Hufschuhe , ja oder nein?!

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Beschlagen kostet nicht nur Geld, sondern auch Gesundheit. Beschlag ist für manchen Pferdeeinsatz nicht unsinnig, aber dafür muss man eben auch gesundheitliche Nachteile in Kauf nehmen wie Stellungsfehler, die durch die länger wachsende Zehe kommen und letztendlich das Hufbein aus seiner Lage bringen, was langfristig Arthrosen zur Folge hat.

Wenn der Huf ausbricht, würde ich keine Hufschuhe kaufen, sondern den unfähigen Bearbeiter vor die Türe setzen. Kein gut bearbeiteter Huf bricht aus, das liegt immer an Bearbeitungsfehlern.

Allerdings muss der gute Bearbeiter, wenn Du Dir einen solchen suchst, auch erst eine Zeit haben, um die Schäden seines Vorgängers zu beseitigen und in dieser Zeit wird Dein Pferd weiterhin fühlig gehen, weshalb Du vielleicht Schuhe brauchst. Nur würde ich da echt mit einem guten Bearbeiter sprechen, denn der Schmiedhuf bricht meist aus, weil er viel zu breit ist, die Wand hebelt und wenn Du jetzt für die Größe Schuhe kaufst, kannst sie in kurzer Zeit wieder über Kleinanzeige verkaufen, denn der gute Huf, der nicht ausbricht, wird kleiner sein.

Wenn Du eine genauere Beurteilung möchtest, bräuchte ich mal Huffotos, dann könnt ich Dir mehr sagen, was alles nicht stimmt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

erstens mal ist es absouluter schwachsinn, dass Hufschuhe schlecht sind oder irgendwas in der Richtung!

Ich persönlich habe auch lieber beschlagene Pferde, erstens stört es mich wenn pferde ewigs an den Wegrändern nachschlürfen, zweitens möchte ich mich nicht immer mit Hufschuh an und abzihen die Zeit vertreiben.

ABER: Barhuf ist grundsätzlich gesünder fürs Pferd. (und das sage ich als Angehende Hufschmieden ;))

Hufschuhe sind eine gute Lösung, besser als Beschlagen, weil du dadurch das Huf Sensibilisierst und wenn du die Eisen wieder weg nimmst, hasst du ein RICHTIG fühliges Pferd. Ausserdem ist beschlagen schlecht für die Hufdurchblutung und die Gelenke in den gesamten Beinen.

Ich kann dir auf jeden Fall die renegades Hufschuhe empfehlen, lass einen Hufschuh"spezialisten" kommen und dir die Schuhe anpassen.

viel glück

bluuub1000 
Fragesteller
 29.06.2012, 20:16

dankeschöön (:

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Baroque  30.06.2012, 23:29

Die Renegades hat meine Huforthopädin beim letzten Kurs gesehen und hat von ihrer Kollegin, die die mitgebracht hatte, auch viel positives gehört. Allerdings, wenn die Zehe lang ist (also der Huf oval), bringt man den Huf in Renegades kaum rein, während man bei Easyboots über das Trachtenband tricksen kann. Easyboots sind auch leichter zu reparieren, wenn mal was ist (es gibt eine Menge Ersatzteile und die sind relativ leicht auszutauschen). Aber letztendlich ist es Geschmackssache, wenn beide passen.

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little0cookie  02.07.2012, 00:08
@Baroque

Klar, Easyboots sind leichter zu reparieren, dafür gehen sie für mein Empfinden auch viel schneller kaputt. Wir haben beide, auch beide gleich lang in Gebrauch. Die Easyboots sind jetzt schon kaputt und zerfallen während die Renegades noch tip top sind.

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little0cookie  02.07.2012, 00:32

ABER: Barhuf ist grundsätzlich gesünder fürs Pferd. (und das sage ich als Angehende Hufschmieden ;))

Wo sitzt du? Komm zu mir!!!

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Hallo :)

Ihc habe Hufschuhe, das An- und Ausziehen kostet mich insgesamt vielleicht eine Minute. Nur im Schlamm verlier ich mal einen, weil meine hinten zum Aufpumpen sind, und das hab ich leider vergessen :D

Barhuf ist gesünder fürs Pferd und diese Hufschuhe kannst du ausziehen. Eisen sind auch auf der Wiese drauf, und dass kann echt böse sein.

