Übersteigt die Belastungsgrenze der Stromnetze (Dimension der Kabel und Trafos, Sicherungen, usw.) die Energiewende durch Elektroheizungen und E-Mobilität?

7 Antworten

Nun, der heutige Autoverkehr hätte vor hundert Jahren unser Straßennetz komplett überfordert. Das Internet in den 90er Jahren wäre mit Spotify und Youtube ebenfalls sofort zusammengebrochen und die RAW Datei eines einzigen Fotos meiner heutigen Kamera hätte die komplette Festplatte meines ersten Laptops gefüllt.

Was ich sagen will ist, dass die Dinge sich entwickeln. Strom ist die einzige Energieform die wir im Moment kennen, die geeignet ist um unsere Energeiversorgung zu dekarbonisieren. Wir werden also auf Strom setzen müssen und die Netze den erfordernissen anpassen, wenn wir nicht wollen, das sie ausfallen.

Ja - Der künftige Bedarf übersteigt die heutigen Gegebenheiten. Das war allerdings schon fast immer so.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe den PKW Fuhrpark meiner Firma auf BEV umgestellt.
sofern diese nicht teilweise selbst versorgt werden (Teileinspeisung) oder vollständig autark betrieben werden (Nulleinspeisung der Anlage = Inselsystem, kaum machbar für ein gewöhnliches Haus/Dachfläche und Grundstück) ?

Da PV Anlagen in den 5 Wintermonaten nur 5 % der Leistung gegenüber den besten Sommermoanten haben und Heizungen als Wärmepumpensystem genau zu dieser Zeit den meisten Strom benötigen, sind PV Anlagen nicht die Lösung für Wärmepumpen. Andere autarke Stromerzeugungen für private Häuser die kein Gas oder Öl benötigen sind noch nicht wirklich gegeben.

Da bereits jetzt Stromnetze aufgrund von Überlast ausfallen, bzw. Ladestationen nicht mehr genehmigt werden können ist es nur logisch, das wir da auf ein großes Problem zusteuern. Das ist eben die Folge eines Kinderbuchautors als Wirtschaftsminister.

Stärkere Stromnetze sind das eine aber der ganze Strom muss auch im Winter oder im dunkeln bei Windstille produziert werden. Hier taucht ohne AKWs das nächste Problem auf. Bereits jetzt müssen wir AKW Strom einkaufen und haben zudem eine Stromproduktion mit sehr extrem hohen CO2 Ausstößen im Ländervergleich, auch durch den Atomausstieg begründet.

Würden von jetzt auf eben all diese Verbraucher hinzukommen - vielleicht.

Aber der technologische Wandel gibt der Industrie ja Zeit zum Reagieren. Autos haben für gewöhnlich 10, 15 Jahre Lebensdauer, Heizungen mindestens auch so lange. Bis solche Güter mal in einer Volkswirtschaft nennenswert ausgetauscht sind, zieht viel Zeit ins Land. Vielleicht sogar, bis irgendwann Bayern seine Sturheit überwindet und tatsächlich Stromtrassen zulässt (oder die Industrie halt von Bayern nach Schleswig-Holstein wandert)

Ja das Netz muss erneuert und ausgebaut werden aber letztendlich ist das meiste davon nur Panikmache und gezielter Lobbyismus.

In den USA sind ca. 3,5 Mio E-Autos im Bestand, während in Deutschland gerade mal rund 600.000 E-Autos rumfahren.. Dort ist das Netz größtenteils viel schlechter, älter und maroder als hier in Deutschland. Trotzdem gibt es dort keine Panikmache oder gravierde Blackouts weil jemand sein Auto lädt.

Nur mal so zum Vergleich: Wir haben rund 48 Mio Autos die ganz oder teilweise Verbrennertechnologie nutzen,also betankt werden müssen. Aber es gibt nur knapp 15.000 Tankstellen hierzulande...
Wie oft es dir oder jemanden denn mal passiert, dass er oder sie nicht tanken konnte, weil das Benzin alle war oder allen Säulen belegt waren im gesamten Umkreis?

Netzumbau, bedeutet auch andere Energienutzung und auch Zuteilung!