Mann will nicht mehr heizen, was kann ich dagegen tun?
Wir haben Anfang des Jahres die neuen erhöhten Heizkosten mitgeteilt bekommen. Diese sind jetzt doppelt so hoch, als zuvor noch. Für uns gerade so noch stemmbar, aber dann können wir nichts mehr auf die Seite legen.
Bisher war die Heizung schon so niedrig eingestellt, dass wir überall! im Haus, also auch Bad und Wohnzimmer nur noch 16 Grad hatten. Somit konnte sich kein Schimmel bilden und man hat es mit drei Pullovern schon ausgehalten.
Jetzt möchte mein Mann allerdings die Heizung komplett abstellen und nur das Wohnzimmer über einen kleinen Holzofen heizen. Ich habe dann allerdings Angst, dass uns die Leitungen im Haus einfrieren werden. Mein Mann ist allerdings der Meinung, dass die dicken Ziegelwände das verhindern werden. Trotzdem bekämen wir dann Schimmel.
Er sieht das aber absolut nicht ein. Wenn mir kalt ist, dann soll ich mehr trainieren und Muskulatur aufbauen, dann ist mir schon nicht mehr kalt und früher hatte man ja auch keine Heizung.
Ich bin ehrlich, ich bin bei 16 Grad schon regelmäßig krank geworden und hatte Probleme wieder gesund zu werden. Außerdem fühle ich mich mittlerweile ziemlich verarscht, weil er auf meine Bedürfnisse überhaupt nicht eingeht. Klar, die Heizkosten sind hoch, aber dann müssen wir halt woanders noch mehr einsparen, aber doch nicht an der Temperatur... damit sparen wir ja dann letztendlich an der Gesundheit auch. Und ich bin ehrlich gesagt ziemlich angepisst, wenn ich nach einer 80h Woche nach Hause komme und dann im eiskalten Haus Haushalt machen darf...
Was kann ich tun, damit ich ihn überzeugen kann, woanders einzusparen?
Zum Beispiel Klamotten nur noch vom Flohmarkt oder Secondhand, Kochen nur an einem Tag am Wochenende, restliche Tage gibt's kaltes Essen (Brotzeit), nur noch duschen nicht mehr baden, kein Geld mehr für sonstige Dinge ausgeben (z.B. Schokolade oder PC-Spiele oder Kosmetika, alles was man halt zum überleben nicht braucht), da vielen mir sehr viele Dinge ein, die er allerdings nicht hören wollte...
6 Antworten
War das der erste Winter, wo ihr mit 16° über die Runden gekommen seid? Dann ist das schon eine ordentliche Leistung. In meinem ersten Jahr Raumtemperatursenkung hab ich´s mit 17° kaum ausgehalten. Aber da war ich auch noch in den Anfängen zu lernen, wie man sich anziehen muss, damit man nicht so viel Körpertemperatur verliert.
Körpertemperatur, das sind immerhin knapp 37°. Wenn du es schaffst, möglichst viel davon bei dir zu behalten, dann wird dir auch nicht kalt.
Kritische Stellen, das sind z.B. deine Handgelenke, weil dort die Pulsadern dicht unter der Haut verlaufen und das Blut da somit schnell abkühlt, wenn man das nicht unterbindet. Darum trag ich über die kälteren Monate immer dicke, gefütterte Pulswärmer und das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Drei Pullover, das ist schon gut, aber bitte Rollkragenpullover, weil man über den Hals auch viel Wärme verlieren kann. Das gleiche gilt für die Rückenfläche und auch für den Knöchelbereich. Ausserdem trag ich dann noch eine Leggins unter meiner gefütterten Hose. Und so liegt meine "Schmerzgrenze" beim Sitzen mittlerweile bei 12°, aber 10° halt ich auch noch aus. Wenn ich mich bewege, was arbeite, dann reichen mir auch 5°. Aber ich hab auch vor über 10 Jahren angefangen, meinen Raumtemperaturbedarf Stück für Stück runterzufahren.
Und wenn du es auf der Arbeit warm hast und dann zu Haus 16°, klar, dass du dann erstmal frierst.
Und was ich zur Gesundheit sagen kann. Ich werde nicht krank, nicht die kleinste Erkältung. Mein Körper ist ja warm.
