Warum sprechen in diesen Ländern die Leute meinst kein oder schlecht Englisch?
Mir ist aufgefallen das in Frankreich, Italien, Spanien, Albanien und auch bei uns in Ostdeutschland die Leute meist kein oder sehr schlecht Englisch sprechen. In Grenzregionen können aber einige als Zweitsprache die Sprache des Nachbarlandes anstatt Englisch.
In Frankreich ist mir auch selbst schon aufgefallen das sie sehr schlecht Englisch können. In Touristischen Gebieten können sie allerdings schon eher Englisch. An der Grenze zu Deutschland können sie meist gar kein Englisch dafür aber Deutsch.
In Italien ist mir das so ähnlich aufgefallen. Meist nur in den größeren Städten gibt es Leute die Englisch können. An der Grenze zu Österreich allerdings sprechen viele als Zweitsprache Deutsch anstatt Englisch. An der Grenze zu Slovenien ist die Zweitsprache meist Slovenisch anstatt Englisch. An der Grenze zu Frankreich ist Französisch dann meist die Zweitsprache anstatt Englisch.
In Spanien ist mir aufgefallen können die Leute meist nur in Touristischen Gebieten Englisch. Dort meist sogar sehr gut. In Spanien gibt es auch einige Regionalsprachen die dann eher anstatt Englisch gesprochen werden.
In Albanien tuen angeblich auch eher wenige Leute Englisch Sprechen. Allerdings können einige als Zweitsprache Italienisch oder Türkisch. In Touristischen Gebieten können die Leute aber schon eher Englisch.
Bei uns in Ostdeutschland ist mir aufgefallen können die Leute auch meist kein Englisch. Allerdings je näher zur Grenze Polnisch oder halt Tschechisch anstatt Englisch.
Aber warum ist das so?
10 Antworten
Nun ja, zunächst einmal lernt und spricht man seine Muttersprache.
Wer in Frankreich an der Grenze zu Deutschland lebt, befindet sich im Elsass oder in Lothringen, die eine jahrhundertealte deutsche Sprachtradition haben. Ebenso verhält es sich in Südtirol (Alto Adige), in der die Bevölkerungsmehrheit deutschsprachig ist. Auch die Gegend von Triest ist grundsätzlich zweisprachig.
In Spanien wird neben dem kastilischen Spanisch in Katalonien katalanisch und im Baskenland baskisch gesprochen, beides regional verwurzelte Sprachen.
Englisch benötigt man meist nur, wenn viele Touristen da sind oder viele Ausländer in der Gegend leben.
In Ostdeutschland gibt es wenig Ausländer und nur vereinzelt internationalen Tourismus; der Großteil der Gäste kommt im Osten aus Deutschland und nur nach Dresden, Leipzig oder ins Elbsandsteingebirge verirren sich gelegentlich auch Japaner und Chinesen.
Abgesehen davon haben Menschen, die noch zu DDR-Zeiten die Schule besucht haben, nur selten englisch gelernt. sondern in der Regel russisch, was sie aber längst wieder mangels Übung vergessen haben.
Im Westen Deutschlands wird seit vielen Jahrzehnten in allen Schulen Englisch gelehrt und ist deshalb besser verbreitet, wenn auch oft mit grauenhaftem Akzent.
Besser aufgestellt sind da Belgier, Luxemburger, Niederländer und Skandinavier, die meistens ziemlich gutes Englisch sprechen. In Skandinavien werden auch viele amerikanische Filme nicht synchronisiert. Wer sie sehen und verstehen will, muss halt englisch können.
Ich habe da vor Jahren auf dem Land noch viele Leute deutsch sprechen hören und sogar ganz gut verstanden, weil sie anders als die Elsässer nicht alemannisch sondern moselfränkisch reden.
Naja, das ist nicht so überraschend.
In den östlichen Teilen Deutschlands (also in der ehemaligen DDR) hat man früher eher Russisch gelernt (und Englisch war die Sprache des ideologischen Gegners, das wollte man eher nicht so gerne unterrichten). Und Russisch war in der BRD eher unüblich, da lehrte und lernte man lieber Englisch.
Und Sprecher romanischer Sprachen, also Italiener, Franzosen, Rumänen, tun sich mit Englisch schon linguistisch bedingt schwer. Da haben es die Niederländer und Schweden einfacher (dort wird meist gutes Englisch gesprochen).
Englisch ist eine germanische Sprache (so wie Niederländisch, Deutsch, Schwedisch). Und Italienisch, Französisch, Rumänisch sind Nachfolgesprachen von Latein. Aus diesem Grunde tun sich deutsche Schüler mit Englisch auch meist leichter als mit Französisch (und die Medienlandschaft spielt auch eine Rolle).
Das stimmt nur halb, denn etwa 30% des englischen Wortschatzes haben ihren Ursprung im Französischen, und diese fast alle im Lateinischen.
Was aber besonders auffällig ist, ist, dass Franzosen jedes Wort, das auch nur im Ansatz französisch aussieht, komplett französisch aussprechen.
Bei Frankreich, Italien oder Spanien ist es so, dass deren Sprachen verwandt sind. Es sind romanische Sprachen. Weiterentwicklungen der Dialekte des gesprochenen Latein. Es gibt viele Sprecher, der Kulturraum ist auch dementsprechend ausgerichtet. Englisch ist eben nur eine weitere Fremdsprache, die zudem eine völlig andere Lebensart vermittelt.
Zu DDR-Zeiten hat man eben hauptsächlich Russisch gelernt.
Englisch war dazusagen die Sprache der "Faschisten" (man denke da nur an die Bezeichnung "Antifaschistischer Schutzwall"), bzw. der Feinde.
Das ist eventuell bis heute bei Einigen immer noch hängen geblieben.
Wer eine romanische Sprache spricht, tut sich mit Englisch wahrscheinlich etwas schwer.
Deine Beobachtungen bezüglich Italien sind nicht ganz zutreffend. In Friaul-Julisch Venetien, das an Slowenien grenzt, sprechen viele Menschen nicht wegen der Grenznähe Slowenisch, sondern weil es ihre Muttersprache ist. Sie sprechen als Zweitsprache Italienisch und lernen in der Schule seit einigen Jahren auch Englisch. Da der Englischunterricht an italienischen Schulen noch nicht sehr lange besteht, ist Englisch bei älteren Menschen kaum bekannt. Dort wo Friaul an Österreich grenzt, sprechen die Menschen als Muttersprache Furlanisch, als Zweitsprache Italienisch und lernen als Fremdsprache Englisch. Deutsch spricht dort kaum jemand. In Südtirol ist Umgangssprache und Amtssprache Deutsch. Italienisch wird als Zweitsprache in der Schule gelernt, Englisch als Fremdsprache. Die Jugend spricht daher recht gut Englisch, die ältere Generation meist überhaupt nicht, weil es bis vor einigen Jahren keine Möglichkeit gab, dieses Sprache zu lernen. Die meisten vermissen das auch nicht. In Aosta/Aoste wird Französisch (bzw. Franco-Provenzalisch) und Italienisch gesprochen, in den Walserdörfern auch Walserdeutsch. In der Schule wird auch Englisch gelernt, im Gastgewerbe sind Englischkenntnisse daher verbreitet.
In Lothringen findet man keine Leute mehr, die Deutsch sprechen. Das ist im Elsass anders.