Wird es nach dem Abi eher leichter?

10 Antworten

Für mich waren die ersten drei Jahre an der Uni (bis Lizentiatengrad) eher leichter. Für den Magisterabschluss hatte ich jedoch wirklich viel Arbeit und Stress.

Wirklich schwierig wird es wenn das Leben nach Ende der Ausbildung nicht mehr wirklich planbar ist da man nicht mehr weiss was andere einem für Chancen einräumen wollen. Auf der Uni ist man erstmal für längere Zeit sicher untergebracht. Danach weiss man nicht wie lange man braucht um Arbeit zu finden (manchmal Jahre) und wenn man dann die Probezeit nicht besteht hängt man eventuell nochmal Jahre lang rum.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Also DIREKT nach dem Abi fühlt sich das Leben zum ersten mal an wie Freiheit.

Keine öde Schule mehr, nicht jeden Tag früh aufstehen, keine lästigen Hausaufgaben mehr.

Dazu kommt im besten Fall 18 zu sein, einen Führerschein zu haben und somit die Möglichkeit das Leben zum ersten mal richtig zu genießen.

Spätestens dann, wenn die Eltern einem den Sprit nicht mehr bezahlen und das Kindergeld wegfällt kommt mehr oder weniger die harte Realität auf einen zu.

Entweder macht man eine Ausbildung, die wie Schule ist nur mit mehr Spaß oder man studiert und ist 5 Tage die Woche dicht.

Bis hier hin auch noch ganz in Ordnung.

Anschließend wurde es gefühlt immer schlimmer... man muss sich plötzlich um absolut alles selbst kümmern. Essen einkaufen, Essen zubereiten, Wäsche waschen, Wäsche sortieren, Möbel alleine aufbauen, Möbel in die Wohnung schleppen usw.

Dazu dann noch selbst alle Rechnungen und Verträge im Auge behalten und sich selbst zu organisieren ist in unserer Zeit für den Anfang wirklich ziemlich schwer.

Wenn man es erstmal geschafft hat und man sich vollständig in die Gesellschaft eingegliedert hat (also einen Beruf ausübt) ist es alles wieder relativ entspannt.

Aber diese Eingliederungsphase im Vergleich zur Schulzeit ist die Hölle.

Hierbei kommt es aber natürlich auch darauf an, wie sehr man von seinen Eltern in der Kindheit verhätschelt wurde bzw. nach dem Ausziehen noch von ihnen unterstützt wird.

Nachm Abi, insofern du dich fürs Studieren entscheiden solltest wird es definitv schwerer. Ich habe damals während meines ersten Studiums gedacht ich könnte so weiter auf Klausuren lernen wie zu Abizeiten, allerdings hat dieser Umfang bei weitem nicht ausgereicht.

Man hat zwar mehr Flexibilität, wie du deine Zeit nutzen kannst, aber man muss auch mehr leisten... Kannst dir aber so viel Zeit beim Studieren wie möglich lassen und dann die Workload pro Semester bisschen herunterfahren und alles ein wenig entspannter angehen lassen ;)

Ich persönlich fand alles, was nach dem Abi kam, besser.

Man selbst wächst an sich und an den Hürden, die einem im "Erwachsenenleben" begegnen und das finde ich so wertvoll und das macht das Leben in den 20-ern eigentlich auch aus. Es ist die Phase der Findung.

Natürlich muss man sich um allerlei Kram kümmern, Rechnungen, Behörden, Strafzettel, Termine, Versicherungen, usw. Und das Arbeitsleben ist auch nicht immer ohne. Aber wie gesagt ist all das auch nötig, um Erfahrungen zu sammeln und daran zu wachsen und eben "erwachsen" zu werden.

Ich fand die Schulzeit eine schöne Zeit aber dorthin zurückkehren wollte ich trotzdem nicht! :-)


elenaki00 
Fragesteller
 16.08.2021, 15:16

Hast du nach dem Abi auch studiert? Weil es klingt so, als hättest du dann relativ direkt gearbeitet.

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Mandorla  16.08.2021, 17:17
@elenaki00

Stimmt. Ich habe danach eine Ausbildung gemacht und seither gearbeitet. Zum Studium kann ich nichts sagen.

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