"Wir können nicht das Klimabeeinflussen, deswegen sollten wir uns einfach Anpassen" Was ist eure Meinung zu dieser Aussage?

10 Antworten

Ich finde dass man da differenzieren muss.

Den Klimawandel gibt es und es ist auch nicht falsch etwas dagegen zu tun, allerdings sollte man mal soviel Realismus an den Tag legen, dass die Folgen - die eben jetzt schon da sind - nicht verschwinden werden. Und man sollte sich eben auch Gedanken machen, wie man diese Folgen eben nicht bekämpft, sondern sie erträglich odr eben "nicht mehr so schlimm" macht. Ich finde dieses Tunneldenken im Thema Klimaschutz so unerträglich. Leute malen es sich aus, wie ein Industriestaat mit Wind und Sonnenenergie betrieben wird, aber schafft es nicht sich vorzustellen, dass man Mittel gegen Extremwetter findet.

Was dieser ganzen Thematik abgeht ist Realismus in alle Richtungen. Es gibt Dinge, da ist es gut und wichtig sich Gedanken über ein Umdenken zu machen - Energie zum beispiel, weil irgendwan ist die Kohle weg und auch das Öl - aber genauso gibt es andere Dinge, mit denen man sich einfach arrangieren muss - Extremwetter z.B. da ist es wesentlich sinnvoller sich über Konzepte gedanken zu machen, wie man damit umgeht, anstatt auf Teufel komm raus sich dagegen zu stämmen.

Wir haben das Klima bereits beeinflusst. Daher ist die Aussage irreführend und falsch. Daher eine Gegenfrage: Wenn Du mit 200 km/h auf eine Wand zufährst, und es bereits klar ist, dass Du selbst mit einer Vollbremsung nicht mehr vor der Wand zum stehen kommst: Macht es dann noch Sinn zu bremsen, oder bereitest du dich lieber auf den Aufprall vor? Sind wir als Menschen tatsächlich so dämlich, dass wir statt zu bremsen, zu lenken oder wenigstens den Gurt anzulegen, noch Leute unter uns haben, die mit einer Mauer vor sich Gas geben wollen?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bachelor of Science in Earth and Climate Sciences

Rjinswand  21.08.2023, 12:34

Bremsen geht gar nicht... schon mal an die Wirtsch... ähh an die Bremsbeläge gedacht ?

Das Bremsen ist viel zu teuer.

Und lenken... naja, jetzt so kurz vor der Wand ein heftiges Lenkmanöver... das Verunsichert doch die Insassen, durch den harten Richtungswechsel würden im Auto alles durchgeschüttelt... das will jetzt auch keiner...außerdem schon mal an die Achsen gedacht ? hmm...

Gurt anlegen ? Bist du auch so einer von der Verbotspartei ? Ich lass mir doch nicht sagen was ich machen soll... außerdem hab ich schon gehöhrt Gurte sind gefährlich... soll schon Tote gegeben haben... jaaa..

Also Augen zu und durch... also durchtreten meine ich, das Gaspedal halt.

Außerdem gibts die Mauer gar nicht... jaaa... glaub nicht immer alles was dir 99% der Wissenschaftler sagen... die sind alle gekauft, jawoll.. von dem Habek bestimmt... der hat die alle bestochen... habs euch ja gesagt....

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J0T4T4  21.08.2023, 12:36
@Rjinswand

Dieser Kommentar fasst einfach alles pefekt zusammen.

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Eine falsche Annahme.

Aber sich anzupassen wäre sicher auch nicht schlecht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Laie mit Interesse an Psychologie

Diese Aussage solltest du mit einer Gegenfrage beantworten, nämlich wie man sich denn genau das "Anpassen" vorstellt.

Deutschland ist ein Industrieland, da haben wir zumindest grundsätzlich viele Möglichkeiten uns an den Klimawandel anzupassen: Größere Versorgungsnetze für die Trinkwasserverteilung, Klimaanlagen, Bewässerung, etc...

Aber was machen dann Länder, die eh schon von vornherein ein heißeres/trockeneres Klima haben als Deutschland und in vielen Fällen kaum eine Infrastruktur haben? Wie soll Anpassen funktionieren, wenn viele Staaten nicht wirklich handlungsfähig sind? Das "einfachste" ist dann für die Menschen dort: Man flüchtet. Wer also gegen Migration ist, sollte sich eigentlich stark für Klimaschutz einsetzen. Meistens ist es jedoch genau andersrum....

Der Menschen gemachte Klimawandel ist Fakt. Da der Mensch ihn schuf, kann er ihn auch gut beeinflussen (zumindest sofern wir ihn nicht soweit anheizen, dass gewisse Kipppunkte überschritten werden). Denn wenn es erstmal so warm geworden ist, dass die Permafristböden großflächig auftauen und damit gigantische Mengen Methan in die Atmosphäre entweichen, wird es echt schwierig, selbst mit 0 CO2 Emissionen durch den Menschen.

Die Anpassung findet ganz automatisch statt und zwar egal ob wir den Menschen gemachten Klimawandel anerkennen oder ihn leugnen und auch egal ob wir etwas dagegen tun oder nicht. Der Mensch sucht stets nach dem Weg der für ihn den geringsten Widerstand im Leben bedeutet. Er passt sich also täglich seiner Umgebung an.

Die Frage ist eher, ob man sich zukünftig großen Anpassungen stellen muss oder eher kleinen.


Hardy3  21.08.2023, 12:36

Anpassen ist sicher vernünftig, das Bremsen aber auch.

Das ist wie mit einem riesigen Containerschiff: Selbst bei voller Kraft zurück fährt es noch locker zwei Seemeilen - wenn auch immer langsamer - weiter, ehe es zum Stehen kommt und gaaaanz allmählich rückwärts Fahrt aufnimmt.

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Callidus89  21.08.2023, 13:24
@Hardy3

Völlig richtig. Wie so oft im Leben kann vorausschauendes Handeln viel Schaden vermeiden. Daher ist es eben gut, dass der menschengemachte Klimawandel erkannt und von der überwältigen Mehrheit auch akzeptiert wird und zunehmend mehr Menschen sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander setzten.

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Hardy3  21.08.2023, 16:12
@Callidus89

Schließlich pusten wir seit der industriellen Revolution, also seit rund 250 Jahren riesige Mengen CO2 in die Atmosphäre. Und auch schon vorher viel, wenn auch nicht so massiert.

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