Vitamine?

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Ärzte lernen in ihrem Studium nichts über Ernährung und Vitamine. Sie werden für das Therapieren ausgebildet und sind für die Prävention, solange sie sich nicht selbstständig fortbilden, die falschen Ansprechpartner.

Gehen wir mal ein paar Vitamine, Spurenelemente und Aminosäuren/Fettsäuren durch.

  • B-Vitamine: Bei guter Ernährung solltest du gut abgedeckt sein. Eine Ausnahme kann B12 sein. Das kann man nur als "Second-Hand-Vegetarier" (Kuh isst Gras, ich esse Kuh) aufnehmen. Heißt zwei Personengruppen haben ein Problem: Veganer und Fleischesser, die nicht auf die Haltungsform achten (denn die Kuh muss dann auch Gras gefressen haben). B12 sollte man aber nicht einfach so drauf kippen, da zu viel B12 wiederum mit Folsäure (B9) konkurriert, weshalb bei B-Vitaminen, sofern du was drauflegen willst, wenn nur ein B-Komplex mit allen B-Vitaminen in ausgewogener Menge sinnvoll ist. Kannst du machen, musst du aber nicht.
  • Vitamin C ist immer gut, solltest du aber vorzugsweise über die Ernährung machen. Synthetische Ascorbinsäure (also Vitamin C) ist zwar genauso gut, wie natürliche, aber die sekundären Pflanzenstoffe spielen da auch gut mit. Vitamin C ist wichtig für die Aufnahme von pflanzlichem Eisen (tierisches Eisen geht ohne), ein potentes Antioxidanz und stärkt das Immunsystem.
  • Vitamin D ist ein Must-Have-Supplement, erkläre ich gleich mal separat, weil es dazu viel zu sagen gibt
  • Mit Mineralien und Spurenelementen solltest du weitestgehend gut abgedeckt sein, wenn du genug Gemüse in der Ernährung drin hast. Calcium würde ich sogar klar von abraten, zu supplementieren, auf Eisen musst du achten, wenn du dich vegan ernährst. Zink ist ein wichtiger Co-Faktor für Vitamin C, sollte aber in der Ernährung ausreichend vorhanden sein. Solltest du Zink und Eisen aus guten Gründen (Blutmesswerte!) supplementieren, nimm es getrennt (eines morgens, eines abends), da das Zink sonst das Eisen wegoxidiert. Magnesium schadet definitiv nicht, etwas dazu zu nehmen, wenn man viel Sport macht, ist aber auch ein wichtiger Co-Faktor für Vitamin D.
  • Aminosäuren, genaugenommen die essenziellen, die der Körper nicht selbst herstellen kann aber benötigt, sollten bei guter, ausgewogener Ernährung auch reichlich vorhanden sein. Manche dienen dem Muskelaufbau, manche dem Immunsystem, andere zum Aufbau unserer Stimmungshormone, ... Wobei in unserem Alltag sicher die ein oder andere zu kurz kommt. EAA-Shakes, Isoclears oder Whey aus dem Fitness-Bereich haben von allen Aminosäuren genug und mit einer Dosis am Tag wird es auch nicht zu viel, daher recht empfehlenswert.
  • Omega-Fettsäuren sind noch so ein Spezielfeld. Omega 3 und Omega 6 sind beide wichtig. Von beiden haben wir in absoluten Zahlen genug. Allerdings sollten Omega 3 und Omega 6 nahe an einem 1:1-Verhältnis sein. Omega 6 wirkt eher entzündungsfördernd und davon haben wir zu viel in unserer Ernährung, Omega 3 entzündungshemmend und davon haben wir absolut genug, aber relativ zu Omega 6 zu wenig. Statt unendlich Omega 3 drauf zu kippen, wäre es natürlich erst mal sinnvoll zu gucken, wo man in der Ernährung Omega 6 einsparen und Omega 3 hinzufügen kann, und den Rest kippt man halt in Form von Kapseln drauf.

Und jetzt noch Vitamin D, genaugenommen D3, erklärt.

