Freund verlassen wegen Bundeswehr?

2 Antworten

Ich stand vor über zehn Jahren vor einer ähnlichen Situation. Meine damalige Freundin wollte nach Süddeutschland zum Studieren und ich zog einfach nicht mit bzw. wollte meine Familie und Freunde nicht im Stich lassen und hatte in der Heimat eine sehr gute Berufsperspektive, die ich nutzen wollte... ja, es gab ständig Stress deswegen und es schaukelte sich immer weiter hoch. Ich erinnere mich gut - und jap, wir haben uns dann ganz schweren Herzens im Guten getrennt, weil es einfach nicht mehr ging und keiner bereit war, über seine Pläne nachzudenken.

Eigentlich sollte man nochmal miteinander reden, aber wenn das NICHT geht und wenn beide ihre Pläne & ihre Wünsche haben, würde ich fast sagen ------> dass eine Trennung unter diesen Umständen besser ist. Das war damals auch unsere Ansicht nach längerem Nachdenken.

Sie hatte die Hoffnung, dass ich vllt. auch zu studieren beginne & wir zusammen leben als typisches Studentenpaar, aber das kam nicht in Frage und ich hatte auch keine Lust, mit einem Gehalt als ausgelernter Industriekaufmann zwei Leute in der Großstadt zu finanzieren oder wie gesagt gar Abi nachzuholen, zu studieren und in einer winzigen Wohnung mit viel Geknatsche und wenig Geld zu hausen, wenn ich zuhause ein ungleich besseres und schöneres Leben habe für weniger Geld und mit höherem Freizeitwert und meiner Fußballmannschaft, mit familiärer Nähe und meinen Freunden. Ich habe ihr damals auch direkt gesagt ... gesetzt den Fall ich gehe da doch mit: Eines Tages lernt sie dann halt doch einen netten Studenten an der Uni kennen (weiß man's vorher?) und dann bin ich nicht mehr gut genug oder zieht sie mit anderen Studentinnen durch Bars und bringt nachts das von mir verdiente Geld durch ... ich war halt ehrlich, so wie ich bin; sie hat es mir nicht mal übelgenommen und war eher traurig, dass ich so dachte und es so gesagt habe - aber ganz ehrlich: Ich bin jetzt 33 und hätte noch immer die selben Bedenken und habe es nie bereut. Und ich würde so was auch wieder sagen - wir kamen leider einfach nicht zusammen & keiner war bereit, umzudenken. Ich hatte ihr auch gesagt, dass es ja nicht Süddeutschland sein muss und sie auch 50 Kilometer weiter Lehrerin werden kann, aber das wollte sie nicht - und immer so weiter, ich war es leid & euch wird es genauso gehen mit diesen dauernden Gesprächen, die sich im Kreise drehen und endlos sind. Eines Tages wird es meist auch beleidigend, das bringt's dann erst recht nicht mehr.

Ich sage es mal so: Wenn man sich nicht ständig sieht, entwöhnt man sich auch mit der Zeit bzw. schneller als gedacht voneinander, merkt, dass auch OHNE den fernen Partner geht, macht was mit Kumpels und dann passiert es meistens doch, dass man in der Nähe jemand anders kennen lernt, von daher ist das Trennen - ohne dass ich dir vorgreifen wollen würde - die wohl galanteste Lösung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
la6240 
Fragesteller
 08.04.2024, 21:44

Vielen Dank, dass du deine Geschichte hier mitteilst. Als ich gelesen habe, hat es sich so angefühlt als hätte ich meine eigenen Gedanken erneut gelesen. Ich kann es nämlich voll und ganz nachvollziehen! Meiner Meinung nach müssen beide Personen die Beziehung pflegen. Wenn jedoch der Partner "nicht mehr da ist" und sehr beschäftigt ist, so dass man letztendlich die Beziehung nicht mehr pflegen kann, kann es tatsächlich dazu führen, dass der ein oder andere die Interesse auch an den anderen verliert. Wir sind in dem Fall noch relativ jung und haben noch einen sehr weiten Weg vor uns.... und so eine Situation ist in unserem Alter leider nicht absehbar.

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rotesand  08.04.2024, 21:57
@la6240

Bei uns war es ähnlich. Wir waren beide 20 und rund vier Jahre zusammen. Es war für beide die erste große Liebe. Irgendwie hatte ich aber auch das Gefühl, dass wir noch alles im Leben vor uns haben und dass das mit uns nicht die letzte Liebe sein wird. In der Tat wurden wir beide auch anderweitig fündig, haben aber immer noch Kontakt.

Wichtig ist, dass man sich in gewisser Würde und Achtung trennt und nicht in einer Art Krieg mit ewigen Beschuldigungen.

Man sollte aber auch immer offen und sachlich miteinander reden können. Wenn das nicht geht, ist sowieso der Wurm drin.

Ich freue mich, wenn ich dir helfen konnte.

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Meine Frage ist, ob es denn nicht in dem Fall besser für uns wäre, wenn wir unsere Beziehung beenden?

Ihr, bzw einer von euch sind die einzigen, die diese Entscheidung treffen können.

Ich leistete zwölf Jahre Militärdienst, lernte meine heutige Frau im ersten Jahr meiner Dienstzeit kennen.

Während der verbleibenden Jahre damals war ich oft nur an den Wochenenden zu Hause und davon abgesehen diverse Male mehrere Wochen oder gar Monate von der Heimat abwesend, da ich in der Marine Dienst leistete.

Eine solche Beziehung kann unter verschiedenen Gesichtspunkten funktionieren, wenn man sich damit arrangiert.

Du kennst bereits das Leben mit einer Fernbeziehung, nachvollziehbar dass man sich diesbezüglich Gedanken über die Zukunft macht.

Ich halte es für fragwürdig, bereits im Vorfeld die Beziehung zu beenden, ich denke ihr solltet euch zusammensetzen und die Zukunft durchsprechen.

Ob dein Freund längerfristig beim Bund bleiben wird, steht doch noch gar nicht fest, kann doch auch sein dass ihm der Militärdienst nicht zusagt.

Abgesehen davon, eine heimatnahe Versetzung bspw ist doch gar nicht auszuschließen.