Die Frage der Zukunft nach der Ausbildung. Was soll ich tun?

Hi Leute,

ich hole erstmal ein klein wenig aus. Ich habe die Realschule absolviert und anschließend im August 2021 eine Ausbildung als FISI (Fachinformatiker für Systemintegration) begonnen, die im Juli nächsten Jahres endet. Mein Ausbildungsbetrieb würde mich auch übernehmen, also ist das eigentlich schon sicher.

Ich habe jedoch seit ca. 2018 das Bedürfnis, auszuwandern, zumindest für ein Jahr oder zwei. Dieses Jahr war ich ca. 11 Mal im Ausland, darunter in der Karibik auf einem Segelboot, Amsterdam.. Auf dem Rückflug von der Karibik nach Paris im Februar habe ich meine Ex-Freundin von 7 Monaten kennengelernt. Wir haben uns am 01.10. in Amsterdam getrennt.

Das Ganze war eine Fernbeziehung, sie ist Französin und wohnte bei ihren Eltern in Cherbourg, ich wohne 1h von Frankfurt entfernt. Weil die Spekulationen vermutlich auftauchen werden: Die Distanz war für uns kein Problem. Wir haben Tag und Nacht geschrieben, angerufen, zusammen Videospiele gespielt, geplant, geträumt. Ich konnte mich gefühlsmäßig in dieser Ausbildung über Wasser halten, da ich immer nach vorne schauen konnte: Bald geht's wieder nach Frankreich zu ihr. Denn im Büro zu sitzen in Frankfurt, da hinzupendeln, alles was da mit zutun hat, ist so unglaublich deprimierend für mich. Dieses Leben macht mich traurig. Und sie war meine Flucht aus dem Alltag. Wir haben zusammen geplant, nachdem sie mit der Uni in Bordeaux fertig ist, was zum gleichen Zeitpunkt wie mein Ausbildungsende geschehen wird, nach Australien zu gehen. Denn ihre neue Hochschule hätte das für sie angeboten, dort zu studieren und ich wäre einfach mitgekommen und hätte in Australien gearbeitet. Alles war super und wir haben uns geliebt, bis sie für die Uni nach Bordeaux gezogen ist. Das war am 01.09.

Ich merkte direkt, dass sie sich entfernt. Sie lernte neue Leute kennen und hat offensichtlich nicht mehr viel Wert auf uns gelegt. Ihr müsst verstehen, dass ich alle Symptome eines "anxious attachment style"s erfülle, dementsprechend war diese ganze Situation für mich eine emotionale Achterbahn, ein emotionaler Albtraum. Als ich dann für 6 Tage nach Bordeaux gekommen bin, in der Firma hatte ich für diese Zeit Home Office beantragt, war alles anders als im Juli. (Im Juli waren wir in Nice, Cherbourg, in den Bergen, haben in Italien gecamped. Der beste Sommer aller Zeiten.)

Sie bekommt dort eine Wohnung bezahlt von ihren Eltern. Wir hatten ein wenig Streit und schlechte Situationen, die meine Schuld waren, wegen dem anxious attachment Ding. Ich habe gemerkt, dass sie sich stark entfernt hat und das Funkeln in ihren Augen, wenn sie mich ansah, nicht mehr da war. Unsere Pläne standen trotzdem noch unangetastet, ich war mir sehr sicher, dass wir da durchkommen. Immerhin wollten wir zusammen die Welt bereisen und natürlich nächstes Jahr nach Australien. Dann, eine Woche später, gingen wir mit zwei Freunden von mir nach Australien. Am zweiten Abend gestand sie mir, dass sie keine Gefühle mehr hat. Es war vorbei und meine Welt ist zusammengebrochen.

So, jetzt hab ich sehr weit ausgeholt, das tut mir leid. Jedenfalls stehe ich jetzt vor einem emotionalen und beruflichen und, ja, einfach _allem_ Problem. Ich würde sehr sehr gerne noch was lernen, aka studieren, kann aber natürlich ohne Abitur nicht auf eine Uni gehen. In den USA jedoch gibt es Community Colleges, da man dafür aber mind. 30.000 USD jährlich aufbringen muss, kann ich mir das in dem Sinne garnicht leisten. Diesen Pfad würde ich trotzdem sehr gerne bestreiten.

Diese Frage richtet sich an alle, die vor einer ähnlichen Situation standen oder stehen. Was kann man machen? Was kann man machen, wenn man auf jeden Fall noch das junge-Erwachsenen-Studentenleben leben will, auf jeden Fall noch was lernen will, nicht direkt ins deprimierende 9-to-5-Berufsleben einsteigen will. Sehr gerne im Ausland, Australien oder die USA, wo auch immer. Ich muss einfach nochmal viele Leute und Freunde kennenlernen, etwas erleben, lernen, Abenteuer eben. All das ohne reiche Eltern. Falls euch irgendwelche deutschen Lösungen einfallen, immer her damit.

Meine deutsche Firma gehörte bis vor wenigen Monaten noch zu einem großen amerikanischen IT-Unternehmen, habe also Erfahrung mit denen. Kann man rein theoretisch in den USA bei einer Firma arbeiten, die das ganze Community-College-Ding gutheißt und einen dabei unterstützt z.B.?

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