Eigenkapital IMMER wenn man Kredit nimmt?

9 Antworten

20% des Kaufpreises brauchst Du in der Regel immer, wenn Du ein Immobiliendarlehen in Anspruch nehmen willst.

Bei diesen 20% handelt es sich dann um die Kaufnebenkosten (Grunderwerbssteuer, Notar, Makler). Die Bank hat dafür ja keine Sicherheiten und gibt das Darlehen nur für den tatsächlichen Wert des Hauses (Beleihungswert).

Es gibt zwar auch sogenannte 110%-Finanzierungen, die sind dann aber teurer, was den Zins betrifft.

Der Bank ist wichtig, dass der Wert der Immobilie höher als der Kredit ist, damit sie bei einem Verkauf auf jeden Fall ihr Geld bekommt. Dass das Eigenkapital des Kreditnehmers dann womöglich futsch ist, ist der Bank wurscht.

Es ist zumindest der Regelfall oder wird auch seit einigen Jahren im Rahmen der EU-Kreditrichtlinien gefordert. Es gibt aber gelegentlich auch Vollfinanzierungen, wobei man da auch immer noch die Kaufnebenkosten selber aufbringen muss. Ich kenne persönlich zwei beispiele mit Vollfinanzierungen, in einem Fall liegen da viele hunderttausende Euro Jahreseinkommen vor und im anderen Fall ist es eine verbeamtete Lehrerin. Bei Vollfinanzierungen bekommst du dann aber auch keine wirklich guten Finanzierungskonditionen. Die normal und etwas besser Verdienenden müssen im Schnitt schon so mindestens 10 Prozent Eigenkapital vorweisen können, besser sind 20 bis 30 Prozent.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wer denkst du, würde denn überhaupt noch in einer Mietwohnung leben, wenn man sich genau so gut, ohne Eigenkapital, eine Eigentumswohnung oder ein Haus kaufen könnte?

Jeder, der "gut verdient", muss sich dann fragen lassen, was er denn bisher mit seinem Geld gemacht hat, wenn er kein Eigenkapital gebildet hat. An welcher Stelle will er dann in Zukunft etwas einsparen, um die Kreditraten zu bedienen?