass du deine Heimat und Herkunft vergisst oder leugnest. Aber du solltest schon in der Lage sein, in der Landessprache zu kommunizieren und bereit sein die Gesetze und Gebräuche des Landes zu beachten. Oder würdest du in die USA gehen und erwarten dass die Behörden dort deutsch sprechen, weil du kein englisch kannst, und nackt in die Sauna gehen weil du das so gewohnt bist ?
Nicht mehr und nicht weniger verlangt man von den Menschen wenn von Integration die Rede ist.
Etwas anderes ist Assimilation, wenn eine Regierung verlangt, dass eine Gruppe ihre Sprache nicht mehr sprechen darf, ihre Nationalität aufgibt, ihre Religion. So wie das Russland mit der Ukraine vorhatte, wie China es mit den Uiguren macht.
Warum sollte man auch so Englusch können? Gibt viele, die es nicht können
Mit Assimilation hast du was falsch verstanden. Die Putschisten von Kiew haben 2014 den Menschen in der Ostukraine verboten, weiterhin ihre russische Sprache sprechen und ihre Kultur zu leben. Sie bombardieren sogar seit neun Jahren die Ostukraine und unterdrücken die Menschen dort.
Kennzeichne Ironie lieber als solche.
Sonst glaubt noch der eine oder andere, du meinst das ernst.
Unter Integration versteht man, die Einhaltung unserer Gesetze und eine gewisse Mindest-Anpassung. Die Anpassung gelingt manchen sehr gut, die bemühen sich auch darum, die meisten machen eh ihr eigenes Ding, feiern in ihren kuklturellen Kreisen, gehen in ihren Läden einkaufen, ...
Aber die deutsche Sprache sollte man lernen, sonst gibt es keine Arbeit und die Kinder sollten in die Schule gehen und auch die Schulfächer unseres Lehrplans mitmachen, z.B. Sport und Schwimmen.
ich denke mal das die interkulturelle Kommunikation auch etwas Anpassung an fremde Sitten und Gebräuche bedingt. Wer immer nur in seinem eigenem Kulturkreis verkehrt hat einen zu eingegrenzten Horizont und bremst die interkulturelle Kommunikation.
Ich glaube, unter Integration versteht man vor allem den Respekt der Gesetze.
Alles andere ist, wie du richtig bemerkst, tatsächlich dem Einzelnen überlassen.
Englisch sollte man auch so können. Ohne das man in die USA auswandert