Stimmt es,dass australisches Englisch ist am weitesten weg vom Standardenglisch?

4 Antworten

Aussie English ist genauso weit weg vom "Oxford English", wie das amerikanische, kanadische, irische, walisische oder schottische Englisch. Vom indischen Englisch will ich da gar nicht erst anfangen.

Die ersten Aussiedler, die nach Australien kamen, kamen aus Regionen in Irland, Schottland, Wales. Und deren Englisch-Mischung führte dann durch die Einflüsse der Sprachen der Neuzugänge aus Europa, den USA und den asiatischen Ländern zum Aussie English. Man denke nur an die Zeit des großen Goldrausches. Da kamen Menschen aus aller Welt nach Australien und brachten auch ihre Sprache mit.

Eine lebendige Sprache, wie z.B. "das Englisch" verändert sich ständig durch vielerlei Einflüsse und das ist vollkommen normal und passiert auch bei uns im Deutschen. Man denke da nur an die Hugenotten, die aus Frankreich geflüchtet sind und in Hessen mit Hilfe des dortigen Landgrafen eine neue Heimat gefunden haben. So manches, was wir heutzutage als "deutschen Begriff" ansehen, ist in Wirklichkeit aus Frankreich und kam mit den Hugenotten zu uns. Oder fragt doch mal einen Ostfriesen ob er einen Nieder- oder sonst was-Bayern versteht und umgekehrt. Und beide behaupten, dass sie Deutsch sprechen. Abgesehen davon, dass das Friesisch noch mal eine eigene Sprache ist und nichts mit dem Plattdeutsch zu tun hat. Wie soll es dann einem Fremden gehen, wenn der nach Deutschland kommt, der mal in der Schule etwas Deutsch gelernt hat.

Es ist vermessen, sich dazu aufzuspielen irgendeine Sprache in irgendeinem Land zu bewerten, ohne die Hintergründe für deren Entstehung zu kennen, wie es hier der FS offensichtlich tut. Und wer selber nicht gut Englisch kann, sollte da dann auch besser mit Zurückhaltung glänzen.

Und natürlich haben die Aussies, besonders auf dem Land, ihre eigene Sprechweise. Das steht ihnen auch zu, wie es den Bewohnern in anderen ländlichen Gebieten auf der Welt auch zusteht, wie in den USA, Kanada oder sonst wo.

Hat sich schon mal jemand mit einem Texaner unterhalten? Derjenige ist dann froh, wenn er einen Aussie trifft oder einen Kiwi. Mir ging es jedenfalls so.

Übrigens, mein erster Eindruck vom Aussie English war: die kürzen alles ab, die Hälfte verschlucken sie und der Rest wird genuschelt. :) Aber das war nur der erste Moment. Und das bereits genannte Buch "They're a Weird Mob" hat mir über die Startschwierigkeiten hinweg geholfen. Es liegt doch an jedem einzelnen, ob er sich mit der Sprache beschäftigt und ihre Eigenheiten aufnimmt oder nicht.

Und etwas Wichtiges gibt es noch beim Aussie English. Das ist überall im ganzen Land gleich. Es gibt nur einen Dialekt für alle. Das muss man mal in Europa oder den USA zu finden versuchen. Das klappt nicht. Noch nicht mal in GB.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aufenthalt, Familie

es gibt zwei Varianten, wobei die extremere im Wesentlichen Cockney ähnelt. Alles ziemlich Britisch. Da finde ich Hillbilly Drawl südlich von Mason-Dixon oder Indisches Englisch gewöhnungsbedürftiger.

Finde ich nicht. Es hat sich aus Varianten des britischen Englisch entwickelt.

Also ich verstehe australisch nicht gut.

Am weitesten weg ist relativ. Manche Südstaatendialekte klingen wie Steno mit Vokalen. Das e (also "i") wird gefühlt sekundenlang gezogen und dafür verschlucken sie vom restlichen Satz das meiste. Die wenigsten nicht-native Speaker verstehen es problemlos.

Oder schottisch in der Aussprache der Straße. Ich saß da einmal in einem Touristen-Sightseeing Bus durch Edinburg neben einer Dame aus London. Ich flüsterte ihr zu (in der Hoffnung auf Verständigungshilfe): "I do not understand anything." Sie flüsterte zurück: "Neither me."