Einwanderern vereinfachte Namen geben?

Spielwiesen  18.05.2023, 16:32

Sind Familiennamen oder Vornamen gemeint?

WilliamDeWorde 
Fragesteller
 18.05.2023, 17:00

Jeder wie er will. Beides?

6 Antworten

Nur als Hinweis: wenn Menschen aus Asien, z.B. aus China, Thailand, Vietnam, Indien in westlichen Firmen arbeiten, ist es z.B. in den USA total üblich, dass diese dafür einen westlichen Namen für sich verwenden, weil die asiatischen Orginal-Namen oft komplett unaussprechlich sind - Du hast dann Kollegen die für Dich John oder Charlotte oder Pam oder Simon heissen, aber natürlich eigentlich ganz anders.

Ein prominentes Beispiel ist der CEO von NVIDIA, der schreibt sich heute "Jensen Huang" obwohl er ursprünglich "Jen-Hsun Huang" hiess - aber da hatten viele Leute ein Problem das auszusprechen, obwohl die Aussprache dieselbe ist.


WilliamDeWorde 
Fragesteller
 18.05.2023, 16:56

Ist das dann wie ein Spitzname oder amtlich?

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rr1957  18.05.2023, 17:21
@WilliamDeWorde

weiss ich nicht wirklich - eher so eine Art Künstlername, der aber nun von seiner Firma extern und intern immer verwendet wird.

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Als Deutscher sollte man wissen, wie man z.B. türkische und russische Namen richtig ausspricht und die sollten nicht geändert werden. Echt schwer auszusprechende Namen, aus ganz "exotischen" Sprachen kann man ja übersetzen, wenn es der betreffende will.


WilliamDeWorde 
Fragesteller
 18.05.2023, 21:52

Für einen Fremden mag die Endung -ryczcywysz ja einen Sinn ergeben, aber für Deutsche nicht.

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uhyrius  18.05.2023, 21:56
@WilliamDeWorde

Das ist aber weder Türkisch noch Russisch. Sieht irgendwie polnisch aus, was um einiges schwieriger ist. cz wird man vielleicht tsch aussprechen, jedenfalls so ungefähr. Aber ändern würde ich da nichts. Bei polnischen Namen (auch von Städten) schaue ich manchmal, wie die auf Russisch geschrieben werden, das ist näher an der orginal Aussprache als wenn man es Deutsch ausspricht.

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WilliamDeWorde 
Fragesteller
 18.05.2023, 22:00
@uhyrius

Egal ob Waliser oder Pole: ehe jeder bei jedem Rätselraten veranstaltet, wäre doch eine vereinfachte Schreibweise kein Beinbruch. Jedenfalls für mich nicht. Besser richtig ausgesprochen als diese verhunzten deutschen Namen in Amerika, sogar versemmelte Städtenamen wie Luckenbach :-D

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rr1957  18.05.2023, 22:35

es ist hoffentlich klar, dass diese "exotischen" Sprachen eine klare Mehrheit repräsentieren (Mandarin, Hindi, Thai, Arabisch etc.). Diese Namen können wir oft weder schreiben noch lesen.

Angeblich gibt es noch immer chinesische Schriftzeichen, die nicht am Computer darstellbar sind (ausser als Bild) die aber der wirkliche geschriebene Eigenname von Personen sind.

"sollte man wissen" ist hier unrealistisch ...

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Bei uns gab es einen besonderen Ehrenbürger der Stadt, der gebürtig aus Polen stammte.

Und dessen Vorname wurde und wird immer regelrecht "verhunzt". Da sollte man es schon auf die Reihe bekommen, den Namen endlich korrekt auszusprechen, wobei der gar nicht mal so schwierig ist.

Also ich habe einfach einen polnischen Kollegen gefragt, ob ich den Namen richtig ausspreche.


WilliamDeWorde 
Fragesteller
 25.05.2023, 11:52

Ehe man meinen Namen ständig falsch ausspricht, würde ich es befürworten, die Buchstaben nach Landessitte zu sortieren. Das wird doch ohnehin gemacht, wenn der Geburtsname in einem fremden Alphabet geschrieben wird, z.B. Khmer. Da regt sich keiner auf. Ein Österreicher namen Mehlführer ist nach Kanada ausgewandert und nun heißt er und seine Nachkommen Mehrfuhrer und er sich selbst Kamelführer. Was ist da mit den Wurzeln. Dann würde ich doch lieber die Schreibung auf Mailfyrer ändern. Meine Meinung.

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tanztrainer1  25.05.2023, 13:02
@WilliamDeWorde

Bei der Person von der ich schrieb, handelte es sich um Miëtek Pemper, und bei dem ist die Aussprache nun wirklich kein "Hexenwerk".

Gerade bei griechischen Namen passiert es manchmal, dass es falsch übernommen wird.

Zum Beispiel war der richtige Name von George Michael Georgios Kyriakos Panagiotou (Γεώργιος Κυριάκος Παναγιώτου) Bei der Einwanderung des Vaters machte man Panayiotou daraus, weil in griechischer Schrift das "g" wie ein "y" aussieht.

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WilliamDeWorde 
Fragesteller
 25.05.2023, 13:10
@tanztrainer1

Okay, Künster sind jetzt nicht gerade repräsentativ. Die wählen ihren Namen nach Vermarktbarkeit.

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tanztrainer1  25.05.2023, 13:22
@WilliamDeWorde

Da ging es aber um seinen Geburtsnsmen, den die Behörden falsch übernahmen. Gerade Beamte in Ausländerbehörden sollten schon über ein gewisses Maß an Allgemeinbildung verfügen.

