merkt ihr den Fachkräftemangel im Alltag?

Das Ergebnis basiert auf 22 Abstimmungen

Ja 82%
Nein 18%

15 Antworten

Ja

Ja, inzwischen reduzieren Geschäfte ihre Öffnungszeiten, schließen Filialen. Im Supermarkt bleiben immer öfter Regale leer. Hersteller sind knapp an Mitarbeitern, LKW-Fahrer sind knapp, somit bleiben Lieferungen aus. Bei Gaststätten und Festivals merkt man das noch schlimmer. Man muss nur mit offenen Augen durch die Stadt gehen: an fast jedem Laden hängt eine Stellenausschreibung.

Und wer der Meinung ist es läge nur am Verdienst: dann sollten genau diese Menschen doch höhere Preise bezahlen, dann kann der Inhaber auch mehr Lohn/Gehalt zahlen. Zudem beweisen auch die Ausbildungszahlen das Gegenteil: z.B. in Bayern sind jetzt noch 8.200 Abschlussschüler auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Es gibt aber noch über 38.000 Ausbildungsplätze. Die wurden früher alle besetzt. Jetzt gibt es halt nicht mehr genügend Nachwuchs. Und diese Diskrepanz wird immer größer.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ja

Arbeite im Bereich der Jugendhilfe, in der Verwaltung. Ja, es ist absolut spürbar, dass im pädagogischen Bereich sogar noch mehr Fachkräfte als in der Pflege fehlen! Wir arbeiten inzwischen mit recht vielen Zeitarbeitern - nicht, weil wir das Kündigungsschutzgesetz umgehen wollen oder weil das günstiger wäre oder so, ganz im Gegenteil, kostet SEHR viel mehr als Festangestellte. Aber uns bleibt nichts anderes übrig, um die Betreuungsschlüssel zu erfüllen...

Ach, und selbst bei uns im Verwaltungsteam suchen wir schon eine ganze Weile nach jemandem für eine offene Stelle. Hier herrscht allerdings weniger allgemeiner Bewerbermangel, als vielmehr ein Mangel an geeigneten Kandidat*innen (frisch aus der Ausbildung funktioniert leider nicht, da ein enorm hohes Maß an selbstständiger, eigenverantwortlicher Arbeitsweise für die Stelle erforderlich ist...).

Nein

Keine Spur davon ersichtlich und wenn dann liegt es vermutlich auch nicht an einem Mangel an Fachkräften sondern vielmehr an den mangelnden Lohn für die fehlenden Fachkräfte. Die Nachfrage bestimmt eben das Angebot und den Bedarf. Daran sieht man dann eben auch ganz eindeutig, dass es überhaupt gar keinen Fachkräftemangel gibt. Es sei denn man bezieht sich da jetzt gezielt auf ein spezielles Gewerbe mit einer überschüssigen Frauenquote an den man als Rechtsstaat seit gut zwei Jahrzehnten einer zunehmend sich spaltenden Gesellschaft ordentlich Kasse macht und letztlich das Volk - Im Namen des Volkes - abzockt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Die Wege des Herrn sind unergründlich
Ja

So viele Überstunden wie meine Mitschüler*innen und ich im 3. Ausbildungsjahr schon haben ist das schon sehr ersichtlich.

Ich weiß von meinem Vater (selbstständiger Handwerker), dass er bis Mitte nächsten Jahres schon ausgebucht ist - also sein Terminkalender für mindestens die nächsten 8-9 Monate schon voll ist - mit 2 Wochen Urlaub zwischendurch, die er sich im Frühjahr immer freihält. Wenn er jetzt (Ende September 2022/Anfang Oktober 2022) Anfragen erhält, kann er diese also frühestens im Sommer 2023 terminieren.

Schon seit Jahren! Ich arbeite in der Großindustrie und wir stellen seit Jahren fest, das es zu wenige Azubis in den klassischen Handwerksberufen gibt. Vor allem die Berufe, wo man sich mal die Finger schmutzig macht, werden nicht mehr so oft wahrgenommen, obwohl meine Fa. sehr gut bezahlt. Meine Fa. konnte früher immer ihren Fachkräftebedarf aus den Reihen der Azubis decken. Diese Zeiten sind um! Es werden immer öfter Leute von ausserhalb angeworben und eingestellt. Dabei sind gute Leute, aber auch wenig motivierte. Darunter leidet die Qualität der Arbeit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung