Können Lohnerhöhungen die Rentenkasse stabilisieren?

6 Antworten

„... da die Bundesregierung den Durchschnittsgehalt bei 43.000€ erhöht hat."

Die Bundesregierung hat damit nichts zu tun. Es handelt sich um das durchschnittliche Einkommens aller Beitragszahler. Der Median ist niedriger, das stimmt. Aber wer überdurchschnittlich verdient, kann auch eine ordentliche Rente von über 2.000 € erarbeiten.

Aber du hast nicht unrecht. Das Rentenniveau ist in Deutschland erschreckend niedrig. Niemand kann allein mit der gesetzlichen Rente allein seinen Lebensstandard halten. Deshalb ist zusätzliche Vorsorge unumgänglich, wenn man sich im Alter noch etwas leisten will.

Dafür gibt es viele Möglichkeiten, wobei die Entgeltumwandlung sehr lukrativ ist und man Steuern und Beiträge spart, da man vom Netto zahlt. Der Arbeitgeber gibt mindestens 15% dazu und spart trotzdem noch dabei. Weigern kann sich der Arbeitgeber nicht, denn das Betriebsrentenstärkungsesetz ist für alle Arbeitgeber bindend.

Es gibt aber auch andere private Vorsorgemöglichkeiten.

MihaiBircea 
Fragesteller
 23.07.2023, 13:09

Laut Haustarifvertrag ist der Arbeitgeber nicht verpflichtet einen Zuschuss zu leisten bei der bAV. Deshalb müssen wir unsere bAV selber finanzieren und wir kriegen nur 26€ AVWL. Es wurde mit der Gewerkschaft so ausgehandelt.

0
Asporc  23.07.2023, 13:16
@MihaiBircea

Da steht aber in der Erklärung nicht "zuschuss" sondern "Entgeltumwandlung" unterschiedliche Begriffen haben durchaus mal unterschiedliche Bedeutung.

1

Da wird niemand verarscht. Jedenfalls seit über 20 Jahren nicht mehr.

Das war der spätestes Zeitpunkt wo zugegeben wurde das die Leute zusätzlich privat vorsorgen sollen und eigentlich müssen. Der Beweis dafür das das zugegeben wurde ist die Einführung der Riesta-Rente. Das sollte eigentlich jedem Erwachsenen klar sein.

Das es für viele kaum möglich ist privat vor zu sorgen ist ein Problem das wenigstens indirekt angegangen wird indem man den Mindestlohn deutlich erhöhte. Als beschlossen wurde das der Lohn auf 12 Euro erhöht wird betraf das 20% der Arbeitnehmer.

Das diese Erhöhung durch den Urkaine-Krieg weitgehend aufgefressen wurde kann man der Regierung kaum vorwerfen da Scholz der absolut letzte war der versuchte den Krieg diplomatisch zu verhindern.

In Österreich und der Schweiz ist das Rentenniveau weit höher als bei uns und sicherer als bei uns. Ich kapiere nicht, warum das bei uns nicht ähnlich klappt. Aber da der Regierung die Schuld zu geben, ist auch zu einseitig gesehen, sieh Frankreich...

Der Politik die Schuld zu geben, ist zu einseitig denke ich, denn welche Partei gewinnt zum Schrecken der Politik derzeit an Zustimmung? Wir alle sind es, die gut im (billig) Nehmen sind, aber bezahlen wollen wir das nicht! Hier fehlen elementare Grundkenntnisse und vor Allem der Wille auf etwas Komfort zu verzichten um Sozialbeitragserhöhungen hinzunehmen.

Höherer Lohn alleine rettet das System auch nicht, denke ich, zumal das die derzeitige Lage im Prinzip gar nicht hergibt. Ich fürchte, die jetzt vielfach ausgehandelten recht hohen Lohnsteigerungen werden auf uns eh zurückschlagen per Preiserhöhung usw., was die Renten dann auch wieder relativiert.

Schon dein erster Spruch kann nicht stimmen. Schon mal etwas von der Jahresarbeitsentgeltgrenze gehört? Diese Situation kann nur durch Zuwanderung gerettet oder umgedreht werden. Lohnerhöhungen kurbeln die Preisspirale an. Weil sie auf die Waren umgelegt werden.

Ich kann es nur wiederholen. Wird Zeit, daß mehr Geld in die Bildungspolitik gesteckt wird. Bildung in Sachen Rente, Steuern, Finanzen, Verträge richtig verstehen lernen...

Kannst dir schon mal ein Altenheim in Polen oder Slowenien raussuchen. Die Pflegekosten werden noch mehr steigen.

Und solange mehr Rente beziehen (darauf laufen wir hinaus) als einzahlen, na dann schön Feierabend.