Roman in Ich und Präsens umschreiben?

Hi, ich habe einen Gay Romance Roman in der dritten Person Vergangenheit geschrieben. Damals habe ich nicht drüber nachgedacht, welche Sichtweise am meisten Sinn macht. Ich weiß, dass man es in der dritten Person leichter hat, Dinge zu erwähnen, die der POV-Charakter nicht wissen kann – allerdings habe ich so etwas im Roman eh nicht, da ich extrem nah am Charakter bin. Außerdem muss ich ständig von beiden Charakteren die Namen schreiben, da nur »Er« leicht verwirrend wird.

Denkt ihr, es lohnt sich, die Geschichte in die Ich-Perspektive umzuschreiben? Natürlich weiß ich, dass das sehr viel Arbeit ist. Und wie ist es mit der Zeit? Wann ist es sinnvoll, in Präsens oder in der Vergangenheit zu schreiben? Was sind die Vor- und Nachteile?

Hier mal ein kurzer Auschnitt beider Versionen: (bitte beachten, dass das erst der erste Entwurf ist und ich das noch überarbeiten muss)

Original:

Als er seinen Kumpel ausfindig machte, weiteten sich seine Augen, doch kurz darauf schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen.

»Was machst du denn hier?« Er sprang auf und kämpfte sich durch die Herde.

»Ich wollte dich sehen.«

Mach es nicht offensichtlich. Er räusperte sich. »Also, ich meine, ich wollte mit dir reden.« Ruben kletterte über das Tor. Linus zog seinen Freund in eine feste Umarmung, die, wie immer, einige Sekunden zu lang dauerte.

Ich-Perspektive:

Als Ruben mich ausfindig macht, weiten sich seine Augen, doch kurz darauf schleicht sich ein Lächeln auf seine Lippen.

»Was machst du denn hier?« Er springt auf und kämpft sich durch die Herde.

»Ich wollte dich sehen.«

Mach es nicht offensichtlich. Ich räuspere mich. »Also, ich meine, ich wollte mit dir reden.«

Ruben klettert über das Tor. Ich ziehe ihn in eine feste Umarmung, die, wie immer, einige Sekunden zu lang dauert.

Zu welcher Variante würdet ihr mir raten und warum?

Danke schonmal :)

Autor, Perspektive, Stil, Zeitformen

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