Schimmel habe ich übrigens auch nicht. Aber das Haus ist auch sehr alt (etwa 100 Jahre) und man hat mir gesagt, dass man damals noch anders gebaut hat, andere Materialien benutzt hat, weil es eben nicht üblich war, soviel zu heizen.
Wenn dein Mann die Heizung jetzt ausstellt, werden die Leitungen nicht einfrieren. Es sind ja keine Minusgrade draussen. Aber wenn er die Heizung jetzt austellt, werdet ihr möglicherweise auch bei 10-12° landen und das ist für "Ungeübte" schon ziemlich drastisch.
Meine Heizung geht nur abends etwas an und ich hab aktuell 15°. Für meine Verhältnisse warm. Und trotzdem werde ich mir noch in paar Wochen Heizung gönnen.
Dein Mann ist einfach entsetzt über die hohen Heizkosten. Vielleicht könnt ihr euch ja darauf einigen, dass ihr die Heizung noch etwas runterstellt. Wenn ihr nach Hause kommt, macht ihr euch erstmal den Holzofen an und entspannt eine Weile davor, bevor es mit dem Haushalt weitergeht.
Gebrauchte zweckmäßige Klamotten sind eh eine gute Idee.
Ich mag auch keine Pulswärmer, wo das Daumenloch nach aussen gestrickt ist. Ich mag sie ohne Daumenloch, weil ja einfach nur die Stelle gut abgedeckt werden soll, wo die Pulsadern so dicht unter der Haut verlaufen.
Pulswärmer kann man auch leicht selbst stricken. Da brauchst du Wolle, am besten nicht so dünne Wolle, du brauchst so ein 5er Stricknadelset wie für Socken und dann strickst du die glatt rechts, so lang du sie haben willst. Du kannst sie dann nach Lust und Laune besticken, oder auch nicht. Und zum Füttern kannst du Teile von ausgedienten Socken oder Strümpfen nehmen (der Tipp kommt von einem User hier 😂).
Wenn ich in der Küche dann was arbeite, wo die nass werden könnten, zieh ich sie kurz aus und nachher wieder an.
Stricken kann ich zwar und würde voll gerne, aber mir fehlt dazu die Zeit. Ich habe eigentlich zwei Vollzeitjobs wegen Selbstständigkeit. Normalerweise mache ich daheim ziemlich viel Handwerklich selbst, das hat aber seit Corona stark abgenommen, weil ich nur noch arbeite. Ich esse in der Arbeit und komme dann zum Schlafen heim. Mehr bin ich nicht mehr wirklich daheim.😅
Hast du keinen Holzofen bei dir daheim?
Wir stellen unser eigenes Brennholz her (Forstbetrieb), deswegen kostet uns das Heizen mit Holz nichts. Aus diesem Grund werden wir in Zukunft noch einen Ofen in der Küche und einen im Arbeitszimmer platzieren. Auf dem Ofen in der Küche kann ich dann sogar kostenlos kochen. Die Fußbodenheizung soll dann komplett nur noch als Frostwächter dienen, während wir arbeiten sind und Abends heizen unsere Öfen unser Haus schön warm.
So weit der Plan. Es sei denn wir dürfen bald nicht mehr mit Holzöfen heizen...
Ich hab nur einen alten Beistellherd in der Küche, auf dem ich manchmal auch koche und ich bin froh, den zu haben. Für Holz brauche ich auch nicht zu bezahlen. jedes Jahr fällt ´bislang ne Menge alleine auf dem Grundstück an. Und ich auch da recht sparsam im Verbrauch.
Es sei denn wir dürfen bald nicht mehr mit Holzöfen heizen
Das ist auch mein Albtraum. Aber der Albtraum davor ist, dass "die" meinen, ich darf meine Ölheizung nicht mehr benutzen. Dann verbieten die diese zwei Sachen und erklären das Haus für nicht mehr bewohnbar, weil es "keine Heizung hat" 😂. Zuzutrauen ist denen das doch, oder?
Zuzutrauen schon, nur ob es dann durchgesetzt wird ist eine andere Frage. Weil wenn die beiden Heilmethoden wegfahren können viele nicht mehr heizen und werden dann evtl. ungemütlich...
Pulswärmer kann man auch aus alten Socken machen, bei denen die Sohlen durch sind.
