Lieber kleine oder große Partei wählen?

7 Antworten

Wähle die Partei, die Deine Interessen am ehesten vertritt. Du musst nicht lange suchen um zu sehen, dass auch und gerade eine kleine Partei das Zünglein an der Waage sein kann. Wenn Deine Lieblingspartei noch nie über die 5%-Hürde gekommen ist, was dachtest Du, wie sie das schaffen soll, wenn die meisten ihrer Anhänger aus taktischen Gründen etwas anderes wählen?

Wir haben erfreulicherweise das Verhältniswahlrecht, das auch kleinen Parteien die Chance gibt als Koalitionspartner mitzuregieren und nicht das Mehrheitswahlrecht wie in den USA, das Prinzip "the winner takes it all", wo andere Parteien als Demokraten und Republikaner keine Chance haben, was IMHO gar keine richtige Demokratie darstellt. Dieses System sollten wir pflegen, indem wir ehrlich statt taktisch wählen.

Wenn die kleine Partei Aussicht hat, die 5%-Hürde zu nehmen, dann wähle die kleine.

All die winzigen Parteien haben leider das Problem, dass sie nicht hochkommen, weil sie deshalb von vorne hereinnicht gewählt werden, weil die Leute befürchten, ihre Stimme sei dann verloren.

Es gab eine Initiative, die vorschlug, dass für den Fall, dass die gewählte Partei die 5% nicht schafft, die Stimme für eine alternativ genannte Partei zählen soll. Das wollen aber die etablierten Parteien nicht, weil sie befürchten, dadurch Stimmen zu verlieren.

Tatsächlich wäre es jedoch ganz gesund, wenn die Parteienlandschaft im Bundestag bunter würde...

Ich bin ohnehin gegen das überkommene Parteiensystem.

Bei der Bundestagswahl hast Du 2 Stimmen.

Bei der Erststimme wird nur ein Kandidat gewinnen, da Mehrheitswahlrecht gilt. Das heißt the winner takes it all. Daher lohnt sich dabei nur sich zwischen den beiden Kandidaten der örtlichen stärksten zwei Parteien zu entscheiden.

Bei der Zweitstimme gilt Verhältniswahl, da kann man auch kleine Parteien wählen und hoffen sie schaffen die 5%.

Ich wähle mit der Erststimme auch immer eine andere Partei als mit der Zweitstimme.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

Kommt immer auf die individuelle Wahlsituation an. Es gibt verschiedene Konstellationen, die unterschiedliche Entscheidungen zulassen. Manchmal muss man taktisch vor ideologisch wählen um eine Opposition, die man für unerträglich hält parlamentarisch zu bekämpfen. Es gibt auch Kleinstparteien, die keine relevante Chance haben über die 5% haben. Das wäre eine Stimme, die dann tendenziell weggeworfen wird. Es gibt also verschiedene Szenarien und ob etwas sinnvoll ist muss man selber analysieren.

Besonders für kleine Parteien ist oft jede Stimme entscheidend.

Da geht es auch um die Finanzierung (vgl. Wikipedia)

Eine wichtige Grenze für die Parteien liegt besipielsweise bei 0,5% bzw. 1% der gültigen Stimmen.