Richtig angepasst sind Hufschuhe super. Ich habe seeehr viele Lehrgänge besucht und kann jetzt ab und an selber nachraspeln, damit die Schuhe immer einwandfrei passen. Trotzdem muss natürlich der Schmied und die Hufpflege dran :D

Super Sache. Im Winter kannst du auch Sikes drunter machen, die find ich angenehmer als die Spikes direkt am Huf.

LG

Hufschuhe sind nicht wirklich zu empfehlen.

Es gibt verschiedene Gründe, warum man sie nicht nutzen sollte:

  1. Ein Hufschuh muss EXAKT passen. Da der Huf aber wächst und dann wieder geschnitten wird hat man keine einheitliche Größe. Bereits bei der kleinsten Veränderung drückt der Hufschuh. Schonmal in zu großen oder zu kleinen Schuhen gelaufen? Ist nicht gerade angenehm.

  2. Es besteht grundsätzlich die Gefahr, dass kleine Steinchen, Körnchen, ein Grashalm oder Dreck von oben reinkommen. Das scheuert & kann böse enden.

  3. ist es schwierig, wirklich gute, passende Hufschuhe zu finden, dazu sind diese auch ziemlich teuer und nutzen sich auch ab.

Mein Fazit: Nein, keine Hufschuhe. Erst recht nicht für Ausritte. Dann besser Eisen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin
little0cookie  29.06.2012, 23:15

Wer die Hufe vernünftigt bearbeiten lässt und das auch regelmäßig macht (alle 4 Wochen), beidem verändern sich die Hufe auch nicht stark. Das wäre auch nicht gesund, da krasse Veränderungen am Huf Gelenke und Sehnen schädigen können (so, als wärest du jahrelang nur in High Heels gelaufen - deine Sehnen und Gelenke haben sich drauf eingestellt und wenn du dann auf einmal wieder ohne Absatz gehen sollst, kann das unangenehm bis schmerzhaft sein). Bei unseren verändern die sich in Länge und Breite im 3mm Bereich, da passen die Hufschuhe immer noch und die Pferde laufen genauso.

Wenn die Hufschuhe passen und von guter Qualität sind (das sind lange nicht alle auf dem Markt) ist es klar, dass sie scheuern. Mit der Dreckgefahr muss mans mal so sehen: da, wo der Dreck so klein ist, dass er zwischen Schuh und Huf kommen könnte (Erde, Sand etc.) brauche ich eigentlich keine Hufschuhe - der Boden dort ist so weich, dass ein Pferd mit halbwegs gut bearbeiteten Hufen und ergo guter Hufqualität dadrauf laufen können sollte. Da, wo ich Hufschuhe brauche, ist der Dreck dann so groß, dass er nicht zwischen Huf und Hufschuh passt (größere Steine wie auf Kieswegen etc.). Und abgesehen davon sitzt ein gut passender Hufschuh wie eine zweite Haut - da kann kaum was rein.

Eisen sind doch viel teurer. Hufschuhe kaufst du einmal und nutzt die jahrelang - Eisen zahlst du regelmäßig, summa sumarum ist das viel mehr. Und so schwierig, passende zu finden, ist es wirklich nicht ;-) Dafür gibts mittlerweile genug Auswahl. Eisen nutzen sich ebenso ab...

Was ich an dem Fazit falsch finde: Eisen schädigen den Huf. Hufschuhe haben teilweise auch nicht wünschenswerte Eigenschaften (wie z. B. dass, wenn man ungünstig gekauft hat und ungünstig nutzt, wirklich Dreck reinkommen könnte - was man wie gesagt leicht verhindern kann -, dass sie je nach Material am Boden, z. B. Asphalt, haften, was auf die Gelenke gehen kann), der große Unterschied besteht aber darin, dass das Pferd die Schuhe durchschnittlich 1 Stunde am Tag drauf hat und die restlichen 23 Stunden der Huf genug Zeit hat, weiterhin gesund zu wachsen und gutes Hufhorn zu produzieren. Eisen sind immer drauf, zumal sie teilweise die gleichen schlechten EIgenschaften haben und noch viele andere.

Grüße

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Punkgirl512  30.06.2012, 11:36
@little0cookie

Tut mir Leid, aber ich kenne persönlich leider keinen, der die Hufe alle 4 Wochen bearbeiten lässt - nur über einige Foren weiß ich davon. Gehen wir also einfach mal vom Normalfall 7 Wochen aus. Vernünftiger wäre es, gerade bei Hufschuhen, dass die Hufe öfter geschnitten werden, keine Frage.