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tanztrainer1  25.05.2023, 13:42
@WilliamDeWorde

Mir fällt jetzt noch was ein.

Mein ursprünglicher Geburtsname kommt im Ländle recht häufig vor. Es ist aber sehr selten, dass der in Norddeutschland richtig ausgesprochen wird. Zum Glück bin ich verheiratet und habe jetzt sozusagen einen "Allerweltsnamen".

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Im Endeffekt sollte es jedem selbst überlassen sein, ob man seinen Namen ändert oder nicht, wenn die Möglichkeit besteht. Viele haben eine enge Beziehung zu ihrem Namen, weil er sie zum Beispiel an Familie oder die Heimat erinnert. Man sollte niemanden dazu zwingen, einen Teil ihrer Identität aufzugeben. Außerdem finde ich, ist es der Teil der Gesellschaft, der Menschen auf Grund ihrer Herkunft zum Beispiel im Beruf diskriminiert, der sich ändern sollte, nicht die, die unter Umständen ihre Heimat verlassen mussten und jetzt versuchen ihr Leben neu aufzubauen.


WilliamDeWorde 
Fragesteller
 18.05.2023, 16:26

niemand soll gezwungen werden. Manche haben es freiwillig gemacht. Die Frage ist, ob der Wunsch für Betroffene verständlich ist und wie schlimm das wäre, die Rechtschreibung anzupassen. Deutsche in USA haben das massenhaft gemacht. Da ist nichts Nationalistisches dran. Rein pragmatische Gründe.

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bellfedell  18.05.2023, 16:28
@WilliamDeWorde

Sie sollten aber ihren Namen nicht ändern, nur weil du einen Knoten in der Zunge hast.

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WilliamDeWorde 
Fragesteller
 18.05.2023, 16:32
@bellfedell

nicht ich, sondern alle! Bei der Rechtschreibung haben sich ja auch alle Dialekte auf eine einzige Schreibweise geeinigt. Ist jetzt nicht so für die Identität wichtig, aber die wird dadurch ja auch nicht abgeschafft

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bellfedell  18.05.2023, 16:35
@WilliamDeWorde

Ja deine Identität vielleicht nicht, aber für viele ist der Name die letzte Verbindung zur Heimat und Familie oder hat religiöse Hintergründe

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uhyrius  18.05.2023, 21:51
@WilliamDeWorde

Kommt auf die Sprache an. Eine sehr einfach auszusprechende Sprache wie Türkisch sollte nicht geändert werden. Mit dem PC ist es heutzutage auch kein Problem, Namen, wenn sie ein paar abgeänderte Lateinbuchstaben haben richtig zu schreiben. So heißt es z.B. Aslı und nicht Asli mit i-Punkt und das ı am Wortende wird gesprochen wie das deutsche e am Wortende z.B. im Namen "Heike". Das ist doch ganz einfach. Auch nicht schwieriger als Spanisch oder Italienisch.

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WilliamDeWorde 
Fragesteller
 18.05.2023, 22:04
@latricolore, UserMod Light

Das ist spitzfindig und nur ein Wort. Andere: genehmigen, gewähren, erlauben, gestatten zu führen. Geben heißt nicht zwingen, sondern aushändigen. Es ging um den Fakt und die Diskussion. ICH vergebe hier eh nichts. Bin viel zu klein.

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tanztrainer1  20.05.2023, 15:09
@WilliamDeWorde

In den USA haben das die Einwanderer meist nicht selbst veranstaltet mit den Namensänderungen. Dass waren oft Hörfehler der Beamten in der Einwanderungsbehörde.

Ein früherer amerikanischer Kollege erzählte mal, dass sein Urgroßvater aus dem Schwarzwald stammte und Otteni hieß. Daraus machte der zuständige Beamte dann Oatney.

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Wäre das Diskriminierung?

Der Name ist immer auch ein Stück weit Identität und ein Zeichen von Herkunft und den eigenen Wurzeln. Viele Leute, auch wenn sie in Deutschland leben und ihr Leben lang nichts anderes getan haben, wollen diese Wurzeln nicht aufgeben, weil sie ihnen wichtig sind und ihnen etwas bedeuten.

Man sollte dem Staat nicht die Möglichkeit geben solche grundlegenden identitätsbestimmenden Aspekte leichtfertig abändern zu können bzw. Leuten dem geballten Druck aussetzen sowas zu tun... zumal da ja nicht nur die eine Person eine Rolle spielen würde, sondern ggf. die ganze Familie.

Wenn jetzt jemand ankommen würde und dir erklären würde, dass du dich nicht mehr WilliamdeWorde, sondern NobbyNobbs nennen musst, da sich die Leute das viel besser merken können, die Figur allgemein bekannter ist und man immer gleich ein kleines Lächeln aufs Gesicht bekommt, wenn man an den guten alten Corporal Nobbs denkt...

Würdest du das wirklich SO lustig finden?

Und falls ja, wo wäre dann die Grenze? Was wenn wir die Scheibenwelt verlassen und du dich jetzt HarryPotter oder Hurenso*nJunior oder PhilippaEilhart nennen musst, obwohl du die ggf. gar nicht magst?


WilliamDeWorde 
Fragesteller
 18.05.2023, 16:28

Manche möchten ihre Wurzeln aber loswerden. Sind deswegen hergekommen, wollen sich assimilieren. Sollten sie das nicht dürfen?

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BeviBaby  18.05.2023, 16:33
@WilliamDeWorde
Sollten sie das nicht dürfen?

Dürfen sie doch. Doch das hat insgesamt wenig mit dem Namen zu tun.

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