GOLF 4 TDI BENZIN statt DIESEL

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Moderne Dieselmotoren vertragen eigentlich absolut kein Benzin, aber die Schwarzseherei von wegen der oder die Einspritzanlage sei dann gleich kaputt ist etwas übertrieben. Der Motor selbst nimmt dadurch keinen nennenswerten Schaden, es kommt lediglich zu einigen klopfenden Verbrennungen weil das Benzin schneller brennt und dadurch während dem Laufen der Zündpunkt etwas zu früh ist. Das sollte der Motor aber unbeschadet vertragen.

Problematisch ist das Hochdrucksystem der Einspritzanlage. Für die ist die Schmierwirkung des Dieselkraftstoffs unverzichtbar. Zum Glück ist nur minderwertiges Benzin selbstentzündlich und der Motor lief nicht weiter als der Anteil von Benzin zu hoch wurde. Da jetzt der Motor mit Diesel wieder angesprungen ist und offenbar fast normal läuft wird die Einspritzanlage wahrscheinlich noch keinen Schaden davon getragen haben. Das andere Laufgeräusch im Stand resultiert wahrscheinlich noch aus restlichem Benzin das sich noch in den Leitungen, Filter,... aufhält und noch eine Weile brauchen wird bis es restlos durchgespült ist.

Eigentlich kannst Du jetzt nur weiterfahren und beobachten ob es sich wieder legt oder schlimmer wird. Etwas Zweitaktöl zum Sprit zumischen, wie TransalpTom meint, wird auch kein Fehler sein.

Was kaputt werden kann nicht wenn alles draußen ist, mit 50/50 wäre er vielleicht auch noch so gefahren. Ich würde aber trotzdem mal in die Werkstatt und es Überprüfen, sicher ist sicher.


AhmetiK 
Fragesteller
 27.04.2014, 00:21

Ich hoffe mal nicht

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Das hat nicht nur Folgen für den Motor, sondern auch für die Einspritzanlage.

Der Dieselmotor zündet durch die Kompression von alleine. Damit er das macht, ist diese sehr hoch. Benzin hat einen wesentlich geringeren Zündpunkt. Das zündet im Dieselmotor zu einem falschen Zeitpunkt, wodurch dieser extrem belastet wird und nach den gefahrenen 45km bereits Schaden genommen haben kann.

Die Einspritzanlage benötigt Diesel, weil dieser auch Schmiereigenschaften hat. Benzin hat keine. Die Einspritzpumpe ist somit 45 km ohne Schmierung gelaufen. Das hat sie mit Sicherheit nicht ohne Schaden überstanden.

Was ich mich aber frage: Wie kann man so lange fahren, bis der Motor stehenbleibt, und dann auch noch versuchen, ihn wieder zu starten? Bereits nach wenigen hundert Metern muss man bemerkt haben, dass er anders läuft und dass es ungewohnte Geräusche und Vibrationen gibt. Kurz: Das etwas nicht stimmt. Trotzdem weiterzufahren ist schon mutwillige Zerstörung.


AhmetiK 
Fragesteller
 27.04.2014, 00:20

ich habe in diversen foren gelesen das es zu gar keinen Schäden kam ich hoffe so bleibts auch bei mir.

wie das geht tja es ist eben eine frau die das Auto Gefahren hat.

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ronnyarmin  27.04.2014, 01:07
@AhmetiK

Ich drück dir die Daumen. Der, wie du sagst 'etwas andere Sound' wird aber eine Ursache haben. Und wie lange die Einspritzpumpe noch hält kann niemand sagen.

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machhehniker  27.04.2014, 10:07

Bei einem Benzinmotor befindet sich der Kraftstoff während der Verdichtung schon im Zylinder. Deshalb darf der gar nicht selbsentzündlich sein und ein Dieselmotor würde höchstens mit sehr minderwertigem Benzin überhaupt laufen. Bei dem Dieselmotor wird durch Einspritzung gezündet, dH während der Verdichtung ist gar kein Kraftstoff im Zylinder das verfrüht zünden könnte. Es kann allenfalls zu leicht klopfenden Verbrennungen kommen wenn Diesel und Benzin gemeinsam eingespritzt werden, der Diesel zündet, das das Benzin entzündet und das Benzin schneller verbannt ist als der Kolben über OT geht.

Diese 45Km ist die Einspritzanlage auch sicherlich nicht ohne Schmierung gelaufen, da ohne enthaltenem Diesel der Motor nicht laufen kann muss zwangsläufig auch die ganze Zeit etwas Diesel durch das Einspritzsystem sein wodurch zumindest noch etwas Schmierung vorhanden war. Erst als der Anteil von Benzin zu hoch wurde ging der aus, da der mit Diesel wieder ansprang lag das nicht an einem Schaden sondern daran dass das Benzin schlicht nicht selbst zündet.

Warum soll man das bereits nach wenigen hundert Metern merken? Es war ja noch eine Restmenge richtiger Kraftstoff im Tank und das dazugetankte Falsche musste sich ja zunächst untermischen und angesaugt werden bevor es sich bemerkbar machen kann. Wenn man dann das Fahrzeug nicht kennt und sich insgesamt kaum auskennt, wie in diesem Fall, hält man das evtl zunächst für Normal wie der Motor läuft.

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Der Schaden entsteht oft an den empfindlichen Pumpe-Düse-Elementen, weil die sich durch den Diesel schmieren. Jetzt sind die momentan durch das Benzin entfettet.

Du kannst jetzt dem Motor nur etwas gutes tun, in dem Du die Schmierwirkung des Diesels erhöhst. Dazu kannst Du Zweitakt-Öl zum Diesel geben. für eine dauerhafte Zugabe (bei jedem Tanken empfiehlt sich ein Verhältnis von 1:250 (4 Promille), das wären dann 200ml auf 50l Diesel. Als Schocktherapie würde ich momentan 400ml auf die ganze Tankfüllung geben.

Du kannst damit nur mehr Schmierwirkung erreichen und hoffen, daß die PD Elemente nicht schon kaputt sind. Verkehrt machst Du damit nichts. Ich machse das schon seit Jahren im Verhältnis 1:250 bei Jeder Tankfüllung und meine Autos läufen seidenweich wie Nähmaschinen.

Wenn Du mehr Info dazu brauchst, schreib mir.

Üblicherweise trägt der Motor selbst bei einer Fehlbetankung mit Benzin statt mit Diesel keine Beschädigungen davon. Diesel hat eine sehr viel geringere Klopffestigkeit als Benzin, so dass sich hier kein Klingeln einstellt, das den Motor schädigen könnte.

Allerdings könnten Pumpen bzw. Düsen Schäden davongetragen haben. Diesel hat eine recht hohe Schmierwirkung, die für die Pumpen und Düsen benötigt wird. Das heisst, die Pumpen und die Düsen liefen ohne Schmierung, was bei der Laufzeit durchaus problematisch werden könnte.

Weiter ist mit Sicherheit unverbranntes Benzin in die Abgasreinigungsanlage gekommen, was dieser sicherlich nicht gut getan hat.

Unterm Strich könnten Pumpen, Düsen oder der Diesel-Kat hinüber gehen.