Das alleine wäre mir zu dünn. Aber vor ein paar Tagen hab ich schon geschrieben:
*Und zum Füttern kannst du Teile von ausgedienten Socken oder Strümpfen nehmen (der Tipp kommt von einem User hier 😂).* 😇 😉
Mir auch. Aber ab und zu muss man das. Sonst wird man nur ausgenutzt...
Stimmt, man muss auch "nein" sagen können. Es gibt ja dieses Buch mit dem Titel: "Sag nicht ja, wenn du nein sagen willst". Gelesen hab ich´s nicht, mir aber den Titel gemerkt 😂.
Ich mag es, die Kultur des Schenkens zu üben, aber wenn nie etwas zurückkommt, würde ich es mit der Zeit auch lassen. Es gibt hier ein paar Leute im Dorf, die achten drauf, für meine Hühner Küchen"abfälle" zu sammeln. Die bekommen dann Eier, die ich übrig habe, kostenlos. Damit bin ich schon zufrieden, aber dass ab und zu auch mal ein selbstgemachter Kuchen rüberwächst, ist wahnsinnig großartig.
Oder als es hier geschneit hatte und ich schon früh am morgen beim Schnee schippen war, hab ich´s beim Nachbarn gleich mit erledigt. Der Schnee war noch so locker und leicht, dass das keine große Mühe war. Und später hatte ich ein Beutelchen mit selbstgemachten Keksen und einem Zettel "lieben Dank für´s Schnee schippen" an der Tür. 😋. Sowas macht glücklich!
Da gebe ich dir vollkommen Recht. Ich gebe auch gerne... allerdings nur, wenn auch mal ein Danke! oder ein paar nette Worte zurück kommen... An dem Ort, an dem wir vor dem Umzug gewohnt haben war das leider nicht so. Da ist über die eigene Person schlecht geredet worden, es gab Gerüchte und ich wurde im Beruf gemobbt und privat z.B. beim Einkaufen beschimpft.
Es war normal für mich jeden Tag mit blöden Kommentaren zu rechnen und immer mit Ellbogen durchzuboxen... Da bin ich dann selbst sehr aggressiv und toxisch geworden, weil mich das mürbe gemacht hat...
Ja, so ein Umfeld ist niemandem zu wünschen. Daher wohl auch der Spruch: "Es kann der Beste nicht in Frieden leben, wenn´s dem bösen Nachbarn nicht gefällt."
Ich bin wirklich dankbar für die gute Nachbarschaft hier.
Nur irgendwann am Anfang, als ich hergezogen war, kam mir einmal zu Ohren, dass irgendwer etwas Negatives über mich gesagt hätte. Aber darüber hab ich gelacht, hab nachgefragt und mir wurde dann gesagt, wer das gesagt haben soll. Ich: "Aber ich habe keine Ahnung, wer das ist!"
Dann hab ich überlegt und bin zu dem Schluß gekommen, dass es daran liegen könnte, dass ich hergezogen bin und die ersten 4 Jahre völlig abgeschottet gelebt habe. Ich hatte gar keinen Kontakt, ausser gelegentlich über den Zaun mit einer direkten Nachbarin.
Das kann manch einen schon komisch dünken 😂🤔.
Das hat dann aber trotzdem niemanden zu interessieren, wenn ein anderer komplett isoliert lebt. In meinem alten Dorf hatte ich dann auch zu keinem mehr Kontakt, eben weil immer nur schlecht über einen geredet wurde und alles was man in irgendeiner Weise gesagt hatte wurde auf die Waagschale gelegt.
Und wenn die Außenwelt dann gar keine Informationen mehr über einen selbst erfuhr, dann war man auch gleich wieder extrem seltsam...
Ach, na ja, so schlimm war das dann auch wieder nicht, auch, wenn ich nicht weiß, ob sonst noch was geredet wurde.
Ich begann mich dann eh aus der Versenkung herauszuarbeiten, wenn auch nicht so weit, dass ich zu dörflichen Veranstaltungen gehe. Ich wollte mal, dachte aber, dass nicht so gut rüberkommt, wenn ich einmal gehe und dann nie wieder 😂. Das wäre dann so, als hätte ich eine schlechte Erfahrung gemacht, aber so gesellig bin ich einfach nicht. Ich bin mehr mit den Rad im Dorf unterwegs, grüße auch Leute, die ich nicht kenne, komme hin und wieder ins Gespräch, werde von Leuten, die im Auto an mir vorbeifahren, gegrüßt. Also alles gut.