Das mit dem Dreck ist verständlich, aber wenn ich mit Hufschuhen ausreiten gehe, ziehe ich sie am Stall an und dann für weiche Wege nicht extra wieder aus. Wenn da man ein härterer Grashalm reinkommt, weil man einem Auto von der Straße ausweichen muss auf den Rasen, kann dieser Halm bereits fies scheuern - und du merkst es nicht von oben!

Eisen nutzen sich ebenso ab, kann man aber auch ggf. mehrmals verwenden. Ich denke, das fieseste Verschleißteil bei Hufschuhen ist der Klett und der wird ruckzuck dreckig.

Eisen schäden den Huf, ja. Hufschuhe können ihn aber ebenso schädigen.

Außerdem würde ich es fürs Pferd, besonders am Anfang, eine sehr krasse Umstellung finden, wenn sie von jetzt auf gleich auch nur ein paar Minuten damit laufen sollen, ähnlich wie mit Eisen. Ich denke, entweder entwickelt das sich wie bei uns Menschen mit Schuhen oder die PFerde laufen die ersten Minuten damit auch sehr stacksig. Weiß nicht genau, aber fiel mir gerade noch so ein.

Barhuf ist sowieso gesünder - aber wenn es so nicht geht, wären ggf. übergangsweise Eisen fällig.

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Baroque  30.06.2012, 23:39
@Punkgirl512

Doch, natürlich! Ein Huf muss alle vier Wochen bearbeitet werden, will man nicht Schrott riskieren! Ich kenne ... zählen .... über'n Daumen 30 Pferdebesitzer, die selbstverständlich alle 4 Wochen bearbeiten lassen. Bei Beschlag macht man auch nur deswegen öfter, damit die Nagellöcher nicht zu eng aneinander sitzen, sonst würden die ausreißen.

In einem vernünftigen Hufschuh scheuert nichts! Wer Strecken reitet und nicht nur alle Lichtjahre mal einen "Ausritt" von einer halben Stunde hat, nutzt einen Hufschuh, der nur am Horn sitzt und da macht das gar nichts. Ich habe noch keinen Huf gesehen, der vom Schuh Schaden genommen hat, wohl aber genug arme Pferde, deren Hufbein vom langjährigen umsonst Eisen tragen schon so flach ist, dass der Tierarzt, wenn er röngt als erstes das Wort "Hufrehe" murmelt.

Wer Hufschuhe mit Klett kauft, ist zum einen selbst schuld und zum anderen schafft eine Reiterkollegin von mir mit den Gaitern (also den an den Schuh angesetzten Gamaschen) durch Schlamm und Dreck auch um die ... rechnen ... im Monat bringt sie 200 bis 300 zusammen, sagen wir 250 x 12 Monate im Jahr und dann hat sie die Dinger 3 Jahre etwa ... 9.000 Reitkilometer, bevor ein Klett leidet.

Es ist keine große Umstellung für das Pferd mit den Schuhen zu laufen, Huf rein stecken, fertig. Der Hufmechanismus funktioniert genauso, man merkt keinen Unterschied, es sei denn, man kauft Billigschrott, aber das merkt man am Verbrauch, nach einem Monat kauft man dann was gescheites.

Keinesfalls würde ich jemals mehr ein Pferd beschlagen. Schuhe nutze ich bei Ritten ab ca. 15 km, also mehrmals die Woche, weil meine Huforthopädin wegen dem Mist, den die Eisen angerichtet haben an den armen Tieren noch ein gute Zeit an die Sohle ran muss, um zu korrigieren und in der Zeit einfach die Pferde ein kleines bisschen fühliger gehen als wenn die Sohle unberührt bleiben kann.

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little0cookie  02.07.2012, 00:22
@Punkgirl512

Naja, nur weils niemand macht, ist das ja kein Argument gegen Hufschuhe, sondern gegen lange Bearbeitungsintervalle. Eigentlich: je kürzer, desto besser, weil die Veränderungen nicht so krass sind. Das gilt sowohl mit als auch ohne Hufschuhe. Achso, wir zum Beispiel bearbeiten alle 4 Wochen.

Also ganz im Ernst, habe ich es noch nie erlebt, dass in unsere Hufschuhe irgendwas reingekommen ist. Wir haben schön fiese Schotterwege mit eigroßen Steinen, spitz und schrafkantig, da eiert das beste Pferd und zum Reiten ohne Schuhe ist das nix. Deshalb haben wir Schuhe. Wir haben aber auch Naturboden (also fester Waldboden) und Sand dabei. Gras natürlich auch. Und ich muss ehrlich sagen, in den 7 Monaten, die ich die Renegades jetzt habe, ist da noch nie irgendwas reingekommen, scheuern tun die auch nicht, wenn der Huf denn symmetrisch ist.

