Ab welchem Alter eine Reitbeteiligung?

4 Antworten

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du bist noch sehr, sehr jung und hast faktisch keine erfahrung im umgang und im reiten von pferden.

eine reitbeteiligung erst dann, wenn man komplett alles alleine kann und keinerlei hilfe am pferd braucht.

in der regel ist das der fall, wenn man die reitabzeichen 10 bis 6 gemacht hat und auf dem weg zum reitabzeichen 5 ist. das ist bei reitschulreitern nach etwa 6 bis 7 jahren der fall.

bei einem pflegepferd musst du nicht reiten können. allerdings musst du da den gesundheitszustand und allgemeinzustand des pferde beurteilen können und dich mit medizinischer versorgung und medizinischer pflege auskennen. denn als pflegepferd ausgeschriebene pferde sind sehr oft beistellpferde, die teils erhebliche gesundheitsprobleme haben. häufig muss man diese pferde sehr gezielt nach anweisung des tierarztes im schritt bewegen oder sie müssen inhalieren oder es gibt chronische entzündungen, die zuverlässig gespült werden und offengehalten werden müssen. pferde können unter schmerzen schon mal schwer zu händeln sein und auch gefährlich sein.

also sollte man auch für ein pflegepferd am besten so mindestens 5 jahre pferdeerfahrung haben - und am besten 16 jahre oder älter sein.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Bei einer Reitbeteiligung geht es darum, dass du an den Tagen, wo du dran bist, dich um das Pferd so kümmerst, als wäre es dein eigenes. Du musst also an diesen Tagen allein dafür sorgen können, dass es mit allem versorgt ist, was es braucht, dass es Bewegung und Beschäftigung auf eine Art erhält, die es dauerhaft (!) gesunderhält, dass die gesamte Ausrüstung, der Stall und alles gut in Schuss bleibt und dass du erkennen kannst, wenn irgendetwas nicht in Ordnung ist.

Das ist wirklich sehr, sehr viel Verantwortung! Mit 10 bist du noch sehr jung. Meiner Ansicht nach ZU jung dafür. Und auch zwei Jahre Reiterfahrung reichen meiner Ansicht noch nicht dafür aus, um das notwendige Können UND Fachwissen für alle diese Dinge erlernt zu haben.

Ich würde dir somit raten, noch gute 2-4 Jahre ganz normal Unterricht zu nehmen und dort all das zu lernen, was du dann für eine Reitbeteiligung mal brauchst. Am besten in einem Stall, wo die Möglichkeit besteht, auch abseits des Unterrichts viel mitzuhelfen - das schult enorm in all diesen Dingen! Und wenn du öfter dort bist, dabei zeigst, dass du verantwortungsbewusst, engagiert und lernwillig bist, erhöht das auch die Chancen, dass du dann später dort eine Reit- oder vorher vielleicht auch schon eine Pflegebeteiligung bekommst.

Ich hatte übrigens meine erste Reitbeteiligung mit 14, nach 6 Jahren Unterricht, inklusive erfolgreicher Prüfung für das damalige "kleine Reitabzeichen", heute das Reitabzeichen 5 (Dressur und Springen auf E-Niveau sowie eine Theorieprüfung). Das war sowohl ein ganz gutes Alter, als auch ein ganz guter Wissens- und Leistungsstand dafür. Zumal es sich auch um das Pferd handelte, was ich da schon gute 2 Jahre im Unterricht regelmäßig geritten habe.

Das Poblem ist der Versicherungsschutz, du darfst einfach nicht unbeaufsichtigt mit dem Pferd umgehen oder reiten.

Das macht es schwierig, vielleicht gibt es in deiner Reitschule die Möglichkeit eine Reitbeteiligung zu bekommen

Das ist schon noch arg jung.

Pferdebesitzer wünschen sich von einer Reitbeteiligung, dass sie das Pferd für sie an einem bis drei Tagen in der Woche komplett gesund bewegen und pflegen. Dich darf noch keiner überhaupt alleine in den Stall lassen! Da bist du also keine wirkliche Hilfe wenn man erst wieder selbst daneben stehen muss.

Solche Konstruktionen können funktionieren wenn es da noch einen Erwachsenen mit Pferdeahnung dazu gibt. Aber ganz alleine, nein, das wird nichts!

Hennenfeuer  14.08.2023, 10:36

Das ist tatsächlich ein wahres Argument. Bei uns im Stall dürfen keine Kinder alleine im Stall sein. Bzw kein Pferd von der Koppel holen. Da ist leider Zuviel passiert. Trotz Schleusen an den Eingängen sind viele überfordert, wenn die ganze Herde vorne steht, oder welche mitwollen. Finde ich persönlich auch richtig.

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pony  14.08.2023, 12:22
@Hennenfeuer

bei uns dürfen z.b. eltern gar nicht mit ans pferd - tabuarea ist 6m vom putzplatz weg. pferd allein holen darf, wer es kann. das wird individuell beurteilt. auch von denen darf nicht jeder jedes pferd allein holen.

einsteller müssen sich einen mitarbeiter dazuholen, wenn sie ihr pferd von der weide reinbringen wollen. der sorgt dafür, dass wallache nicht an stutenhintern schnüffeln und die zäune wieder geschlossen werden und unter strom stehen.

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MaryLynn87  14.08.2023, 12:26
@pony

Klingt nach Idiotenstall. Wenn ich mein eigenes Pferd nicht ohne Angestellten reinholen kann/darf dann ist das definitiv der falsche Betrieb.

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Hjalti  15.08.2023, 11:29
@pony

Oha - die eigenen Einsteller brauchen Geleit....? Dafür wären mir meine Mitarbeiter zu schade, haben und hätten keine Zeit für sowas. Zudem hab ich Stuten und Wallache getrennt und die Aus-/Eingänge sind mit Schleuse aus Holz, da braucht und gibt es keinen Strom.

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