Zeit(alter), welches ihr sehr romantisiert bzw. Gerne dran denkt?

6 Antworten

Alle Zeitalter sind interessant, auf ihre Weise. Und romantisieren tue ich keines. Jedes Zeitalter wurde von den Menschen seiner Epoche geprägt. Und der Mensch hat sich seit 300.000 Jahren nicht wesentlich verändert. Er ist immer noch der hässliche und gewalttätige Primat, der er immer schon war. Und kratzt man an der dünnen kulturellen Schicht, dann kommt er wieder als solcher zum Vorschein. Deswegen favorisieren ich das kommende Zeitalter, wo wir uns hoffentlich weiterentwickeln werden. Wenn wir den letzten Kriminellen, den letzten religiösen Tintensäufer und den letzten Bürokraten zerstört haben werden, - dann wird das goldene Zeitalter der Menschheit heranbrechen.

Zitat Muslimhelper:

Hast du eine Zeitepoche, an die du oft denkst... oder mit der du dich viel befasst? ...

Seit Jahren beschäftige ich mich mit der Steinzeit, vom Neolithikum (2.200 v.Chr.) bis Spätpaläolithikum (13.000 v.Chr.).

... aus der du vllt viele Sachen besitzt oder mit der du dich viel befasst? ...

Viele Steinartefakte, die in den entsprechenden Landesämtern gemeldet werden.

Und warum genau diese Zeitepoche?

Weil es die Zeit nach der Menschwerdung ist, die Entwicklung vieler Werkzeuge durch die Jäger und Sammler und später zur Sesshaftigkeit. Diese Menschen haben uns den Weg bereitet.

Woher ich das weiß:Hobby – Kooperation mit Archäologen und Landesämtern

Ich finde das viktorianische Zeitalter sehr interessant, sehe mir dazu auch gern Videos oder Dokus an. Dann muss ich immer daran denken wie dumm doch die Menschen waren.

Meines Wissen wird die Epoche wo z.B. Marie Antoinette lebte sehr romantisiert. Die Kleider, Mode usw...

Hayns  08.04.2024, 16:35
Zitat:
Dann muss ich immer daran denken wie dumm doch die Menschen waren.

Was war dumm? Was bist Du?

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Ägypten, 18.Dynastie.

Aber ernsthaft da Leben will ich dann doch nicht, denn auf die moderne Medizin will ich nicht verzichten.

Seit ich "The Good Kings" gelesen habe, ist es auch ziemlich vorbei mit der Romantisierung...

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Grundstudium Ägyptologie und Geschichtswissenschaft
Hayns  08.04.2024, 16:37

Aber haben nicht gerade aus dieser Region viele Menschen hinsichtlich der Medizin enormes geleistet?

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Schemset  08.04.2024, 16:42
@Hayns

Schon. Aber wirksame Antibiotika, Impfstoffe oder moderne Chirurgie hatten sie nicht. Hast du Mal Papyrus Ebers oder p. Edwin Smith gelesen? Klar sind da ein paar wichtige Erkenntnisse drin. Abführmittel , Einrichten von Brüchen, Fühlen des Pulsschlags... alles wichtig. Aber wenn ich die Wahl habe zwischen damals und heute... dann doch lieber heute

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Hayns  08.04.2024, 16:48
@Schemset

Nein, die von Dir genannten habe ich nicht gelesen, aber der Orient hat uns diesbezüglich sozusagen "in die Spur" gebracht.

Meine Wahl zwischen damals und heute wäre klar unsere heutige Medizin.

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Schemset  08.04.2024, 17:27
@Hayns

Naja, aber da sind schon sehr verschiedene Epochen. Die Ägypter waren in der Bronzezeit und frühen Eisenzeit für ihre Medizin bekannt. 18.Dynastie heißt um 1400 vor Christus.

Die Geschichte der Medizin geht danach noch über Hippokrates im Alten Griechenland, Galen in Rom, und dann sozusagen der zweite Schlenker in den Orient mit Avicenna, Al-Razi usw. ... Da sind wir dann aber im Mittelalter

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Schemset  08.04.2024, 21:20
@Hayns

Lol, ja, da scheinen 2000 Jahre hin oder her plötzlich nicht mehr so gewaltig

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Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ich würde wahnsinnig gerne wissen, wie die Menschen in Deutschland über die Reichsgründung und die damit einhergehenden Veränderungen gedacht haben. Angesichts der langen Bemühungen um eine Art deutschen Nationalstaat, muss es ja ein großes Ereignis gewesen sein, auch für die einfache Bevölkerung. Diese Euphorie, endlich einen eigenen Staat zu haben für den man lange gekämpft hat, zusammen mit den rapiden Veränderungen durch die Industrialisierung würde ich schon gerne mal nachempfinden (z. B. das erste Mal mit der Eisenbahn quer durch Deutschland fahren etc.). Klar, Demokratie und Menschenrechte wie heute gab's da nicht und ob ich wirklich gerne dort gelebt hätte bezweifle ich, aber interessant wäre es schon. Zumal ich persönlich das Gefühl habe, dass zu dieser Zeit Werte und Tugenden noch eine größere Rolle spielten, als sie da heutzutage tun.

Und nein, ich bin kein Reichsbürger oder sonstiges, falls das hier irgendjemand reininterpretieren möchte.

Muslimhelper 
Fragesteller
 12.04.2024, 03:07

Jaaaa genau sowas Feier ich auch. Super interessant. Das leben damals war sicherlich härter als heute. Aber interesser zusatz, das mit den Tugenden und Werten. Damit einhergehend Frage ich mich, ob es damals Krimineller oder weniger kriminell zuging..wie man sich nachts auf der Straße gefühlt hat?..

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WaldolinFranz  12.04.2024, 07:25
@Muslimhelper

Glaube schon, dass die Kriminalität zu der Zeit eher höher war, schließlich war die Unterschicht deutlich ärmer als das heute der Fall ist und Armut erhöht bekanntermaßen das Kriminalitätspotenzial. Auch die Möglichkeitkeiten zur Aufklärung von Verbrechen etc. waren ja noch ziemlich begrenzt. Mich würde interessieren, ob es früher auch schon so etwas wie Amokläufe oder Terroranschläge gegeben hat oder das tatsächlich eher ein modernes Phänomen ist.

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