Wann nimmt das Jugendamt Kinder aus der Familie?

5 Antworten

Das Problem ist, dass nicht genug Geld da ist.

Den Mitarbeitern dort stellt sich ständig die Frage, wen sie aus der familie holen und wen nicht. Stell dir vor, in dem Bezirk leben 100 Kinder in solchen Verhältnissen, aber nur für 20 Kinder ist Geld da um sie aus der Familie zu holen. Die anderen 80 werden so gut es geht betreut (auch das kostet Geld) und zumindest notdürftig mit Auflagen und Kontrollen so im Rahmen gehalten, dss sprichwörtlich keiner dort stirbt.

In manchen Ortschaften ist das weniger brenzlig als in Großstädten mit Brennpunkten, die eben die finanziellen Kapazitäten übersteigen. So kommt es dann auch, dass in einer Kleinstadt für jedes Kind was getan werden kann und in der Großstadt die eh schon kein Geld mehr hat - eben nur das Allernötigste.

Die Mär vom bösen Jugendamt kenne ich auch. Ich höre sie meistens da, wo Fremd- und Selbstwahrnehmung weit auseinander liegen. Als Beispiel, man bekommt erzählt, die Wohnung ist tiptop und man versorgt die Kinder gut, und was man sieht ist ein Saustall und Kinder die von Bonbons und Kuchen leben. Es gibt auch Dinge, die das Kindeswohl gefährden, die von Laien nicht zwingend als problematisch eingeschätzt werden. Natürlich ist in solchen Fällen das Geschrei dann groß. Aber seit 2006 MUSS das Jugendamt vorher immer genau schauen, ob nicht andere Maßnahmen und Hilfen schon ausreichend sind und die Kinder in der Familie bleiben können.

❗︝❗︝Das Jugendamt MUSS in diesem Fall ...nun ja die Familie auf jeden Fall besuchen. Ja sie / du hast richtig reagiert.

Tja, du stellst gerade fest, dass viele Menschen bzgl. des Jugendamts lügen.

Kinder werden nicht wegen kleiner Vergehen aus der Familie genommen, nicht mal bei mittleren.

Wenn jemand das Kind weggenommen bekommt, dann kannst Du davon ausgehen, dass die Eltern sich verbrecherisch gegen das Kind verhalten haben.

Es ist halt kein Geld da.

Dokumentiere diese Fälle genau und leite sie regelmäßig ans Jugendamt weiter.

Das böse, böse Jugendamt hat´s halt auch nicht immer leicht - Kinder aus schlechten Verhältnissen rauszuholen ist das eine, bessere Verhältnisse zu schaffen, das andere. Satt, sauber und ohne körperliche und psychische Gewalt durch die Eltern ist natürlich toll - wenn man dadurch aber sein Umfeld verliert, mit anderen, z.T. selbst extrem gewalttätigen Kids zusammenkommt und zu niemand mehr Vertrauen hat, hilft das wenig, bzw. kann sogar der direkte Weg auf die schiefe Bahn sein. Wenn die Geschichte mit dem erzwungenen Konsum stimmt, solltest du damit zur Polizei gehen, wenn das Jugendamt nicht einschreitet. Allerdings kann es auch eine Schutzbehauptung der Kids sein, die die Sachen aus eigenem Antrieb eingenommen haben - kein Junkie/ Alkoholiker teilt gerne, dafür ist das Zeug viel zu teuer!!!

Falls die Schule einen konkreten Verdacht hat, insbesondere Drogenkonsum oder Schläge, sollen sie die Kinder zum Arzt/ ins Krankenhaus schicken, wenn ihnen was auffällt - das ist ihr gutes Recht, und auch deines, wenn du glaubst, sie seien in diesem Moment ernsthaft verletzt oder durch die Drogeneinnahme in Gefahr. Wie gesagt, nur wenn die konkrete Situation da ist!!! Und der Mutter schnellstmöglich Bescheid geben - so ist das Gesetz...

Jeder Arzt ist übrigens verpflichtet, solche Fälle zu melden, und das hat mehr Gewicht als besorgte Nachbarn, die eben leider auch ganz andere Konflikte auf dem Rücken der Kinder austragen...

wenn das Kindeswohl gefährdet ist.