Ich wurde beim Autokauf betrogen, was soll ich tun?
Hey,
ich bin 18 Jahre alt und habe seit September letzten Jahres meinen Führerschein. Anfang dieses Jahres habe ich dann nach einem Erstwagen gesucht der so um die 2-3k kosten sollte. Ich habe dann auf Autoscout24 eine Anzeige gefunden, ein VW Golf 4 Baujahr 2001 mit 116.000 km für 3000€ (Automatik). Ich empfand es als gutes Angebot und kontaktierte den Händler.
Bei der Besichtigung wurde mir ausdrücklich gesagt das Auto hat keine Mängel und wäre im Top Zustand. Auch bei der Probefahrt ist mir nichts aufgefallen, also kaufte ich das Auto. Schon am Tag der Abholung auf dem Weg nachhause ging aufeinmal die Motorkontrolleuchte an. Diese war vorher nicht an! Ich wusste zuerst nicht was das bedeutet also fuhr ich weiter mit dem Auto und bemerkte bei jeder fahrt das das Auto beim schalten sehr ruckelt z.B von P auf R. Außerdem beschleunigte das Auto mitten auf der Straße nicht mehr und der Motor fängt an zu schreien.
Daraufhin brachte ich es in eine Werkstatt, und da stellte sich heraus dass das Auto kompletter Müll ist und keine 3000€ mehr Wert ist. Getriebeschaden, im Innenraum laufen Sachen aus, wahrscheinlich sogar Unfallwagen, Kilometeranzahl bestimmt getuned…
Nach dieser Erkenntnis kontaktierte ich den Händler und forderte eine Rückerstattung oder Nachbesserung. Er entschied sich für die Nachbesserung und ich gab ihm das Auto und es blieb bei ihm 1 1/2 Monate!! Er hat sich nie gemeldet oder updates zum Auto gegeben. Wir mussten ihn ständig anrufen und fragen was Sache ist. Nachdem meine Mutter mal wieder angerufen hatte um zu fragen was nun mit dem Auto sei, sagte der Händler das Auto wäre „repariert“.
Ich holte das Auto ab, ein Tag fuhr es normal und am nächsten Tag ging gas ganze Theater wieder los. Auto beschleunigt nicht und das musste ich auf der Autobahn erfahren, es wäre sogar fast zu einem Unfall gekommen!
Mittlerweile habe ich mich bei einem Anwalt beraten lassen und habe dem Händler eine Frist von 2 Wochen gesetzt um es wirklich Nachzubessern sonst würde ich vom Kaufvertrag zurücktreten. Diese Frist ist schon fast vorbei und er hat sich noch nicht bei mir zurückgemeldet. Strafanzeige habe ich gestern auch schon gemacht.
Das Auto fährt mittlerweile auch nicht mehr im Rückwärtsgang und jetzt steht es in einer Sackgasse zugeparkt.
Das ganze ist im Zeitraum von Februar bis jetzt passiert und ich weiß ehrlich nicht mehr weiter. Ich habe auch kein Geld für einen Anwalt oder sonst was. Ich hoffe einfach dass die Anzeige iwie durchgeht und ich mein Geld zurückbekomme. Ich würd mir gerne eure Meinung zu dem ganzen anhören. Ich bin nämlich gerade echt verzweifelt, denn habe gerade komplett andere Sorgen und keine Lust mehr mich mit dieser Auto Sache zu beschäftigen. Würde es sich mehr lohnen das Auto zu verkaufen und sich den Stress zu sparen?
17 Stimmen
5 Antworten
Du gast gar keine Wahl, denn Du kannst das Auto nicht verkaufen, jedenfalls nicht, ohne den nächsten Käufer genauso übers Ohr zu hauen, oder als "Bastlerauto" für 500€.
Ich vermute ja, dass der Verkäufer da gar nichts repariert hat, der hat einfach den Fehlerspeicher gelöscht, damit die Warnlampe erst mal aus ist.
Entweder Du ziehst das mit dem Anwalt durch, oder Du behältst das Auto und lässt es in einer Werkstatt überholen. Das würde natürlich nicht billig.
Ich hoffe einfach dass die Anzeige iwie durchgeht und ich mein Geld zurückbekomme
Eine Strafanzeige bringt dir kein Geld zurück, dafür musst du zivilrechtlich vorgehen.
Auch bei der Probefahrt ist mir nichts aufgefallen
Woher weißt du, dass dem Händler, der evtl ebenfalls nur eine kurze Probefahrt gemacht hat, diese Mängel ohne jeden Zweifel bekannt sein mussten? Es gibt auch den Straftatbestand der falschen Verdächtigung.
Ich war ja bei der Werkstatt und mit wurde versichert, dass der Fehlerspeicher einfach gelöscht wurde.
Von wem? Vom Händler oder vom Vorbesitzer fünf Minuten vor dem Verkauf an den Händler?
Das Auto hatte auch deutlich sichtbare Mängel im Innenraum die kaum übersehbar sind
Und trotzdem hast du sie trotz Besichtung und trotz Probefahrt übersehen.
Wenn Du Pech hast ist das so ein Fähnchenhändler wo die Firma zwischendurch schon drei mal den Besitzer gewechselt hat von Schwager zum Onkel und dann zum Neffen - da wird es dann schwierig was zu holen und wenn Du keine Rechtschutzversicherung hast musst Du noch mal in Vorleistung treten.
du bist doch schon beim Anwalt dann halte dich daran .. jetzt selbst hier vorzugehen ist kontraproduktiv und kann dir auch schaden.
Wenn du jetzt das Auto weiterverkaufst dann bist du ja selbst in der Haftung (!) als Verkäufer das macht es sogar noch schlimmer.. Du schiebst den schwarzen Peter ja gerade weiter..
Du musst hier Geduld haben..
Mal im Autoforum irgendwo nett unschuldig die Geschichte erzählenn und paar jungs das günstig machen lassen. tiefer Ausschnitt und schöne Augen machen und mit etwas Glück passt wieder alles.
Ich war ja bei der Werkstatt und mit wurde versichert, dass der Fehlerspeicher einfach gelöscht wurde. Das Auto hatte auch deutlich sichtbare Mängel im Innenraum die kaum übersehbar sind… als Händler müsste das doch auffallen. Außerdem habe ich mir noch mehr Bewertungen zu dem Händler durchgelesen und sowas ist anscheinend schon öfter passiert