  • Vitamin D3 wird über die Haut gebildet. Dafür sind aber zwei Faktoren wichtig: Die Sonne muss hoch genug stehen (eigener Schatten maximal so lang, wie man selbst), da sonst das nötige UV-B Licht durch die Atmosphäre nahezu vollständig ausgefiltert wird und nur noch UV-A ankommt (Sonnenbank macht auch (fast) nur UV-A) und dass die Sonne auch an so viel Haut, wie möglich dran kommt. Dass diese zwei Faktoren aufeinandertreffen, ist allenfalls in unserem Sommerurlaub.
  • Vitamin D3 ist eigentlich ein Prohormon, also eine Hormonvorstufe. Für unsere Vorfahren aus der Steinzeit war es ein Steuerelement für ihren Körper (Sommer=Sonne=viel Vitamin D=wach=Vorräte sammeln, Winter=dunkel=kein Vitamin D=müde=zurück in die Höhle und von den Vorräten leben). Vitamin D wird auch im Fettpolster gespeichert, sodass unsere Vorfahren, die jeden Tag im Sommer draußen waren, im Winter einen enorm hohen Spiegel hatten, der sie gut über den Winter, wo sie inaktiv waren und daher auch kaum Vitamin D verbraucht haben, kamen. Wir bilden schon im Sommer zu wenig und sind im Winter aktiv und verbrauchen daher dann auch sehr viel.
  • Vitamin D stärkt das Immunsystem (vor Allem die angeborene Immunantwort auf virale Infekte), reguliert es aber auch herunter, wo nötig, sodass bestimmte Viren, die überschießende Immunreaktionen verursachen (der Körper reagiert stärker, als nötig, und schädigt sich dabei selbst) weniger schwere Krankheitsverläufe haben, sich das Risiko von Autoimmunerkrankungen (also eine Reaktion des Immunsystems auf körpereigene Zellen) reduziert und auch Allergien (Reaktion des Immunsystems auf was harmloses) zurückgehen oder gar ganz verschwinden können. Auch neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und Ähnliche treten bei Menschen mit hohem Vitamin D Spiegel seltener auf.
  • Wichtig ist der Blutspiegel, da man Vitamin D auch nicht überdosieren sollte. Den kann man z.B. mit Tests von Cerascreen messen lassen (man schickt eine Probe ein, die man zuhause entnimmt). Es gibt zwei Messeinheiten, ng/ml und nmol/l. ng/ml ist die schönere Einheit. Leider muss sich Cerascreen wohl an die Vorgaben des RKI halten, die für Deutschland bindend sind, die sagen, 50ng/ml ist genug - dieses Genug ist im weltweiten Vergleich einmalig niedrig. ng/ml ist deshalb so schön, da man sagen kann "100 = 100% Akku". Im Grunde ist es so, dass 50ng/ml schon ein Menschenrecht sein sollte, also ein Wert, wo es anfängt, gut zu werden. Bei 80, international so der gängige gute Wert, ist man top drauf und 100 ist aber auch unproblematisch, wenn es auch kaum mehr einen Benefit gegenüber den wirklich guten 80 gibt. Ab 150ng/ml bekommt man ggf. leichte akute, aber reversible gesundheitliche Probleme wie erhöhten Harndrang, oberhalb 200ng/ml kann Vitamin D toxisch sein. Man kann sich also schön auf 80 oder 100 hochpushen mit Vitamin D Tabletten, und wenn Cerascreen schreibt, du hast 80 und das ist zu viel, freu dich, es ist genau richtig, die müssen das aufgrund falscher rechtlicher Vorgaben einer durch Spenden der Pharmaindustrie mit finanzierten Behörde so schreiben.
  • Um auf den Blutspiegel zu kommen bzw. diesen zu halten, muss man eine Menge eingeben. Der beste Wert dran zu kommen: Test machen und den Rechner von Dr. med. Raimund von Helden (ein Hausarzt, der sich im Bereich Vitamin D fortgebildet und auch mit internationalen Professoren Studien durchführt) zu nutzen. Den Rechner kann man ziemlich forsch für schnelle Aufsättigung (dann kann es sein, dass man mal eine Woche lang 100.000 internationale Einheiten, kurz IE, das Maß für die Tabletten, nimmt) - ich würde aber eher konservativ mit 20.000IE pro Tag über einen längeren Zeitraum gehen, da das auch die Menge ist, die die Haut an einem Sommertag in der Badehose am Strand bilden kann. Die Haltedosis verrät dir der Rechner auch, wobei die ab und zu mal mit Tests gegengeprüft werden sollte. In Deutschland wird durch das Bundesinstitut für Risikobewertung ein Maximalwert von 1000IE pro Tag festgelegt (was im internationalen Vergleich mal wieder lächerlich niedrig ist), in der EU sind es 4000IE pro Tag, international 5000IE oder teilweise 5-stellige IE-Zahlen. Eine gute Faustformel sind 20-80IE pro Tag pro kg Körpergewicht, wobei die 20 eher für den Sommer (da auch evtl. 0, wenn du eh im Sommer nur am Strand liegst), die 80 für den Winter und dazwischen irgendwas dazwischen gilt. Heißt, eine 100kg Person sollte je nach Jahreszeit 2000-8000IE pro Tag nehmen, eine 50kg Person entsprechend 1000-4000. Wohl gemerkt, um den Spiegel zu halten (ist er nach dem Winter komplett im Keller, geht er davon auch leicht hoch).
  • Idealerweise enthält dein Vitamin D3 Präparat auch direkt Vitamin K2, da die beidem beim Calcium-Stoffwechsel ein Team bilden und entsprechend beide ausreichend vorhanden sein sollten.
  • Für den Übergang zwischen inaktiver Speicherform und aktiver Form braucht Vitamin D3 Magnesium. Da auch Muskeln Magnesium benötigen, kann die Kombination aus Vitamin D3 Aufsättigung und Magnesiummangel unangenehme Nebenwirkungen in Form von Muskelkrämpfen und gar Herzrasen verursachen. Dann das Vitamin D3 erst mal absetzen, für einen ordentlichen Magnesiumspiegel sorgen und dann wieder mit Vitamin D3 anfangen. Ist ungefährlich, aber unangenehm.
verreisterNutzer  30.12.2023, 23:53