Nicht heizen ist nicht die Lösung, da ist Schimmel vorprogrammiert und das wird sehr teurer den Fachgerecht zu beseitigen.
Wie du schon sagst, spare an anderen Stellen, koche selber, Kleidung aus dem Second Hand Shop ist oft sehr gut, ich kaufe gerne dort ein.
Das ist Unsinn. Schimmel bildet sich nicht durch Kälte, sondern durch Feuchtigkeit und organische Nahrung für den Schimmel, zB Tapeten.
Durch Kälte kann die Raumluft nur wenig Feuchtigkeit binden und diese kondensiert, vorwiegend an den Aussenwänden und Fensterbereich, dadurch entsteht dort Schimmel. Auch ohne Tapete kann sich Schimmel bilden.
Ich habe dann allerdings Angst, dass uns die Leitungen im Haus einfrieren werden. Mein Mann ist allerdings der Meinung, dass die dicken Ziegelwände das verhindern werden.
Wir hatten mal ne ausgefallene Heizung im Winter als ich klein war. Ein paar Dinge dazu.
Die dicken Wände geben trotzdem Wärme ab. Wenn die Zimmer nicht geheizt werden, werden sie kalt. Also, kalt-kalt. Bei uns waren es wenige Tage damals, die Temperatur war in den Zimmern, die weit vom Ofen entfernt waren, unter 10 Grad.
Warte lange genug und da friert alles.
Oh und wir haben bei der Gelegenheit gelernt, dass ein Heizungsrohr über den Speicher lief. Und mit stehenden Wasser drin ist das dann gefroren. War ne mittlere Sauerei, als das aufgetaut ist.
Trotzdem bekämen wir dann Schimmel.
Jupp. Das kostet übrigens ein mittleres Vermögen, den wieder loszuwerden.
Wenn mir kalt ist, dann soll ich mehr trainieren und Muskulatur aufbauen, dann ist mir schon nicht mehr kalt
Öhm. Ich kenne keinen muskulösen Menschen, der im Winter nicht warme Kleidung trägt. Weil es eben auch mit Muskeln kalt ist.
und früher hatte man ja auch keine Heizung.
Richtig. Und ne durchschnittliche Lebenserwartung von ca 30 Jahren. Tipp, es gibt nen Zusammenhang.
Ich spare auch gern, aber in meiner Wohnung habe ich es sehr gern warm (etwa 23° C).
Ich hätte Deinem Mann schon längst ordentlich die Meinung gegeigt und ihn vor die Tür gesetzt. Er geht nicht nur auf Deine Wünsche ein, er missachtet Deine Gesundheit und riskiert schwerwiegende Mängel in der Wohnung (Schimmel, geplatzte Rohre usw.).
Allerdings habe ich gut reden, denn ich lebe in meiner eigenen Wohnung und bin finanziell unabhängig.
Die Wohnung gehört mir nicht, wenn dann kann ich nur meine Sachen packen.
Daher auch der letzte Absatz meiner Antwort.
Möchtest Du tatsächlich mit einem Menschen zusammenleben, dem Deine Gesundheit und Deine Meinung gleichgültig sind?
Nicht wirklich. Entweder er einigt sich mit mir oder ich gehe. Und dann kann er seine Wohnung und seinen Hof vergessen, weil ich Hauptverdienerin bin und er das alles ohne mich nicht halten kann...
Das schon. Ich bin unabhängig. Aber wir würden beide das verlieren, was wir uns gemeinsam über Jahre aufgebaut haben... Nur wegen Heizkosten...
16°C ist nicht zu viel geheizt. Hier habe ich einen Artikel zur Situation in der Schweiz:
Zitat:
Kälter als 20 Grad darf es in einer Wohnung nicht sein
Vielleicht könnt ihr mit einer besseren Isolation Wärme speichern?
Geld für Wärmedämmung oder besser isolierende Fenster fehlt leider. (noch)
Danke für deine guten Tipps. Ja ist der erste Winter mit 16 Grad. Und ich habe leider einen Büroarbeitsplatz, den ich mit einer Kollegin teile und die heizt immer auf 20 Grad auf.
Von Pulswärmern habe ich noch nicht gehört. Aber es stimmt. Wenn meine Hände nicht frieren, friere ich auch nicht. Allerdings möchte ich im Haus nicht mit Handschuhen rumlaufen müssen.