Ist es normal, sich heutzutage nur noch das Nötigste leisten zu können?
Frage steht oben
Der Grund weshalb ich Frage ist, weil ich frustriert bin, dass wir uns zu zweit, trotz Vollzeitjob von beiden (ca. 50 bis 60 h pro Woche), nicht mehr wirklich etwas ansparen können, bzw. mal für eine Woche in den Urlaub fahren können.
Unser komplettes Geld geht für Wohnen, Lebensmittel, Heizen, Medizin und ein Auto, das auf dem Land zwingend notwendig ist, drauf.
Klamotten gibt's mittlerweile nur noch vom Flohmarkt oder Secondhandshop und die Wohnung wird im Winter auf max. 16 Grad geheizt. Mehr ist leider nicht mehr drin.
Ich habe Angst, dass mein PC, Auto oder Handy kaputt gehen könnten, weil ich weiß, dass ich mir mittlerweile kein "neues" (gebraucht natürlich) nicht mehr leisten kann.
Ist das normal? Kennt ihr oder habt ihr eine solche Situation? Wie geht ihr damit um, bzw. seid ihr auch frustriert?
3 Antworten
Ich lebe echt schon immer so, bin 56, habe Einzelhandelskaufmann gelernt und auch dadurch kein hohes Einkommen. An den Wochenenden habe ich immerzu auf Flohmärkten verkauft, aber auch fast alles dort gekauft.
Ich habe jedoch nur für mich alleine Sorgen müssen, Mieten und Nebenkosten waren günstiger, Auto brauchte ich nie, da ich meist in der Innenstadt wohnte. Lange Zeit habe ich jedoch aus Spaß und Überzeugung so gelebt und war zufrieden, wie es war.
Das ist tatsächlich nicht nur bei Euch so, es ist mittlerweile so, daß sehr viele so leben müssen und da ich mittlerweile ländlich lebe, ist die Miete erschwinglicher, die Busverbindungen zum Glück dort noch relativ gut sind.
Ja, es ist echt schwer. Obwohl ich trotzdem zufrieden bin, finde ich es ziemlich daneben, daß das Finanzamt bei kleinen ebay-Verkäufern jetzt auch schaut , daß sie bloß nicht "zuviel" nebenher einnehmen und man selbst bei "Nachbarschaftshilfe" schon ein komisches Gefühl hat.
Ein Kind im Teenageralter heutzutage, das möchte, was "alle" möchten kann der finanzielle Ruin sein.
Wir leben komplett so weit auf dem Land, dass ringsum nichts als "Pampa" ist. Wir brauchen unser Auto also unbedingt. Ich dazu sagen, das was bei uns so richtig teuer ist, sind Auto, Heizung und technische Geräte (PC, Handy). Aber ich möchte auch nicht unbedingt auf PC verzichten, da dieser mittlerweile oft gebraucht wird. (Elsterformular online beantragen z.B.)
Wenn ich mal einen Teenager daheim haben sollte, dann kann der quengeln, so viel der will. Es gibt genug zu essen und Klamotten vom Flohmarkt. Was anderes haben zählt nicht, wir müssen uns über Wasser halten. Da wäre ich dann knallhart. Habe als Kind auch nicht viel gehabt und alles was ich an Spielzeug etc. wollte habe ich mir von meinem eigenen Geld, z.B. durch Babysitting, Rasenmähen, Haushaltshilfe usw. verdient. Also habe ich schon bereits mit 8 Jahren mein eigenes Geld verdient.
Ehrlich gesagt würde ich dann mal deine Ausgaben überdenken bzw eure Ausgaben. Ich habe bei 38 Stunden die Woche etwa 1900 € netto gehabt. Habe davon alles gezahlt was angefallen ist inklusive alles fürs Auto und alles für meine Tiere und konnte mir trotzdem jeden Monat 500€ locker bei Seite legen. Manche Monate sogar mehr (wenn urlaubsgeld und weihnachtsgeld kam war locker das doppelte bis dreifache drin).
Allerdings hatte ich allein an Fixkosten auch um die 1200€, aber meine anderen Kosten waren halt sehr gering. Habe halt schon sehr früh gelernt mit wenig Geld auszukommen und demnach meine allgemeinen Kosten so niedrig wie möglich gehalten. Und auch bei dem Fixkosten war wirklich nur das nötigste drin.
Ich wohne zur Miete. Aber Eigentumswohnung sind die kompletten Unterhaltskosten ja auch enorm.
Aber wären mir Fernurlaube oder anderes wichtig, wäre es ganz frustrierend.
Wir haben uns eine kleine Eigentumswohnung erarbeitet. Das ging vor Corona noch. Aber jetzt absolut nicht mehr. Nur wollen wir die Wohnung nicht gleich nach 2 Jahren wieder verkaufen müssen.
Ich habe mir mühsam eine eigene Existenz aufgebaut, nur damit ich jetzt zusehen kann, wie sie wahrscheinlich wieder flöten geht... und in der kurzen Zeit hatte ich noch nicht wirklich was davon...
So geht es momentan ganz vielen Menschen in unserem Land. Jeder hat weniger Geld zur Verfügung und muss auf bessere Zeiten hoffen, das wird aber noch lange dauern.
Hast du eine Miet oder Eigentumswohnung?
Wir finanzieren zum Teil auch noch unsere Oma mit. Zumindest ihre Heizkosten, da ihre Rente nicht reicht. Deshalb bleiben uns mehr oder weniger "nur" eineinhalb Einkommen.