Ich denke, das fieseste Verschleißteil bei Hufschuhen ist der Klett und der wird ruckzuck dreckig.

ganz einfach: waschen ;-) Klar es kostet ein paar Mnuten, aber meine Hufschuhe sehen jedes Mal aus wie neu, abgesehen davon, dass im Plastik mittlerweile einige Kratzer sind. Nach dem Reiten kurz mit einer nassen Bürste drübergehen, dann sind die ruckzuck sauber. Selbst diese dünnen Gummiringchen, mit denen man bei den Renegades die Klettverschlüsse befestigt, sind noch top, und bei denen dachte ich eigentlich, dass die nach 2 Wochen durch sind. Man muss seine Sachen halt pflegen, wenn mans nicht macht, sollte man sich auch nicht wundern.

Eisen schäden den Huf, ja. Hufschuhe können ihn aber ebenso schädigen.

Hufschuhe nicht so krass wie Eisen und vor allem eben nicht 24 h am Tag, hab ich aber oben schon geschrieben.

Natürlich kann es sein, dass die Pferde sich dran gewöhnen müssen. Aber das ist kein Beinbruch, zumal unsere mit den Dingern vom ersten Schritt an völlig klar gelaufen sind.

Barhuf ist sowieso gesünder - aber wenn es so nicht geht, wären ggf. übergangsweise Eisen fällig.

Das ist es ja, barhuf mit vernünftigen Hufschuhe ist sogut wie immer in jedem Gelände möglich. Ich kenne nur ganz, ganz wenige Fälle, wo barhuf selbst mit Schuhen in barhuffreundlichstem Gelände nicht hingehauen hat, die Stute hatte aber auch Fehlstellungen in der Schulter, wodurch die Hufe immer schief waren und ausgebrochen sind (irgendwie so, hab mir die Geschichte nur am Rande erzählen lassen). Ansonsten sinds meistens nur faule Ausreden, warum barhuf nicht klappt. ;-)

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Hufschuhe kannst du nehmen, musst ihn aber dran gewöhnen. Es gibt aber auch andere möglichkeiten wie z.b. in der Eifel gibt es einen Hof der sich auf barhufer spezialiesiert hat, dort lernen pferde wie sie auf schotter etc. ohne schmerzen laufen. Das ständige stolpern kann aber auch durch eine Arthrose kommen, lass das doch mal abschecken. Meine Stute ist auch sehr fühlig, habe auch Hufschuhe für sie gekauft. LG

bluuub1000 
Fragesteller
 29.06.2012, 19:58

danke für die antwort ! ich wohn aber leider nicht in der Eifel ;) ja, muss ich jetzt mal kontrollieren lassen, weil er seine vorderbeine teilweise nicht ganz durchdrückt ... hast du gute erfahrung mit den Hufschuhen gemacht ? LG

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Baroque  30.06.2012, 23:48
@bluuub1000

Trainieren kann man sein Pferd alleine. Ich denke aber, ich weiß, was Lemondreamed meint: Heißt eigentlich Paddock Paradise, darf in Deutschland aus Markenrechtlichen Gründen nicht so heißen und wird deshalb hierzulande Paddock Track genannt: Ein Aktivstall, der quasi rings um die Weide angelegt ist und mit Fressstationen so bestückt ist, dass die Pferde einen Rundweg mit verschiedensten Böden nutzen. So muss das nicht der Pferdebesitzer mit dem Pferd trainieren, sondern die Pferde trainieren selbst.

Was wichtiger ist, ist, dass der Bearbeiter einen guten Huf produziert, denn ein schlechter Huf wird nie laufen, ein guter Huf zuverlässig immer ... wenn er mal hergestellt ist, was seine Zeit braucht, wenn er vorher schlecht war.

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Lemondreamed  06.02.2013, 19:27
@Baroque

Nein was Ich meine ist einfach ein hof wo barhufer halt lernen wie sie drüber gehen und dass sieauch drüber gehen. Nach ner zeit sind Sie dann drann gewohnt und sind nichtmehrfuhlig. Dazu hat derhof u nter anderem eine führmaschïene mit verschieden bodenbelagen z.b sand ,kies und sowas

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