Hat Deutschland eine krasse Leistungsgesellschaft?

6 Antworten

Wenn ich das ganze mal in Vergleiche einiger Beschäftigungen aus meiner früheren Eigenerfahrung vergleiche, so könnte ich heute nach knapp 30 Jahren z.B. schon längst nicht mehr den heutigen Anforderungen eines Lagerarbeiters oder Paketzustellers genügen.

Das üble Wort "Leistungsverdichtung" begann in diesen Branchen spätestens ab etwa Ende der 90-er stark zunehmend immer weiter um sich zu greifen.

Aber auch in vielen anderen Gewerken mit Erfordernis zu einer beruflichen Ausbildung findet schon lange eine immer weiter zunehmende Leistungsverdichtung auf immer weniger Schultern binnen gleichzeitig weniger Bearbeitungszeit statt.

Es ist nicht so, dass es seinerzeit nicht auch Akkord und Spitzenbelastungszeiten in diversen Branchen gab, aber mittlerweile gehören Spitzenakkord, Höchstleistung und Counts per Time vielfach bereits zu den Mindesterfordernissen in immer mehr Jobs.

Ich würde schon sagen, dass wir in einer Leistungsgesellschaft leben. Aber, aus meiner Sicht, nicht in einem "krassen" Ausmaß. Ich denke, wir haben hier in den letzten Jahrzehnten den Fokus immer mehr auf andere Dinge gelegt und ich sehe hier eher eine Entwicklung weg von der Leistungsgesellschaft.

Nein.

Für mich ist das keine Leistungsgesellschaft mehr. Sei es vom politischen her, wo man bspweise das Bürgergeld um 12 % erhöht, aber die Renten von Leuten, die jahrzehntelang gearbeitet haben nur um 3,5% oder von meinen persönlichen Erfahrungen.

FinisTerrae  25.01.2024, 18:38

Das ist wohl die Konsequenz, wenn CDU/CSU die Stammtisch-Intelligenz vor die Kamera trägt und wieder salonfähig macht. Dadurch wird irgendwie die Illusion erschaffen, dass man so etwas von sich geben kann, ohne sich schämen zu müssen für seine geringe Weitsichtigkeit.

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dfsharp  25.01.2024, 18:49
@FinisTerrae

Zunächst hab ich keinen Stammtisch, da ich kein Alkohol trinke und zudem würde ich niemals an einem der CDU/CSU teilnehmen ^^

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Leistungsgesellschaft ist eine undefinierte Worthülse. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird darunter eine Unwahrheit verstanden, laut der man mit genug Willenskraft und genug Fleiß mit üppiger Münze entlohnt wird, mit der man sich ein entbehrungsreiches Leben und Vermögen aufbauen kann.

Mir persönlich ist ein Film, in dem das so läuft, noch nicht untergekommen. Die Arbeitsplätze, mit der man sich ein solches Leben aufbauen kann, sind limitiert. Dein Glück ist in aller Regel fremdbestimmt.

Leistungsgesellschaft schon. Krass nicht.

Dazu gibt es zuviel Urlaub, Kündigungsschutzgesetze, Arbeitszeitenregulierungen, usw.