Ich habe ihnen eine Nachricht und eine Freundschafts Anfrage geschickt. Da ich noch paar Fragen hätte wenn es für sie in Ordnung ist.

L.g

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volker79  31.12.2023, 10:18
@verreisterNutzer

Machen wir die Rückfragen doch hier, die könnten doch auch für Andere interessant sein.

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BerndBauer3  01.01.2024, 17:55

Du schreibst, Ärzte haben keine Ahnung. Aber eigendlich steht in deiner Antwort kaum etwas anderes, als allgemein bekannt ist. Das ist natürlich auch Ärzten bekannt.

So viel Vitamin D braucht man natürlich nicht. Wenn man auch mal nach draußen geht, eigendlich gar nichts.

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Nahrungsergänzungsmittel brauchst du auch nicht. Ernähr dich einfach so gesund, ausgewogen und abwechslungsreich dann nimmst du schon sämtliche Vitamine auf die du brauchst. Ein Arzt würde dir auch nur dann Vitamine verschreiben wenn du nachweislich einen Mangel an irgendwas hättest. Und das bekommt er nur durch ein großes blutbild raus und eventuell durch eine Zuzahlung von dir denn nicht alle Vitamine sind beim normalen großen blutbild dabei (meine Mutter musste jetzt letzten Mittwoch 107€ für ihr vernünftiges blutbild bezahlen wo dann wirklich alles mit abgedeckt ist).

verreisterNutzer  05.01.2024, 00:28

Naja ich esse garnichts die letzten tag ich wog 110kg jetzt sind es 95kg

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HikoKuraiko  05.01.2024, 05:15
@verreisterNutzer

Was noch viel ungesünder ist. Mit nichts essen nimmst Du langfristig nicht ab sondern schade es deinem Körper zusätzlich noch mal massiv und wirst einen dicken Jojo-Effekt bekommen. wer abnehmen will muss essen und zwar mehr als seinen Grundumsatz und weniger als sein Tagesbedarf.

Wer glaubt er muss nichts essen um abzunehmen und sich dafür mit vitaminpräparaten vollpumpen die übrigens nahrungsergänzungsmittel sind, sprich immer zu einer ausgewogenen Ernährung maximal genommen werden sollten und auch nur dann wenn es überhaupt einen Mangel gibt der sollte sich doch bitte ganz dringend an seinen hausarzt wenden und direkt einen Termin beim Psychologen machen denn dann stimmt da was ganz gewaltig nicht. Denn jedem normalen Menschen mit ein bisschen gesunden menschenverstand sollte klar sein dass das nicht gesund ist und so auch nicht funktioniert

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Alles hängt mit allem zusammen , hol dir gute Komplexe und unterstütze dich damit. Ich persönlich mache das jeden Tag, setze meinen Joghurt selbst an und fahre sehr gut damit. Gute Besserung 😀

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Wellness, Beauty, Gesundheit