War Jesus der erste Antikapitalist?

16 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Der 1. Würde ich nicht behaupten.

Aber er war Antikapitalist und Anarchist.

Gibt ja auch rund darum eine politische Ausrichtung und zwar das anarcho Christentum:

Bild zum Beitrag

Ein Zitat von Kalicha:

„Ein Christ ist jemand, der die andere Wange hin hält, die Tische der Geldwechsler umwirft und keinen Polizisten braucht, um sich gut zu benehmen. Ein Christ ist nicht von Wahlurnen oder Gewehrkugeln abhängig, um sein Ideal zu erreichen; er erreicht dieses Ideal tagtäglich durch die One Man Revolution, mit der er einer dekadenten, verwirrten und sterbenden Welt begegnet.“
Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich beschäftige mich mit Geld für Geld 💸
 - (Politik, Geld, Religion)

Bodhgaya  10.04.2023, 13:59

Jesus hat zur Staatstreue aufgerufen... Das hört sich nicht nach Anarchie an (Mk 12,13-17):

13 Und sie sandten zu ihm einige von den Pharisäern und von den Anhängern des Herodes, dass sie ihn fingen in seinen Worten.
14 Und sie kamen und sprachen zu ihm: Meister, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und fragst nach niemand; denn du siehst nicht auf das Ansehen der Menschen, sondern du lehrst den Weg Gottes recht. Ist’s recht, dass man dem Kaiser Steuern zahlt, oder nicht? Sollen wir sie zahlen oder nicht zahlen?
15 Er aber merkte ihre Heuchelei und sprach zu ihnen: Was versucht ihr mich? Bringt mir einen Silbergroschen, dass ich ihn sehe!
16 Und sie brachten einen. Da sprach er zu ihnen: Wessen Bild und Aufschrift ist das? Sie sprachen zu ihm: Des Kaisers.
17 Da sprach Jesus zu ihnen: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! Und sie wunderten sich über ihn.
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Nill  10.04.2023, 14:02
@Bodhgaya

Ja das heißt das geld nichts wert is nicht das man steuern zahln soll

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Nill  12.04.2023, 08:27

Danke für den stern 🌟

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Jesus wäre wohl entsetzt wegen der kompletten Kommerzialisierung. Vielleicht war er auch der einzige echte "Kommunist", weil er sein Brot mit allen teilte.

Der erste nicht, aber Anti-Kapitalist war er auf jeden Fall. Eine seiner sympathischsten Eigenschaften!!


peace87 
Fragesteller
 09.04.2023, 20:54

Ja stimmt. Vermitlich war es LaoTse...

Aber trotzdem war Jesus einer der ersten...

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Machtnix53  09.04.2023, 21:06
@peace87

Nach LaoTse ist sogar der Himmel ein linker Antikapitalist:

KAPITEL 77-183

Des Himmels Weg, wie gleicht er dem Bogenspannen!
Was hoch ist, wird niedergedrückt;
Was tief ist, nach oben gezogen;
Was zu viel ist, wird vermindert;
Was unzureichend, wird aufgewogen.

So auch des Himmels Weg:
Er mindert das, was zu viel,
Und wiegt auf, was unzureichend ist.

Doch der Menschen Weg ist anders:
Sie mindern die, bei denen es nicht reicht,
Um es darzubringen denen, die zu viel haben.

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peace87 
Fragesteller
 09.04.2023, 21:16
@Machtnix53

Könnte der Himmel hier vielleicht sinnbildlich für die Götter stehen? Weil das klingt für mich so als ob den Himmel als etwas übergeordnetes ansieht. Weißt wie ich meine?

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Machtnix53  09.04.2023, 21:23
@peace87

Der Daoismus kommt ohne Götter aus. Das Dao, der Weg des Himmels, entspricht eher den Naturgesetzen. Man könnte es also auch als den Weg der Natur bzw den natürlichen Weg übersetzen. Der Menschen Weg wird damit auch als widernatürlich gekennzeichnet.

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Schemset  09.04.2023, 21:29
@peace87

Ptah-Hotep schrieb schon 2000 Jahre VOR Jesus, dass es nichts bringt, Reichtümer anzuhäufen. Und Gier sei eine schlimme Krankheit, die die Menschen entzweit - er nennt die Gier "ein Sack voll mit allen Übeln"

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Machtnix53  09.04.2023, 21:42
@peace87

Ich habe mich viel damit befasst und von allen Religionen bzw Philosophien kommt es meiner am nächsten. Neben LaoTse hat es mir vor allem Zhuangzi (auch TschuagTse oder DschuangDsi geschrieben) angetan.

