Eure Meinung dazu? Zwiegespalten?

5 Antworten

Zu einem selbstständigen, eigenverantwortlichen Leben gehört primär, dass man seinen eigenen Lebensunterhalt über einen Job finanzieren kann. Klingt öde und spießig und unromantisch, ist aber schlichtweg der zentrale Faktor dabei.

Wer mit 16 eine Ausbildung macht, kann mit 22 bereits seit drei Jahren fest im beruflichen Sattel sitzen. Wer hingegen Abi und Studium macht, ist da noch lange nicht fertig und somit auch noch lange nicht "in Lohn und Brot", geschweige denn, beruflich gefestigt.

Eine Ehe sehe ich da noch als ziemlich unkritisch. Letztendlich ist die in erster Linie ein Vertrag, mit dem man sich dazu verpflichtet, füreinander finanziell zu sorgen. Und wie andere Verträge kann man auch diesen wieder kündigen, wenn auch etwas komplizierter als bei anderen Vertragsarten. Hier kann man also Fehlentscheidungen recht easy korrigieren.

Kinder hingegen sind eine lebenslange und an sich nicht rückgängig zu machende Entscheidung und Verpflichtung, die man eingeht. Das sollte man im vollen Bewusstsein über alle damit verbundenen Konsequenzen tun, nicht mit romantisch verklärten Vorstellungen, die nicht der Realität entsprechen. Somit sehe ich diese Entscheidung als die wesentlich größere an und betrachte das wesentlich kritischer, wenn sehr junge Menschen sich dafür entscheiden. Kann dann klappen, kann aber auch mächtig in die Hose gehen. Und letzteres betrifft eben nicht nur die Eltern, sondern vor allem dann auch die Kinder...

Hallo proudtobe09,

wenn du in Deutschland in einer türkischstämmigen Familie aufgewachsen bist, dann stehst du vor der oft nicht leichten Aufgabe, deinen ganz eigenen Weg zu finden.

Den Zwiespalt wirst du überwinden, wenn du dich kritisch mit dem Frauenbildern in den zwei Kulturen auseinandergesetzt hast. Vielleicht kannst du in einer Frauengruppe Unterstützung finden, um selbstständig entscheiden zu können.

Gefährlich könnte es für dich werden, wenn deine Familie dich in eine Ehe drängen sollte.

Bewahre dir deine Unabhängigkeit bis in dir selber der Wunsch erwacht ist, mit einem geliebten Partner eine Familie zu gründen!

Lass dir Zeit!

Das hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Es gibt auch in der deutschen Gesellschaft Subkulturen, die sehr auf eine frühe Ehe bei ihren Kindern drängen. Dann ist allerdings auch völlig klar, dass die jungen Leute unterstützt werden müssen, finanziell und auch bei der Kinderbetreuung, weil es ja nötig und wichtig ist, dass beide Ausbildung machen und Berufe finden.

Gerade auf den Dörfern, wo die alteingesessenen Familien/Verwandten manchmal mehrere Häuser in unmittelbarer Nachbarschaft bewohnen, besteht die Möglichkeit, dass eine junge Mutter Ausbildung macht und das Kind wird von älteren Geschwistern, Tanten oder Großeltern mitversorgt. Beim Einrichten der Wohnung gibt es Hilfe durch Verwandte, die auch viel Möbel weitergeben, junge Paare leben oft billig, weil sie Wohnraum bei Verwandten zum Vorzugspreis bekommen.

Sowas ist in der Stadtkultur völlig unmöglich. Da hast du mit Problemen wie hoher Miete und mangelnder Unterstützung zu kämpfen, und solltest fest auf eigenen Füßen stehen, bevor du eine Ehe eingehst.

Frag dich, was du willst. Wenn du gerne Familie gründen möchtest, lass sie alle schwören dich zu unterstützen. Vor Zeugen, damit sich später keiner herausreden kann. Wenn du lieber erst eigene Ressourcen aufbauen willst, dann sag das ganz klar.

Weil, so schön es auch ist, mit Familie und Kindern. Am Ende hast du die Verantwortung. Also triffst auch du die Entscheidung.

Das sollte man von seinen Gefühlen abhängig machen. Nicht von der Kultur oder der Umwelt.

Eine Ehe kann immer schiefgehen. Egal ob man mit 22 oder 32 heiratet. Aber dann war man wenigstens eine gewisse Zeit total glücklich. Und dauerhaft klappen kann es ja auch ...

Es kommt drauf an was du willst. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Es ist immer gut Ziele zu haben und früh genug alles dafür zu tun diese umzusetzen, nicht jede/r kann das. Jede/r hat unterschiedliche Startbedingungen im Leben, manche schaffen es nie.