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Machtnix53  09.04.2023, 21:55
@Schemset

Die Frage nach dem ersten xxx ist immer schwierig zu beantworten, da ja nur wenige Äußerungen aufgeschrieben und überliefert wurden. Ich vermute mal, dass es seit der Anhäufung von Reichtümern auch Kritiker daran gab.

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Schemset  09.04.2023, 22:35
@Machtnix53

"Ich vermute mal, dass es seit der Anhäufung von Reichtümern auch Kritiker daran gab." - gut gesagt, das denke ich auch!

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ZiegemitBock  10.04.2023, 09:12
@Schemset

Der Antikapitalismus begann womöglich, als Uga der Meinung war, dass Aga nicht zwei Faustkeile besitzen sollte, wenn Uga nur einen hat.

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"Welche die Profite des römischen Reiches generierten."

Nun, anders als die "Zöllner", die ja tatsächlich für die Römer arbeiteten (und deshalb auch verhasst und verachtet waren), haben die Tempelhändler (Opfertiere für Pilger, die von weit her kamen und keine solchen mitführen konnten) und Geldwechsler (im Tempel galt nur die eigene "Tempelwährung" - wer Opfertiere kaufen wollte, musst das mitgebrachte Geld erst in Tempelgeld wechseln lassen) den Tempelpriestern zugearbeitet. Sie waren am Tempelvorhof geduldet, dafür mussten sie an den Tempel Steuern zahlen. Dass es dabei nicht immer ganz korrekt ablief und die Pilger übers Ohr gehauen wurden - der Tempelgeldkurs war schließlich nicht offiziell ausgehängt gewesen... - kann man sich leicht ausmalen.

Mit dem Hinaustreiben der Händler und Geldwechsler hat Jesus direkt die herrschende Priesterschaft ins Visier genommen, und sich bei denen halt nicht wirklich beliebt gemacht. "Mein Tempel ist ein Haus des Gebetes! Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht!" - mit "ihr" war die Priesterschaft gemeint, die sich am Bedürfnis der Gläubigen, im Tempel zu beten in Verbindung mit dem üblichen Tieropfer, schlicht bereichert haben.

Und dass sich Jesus ganz offensichtlich mit der herrschenden Klasse angelegt hat, hat ihm dann wohl auch das Leben gekostet. Leute, die den Mächtigen in die Suppe spucken, indem sie sie mit der Wahrheit konfrontieren, ihnen quasi einen Spiegel vorhalten, leben und lebten immer schon riskant. Man denke nur an Regimekritiker weltweit bis hin zu jungen Menschen, die sich mit aller Vehemenz und für viele Leute unverständlichen Mitteln für die Rettung unserer Welt einsetzen - in den Augen der Machthaber sind die nämlich Aufwiegler, Ruhestörer, Verbrecher, (Klima-)Terroristen,... Tja... diese Perversion gab es halt auch schon damals. Wie nannte man den Prediger und Wunderheiler aus Nazaret? Aufwiegler, Ruhestörer, Verbrecher, der gekreuzigt gehört,...

Von Experte zalto bestätigt

Jesus hatte nichts gegen Reichtum, denn er wusste, dass man ohne materielle Mittel nicht leben kann und nichts aufbauen kann. Auch er und seine Apostel wurden von Leuten unterstützt durch Speise und Unterkunft. Der heilige Zorn bei der Tempelaustreibung hatte den Grund, dass das Haus Gottes zu einer Markthalle gemacht wurde, wo gekauft und verkauft wurde.

Wenn Jesus sich in Gleichnissen gegen den Reichtum wendet und ihn als Hindernis auf dem Weg zum Himmel darstellt, handelt es sich immer um Missbrauch. Nicht der Reichtum ist verwerflich, sondern die Hartherzigkeit und die Habgier, zu denen der Reichtum verführen kann.

Prunk in Kirchen diente zu allen Zeiten dem Lobe Gottes. Schon die Bundeslade im AT war mit Gold und Prunk verziert, weil es ein Heiligtum war.

Christen glauben auch an den "historischen" Jesus, für sie ist er aber kein Querdenker, sondern auf Grund seiner Offenbarung wahrer Gott und Mensch. Ansonsten hätte sein Wort und Tun nicht mehr Gewicht als das von anderen Menschen.


Nill  10.04.2023, 09:39

Jesus jat sich nicht bereichert

Er wollte nur das was er brauchte und keinen überfluss

Er hat auch geprädigt das man nicht mehr haben soll als man braucht

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Es war ein mittgrund aber nicht der einzige

.

Kapitalismus führt zu habgier und kaltherzigkeit sonst kann mans nucht weit bringen

.

Der prunk der kirche nach jesu hat nichts mitihm zu tun - et hat nie so gelebt und wollte das auch nie

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