Wieso gibts in deutschland so viele offene jobs?

8 Antworten

Demografischer Wandel. Die Menschen, die jetzt so knapp über 60 sind und zunehmend in Rente gehen, waren sehr geburtenstarke Jahrgänge - die sogenannten "Babyboomer". Bedeutet, in dieser Altersgruppe gibt es sehr viele Menschen, die in Deutschland leben. Und die meisten dieser Menschen hatten in den letzten 40, 50 Jahren einen Job.

In den Generationen danach, also Generation X, Y und Z, gab es viel weniger Geburten und somit auch viel weniger Menschen. Gerade in den Generationen X und Y ist es nun aber auch so, dass viele davon schon seit vielen Jahren einem Beruf nachgehen - immerhin sind diese Menschen irgendwo so zwischen ca. Mitte 50 und Mitte 20.

Bedeutet also, es werden gerade sehr viele Jobs frei. Gleichzeitig gibt es aber in den jüngeren Generationen danach, die diese Jobs dann übernehmen müssten, so viel weniger Menschen, dass genau das nicht mehr klappt und Stellen unbesetzt bleiben. Einfach schon rein rechnerisch!

Dies hat übrigens den ganz positiven Nebeneffekt, dass genau das die Arbeitnehmerposition sehr stärkt. Ein Effekt, den Gen Y und Gen Z bereits erkannt haben - und ihn dazu nutzen, eben nicht mehr alles mit sich machen zu lassen! Was es natürlich umso schwerer für die Arbeitgeber macht, die sich da nicht anpassen möchten, noch jemanden zu finden.

WasGucke 
Fragesteller
 30.08.2023, 20:00

Ich denke das bürgergeld ist auch ein grund wieso arbeitgeber sich mehr anstrengen müssen.

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HappyMe1984  30.08.2023, 20:21
@WasGucke

Nö. Das, was jetzt Bürgergeld heißt, hieß vorher Hartz IV bzw. ALG2. Außer dem Namen hat sich da nicht viel geändert. Und das gibt's seit 2005. Also seit einer Zeit, wo es noch keinen Arbeitskraft-, sondern einen Arbeitsplatzmangel gab.

2005 lag übrigens die Arbeitslosenquote bei über 11%. Inzwischen bewegt sie sich bei knapp über 5%. Und nein, sie ist mit Einführung des Bürgergelds auch nicht wieder gestiegen!

Es hat also absolut nichts mit mangelndem Arbeitswillen zu tun, sondern schlicht und ergreifend mit zu wenigen Menschen in Deutschland! Ein Problem, was sich sehr gut über Migration lösen ließe, wenn nicht ständig überall bei so vielen der Rassismus kicken würde...

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WasGucke 
Fragesteller
 30.08.2023, 20:29
@HappyMe1984

Nein ich beziehe selbst bürgergeld ich meine nur wieso sollte ich für 1.5k netzo vollzeit arbeiten? Und ich finde es gut das es das bürgergeld gibt. Hab selbst migrstionshintergrund

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HappyMe1984  30.08.2023, 20:30
@WasGucke

Ich bezweifle, dass das tatsächlich deine Geschichte ist. Vielmehr tippe ich darauf, dass du dich hier so darstellst, um gegen diejenigen, die tatsächlich Bürgergeld beziehen und Migrationshintergrund haben, Stimmung zu machen.

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WasGucke 
Fragesteller
 30.08.2023, 20:32
@HappyMe1984

Nein ich bin hier geborener ausländer hab selbst rassismus erlebt schon im schulpraktikum hab nie gearbeitet bin aber schon 26. hört sich das so fies an das du mir das nicht glaubst?

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HappyMe1984  30.08.2023, 20:38
@WasGucke

Wie gesagt - ich denke, dass du hier die Rolle eines 26jährigen Bürgergeldempfängers spielst, um damit den Eindruck zu erwecken, dass es ganz viele Menschen da draußen gäbe, die absolut problemlos arbeitsfähig wären, aber trotzdem nicht arbeiten gehen. Und jetzt, wo es sich gerade so schön anbietet, packst du noch einen Migrationshintergrund oben drauf. Sichi.

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WasGucke 
Fragesteller
 30.08.2023, 20:40
@HappyMe1984

was?? Ich bin das was wirklich,lies dir mal meine fragen durch denkst du ich wäre ein deutscher yura student?

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Boomer verschwinden in die Rente.

Millennials haben, wir wir soeben lasen, mehr Bock auf Bürgergeld. Viele jedenfalls.

WasGucke 
Fragesteller
 30.08.2023, 19:51

Ich bin 26 und bürgergeld/hartz iv bezieher seit ich 18 bin

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SeniorSteward  31.08.2023, 10:30
@WasGucke

Und was hält dich davon ab endlich eine Ausbildung zu machen, um nicht länger von meinem Geld leben zu müssen?

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Weil viele Faktoren bei dem Job nicht stimmen, weswegen ihn keiner macht.

Faktoren können sein

  • lohn
  • stundenanzahl
  • wochenendarbeit
  • nachtarbeit
  • urlaubsanspruch
  • Nicht mit Familie kombinierbar
  • usw.
Xandros0506  30.08.2023, 16:58

... fehlende Qualifikationen des Bewerbers
... überzogene Gehaltsvorstellungen
... in keinem Verhältnis zum geforderten Gehalt stehende Arbeitszeiten
... nicht überzeugender Lebenslauf

womit dann auch ein paar Faktoren genannt wären, warum Bewerber für einen Job nicht in Frage kommen, auch wenn sie bereit wären, diesen Job zu machen. Was nutzt dem Unternehmen dann ein "Hilfsarbeiter", wenn ein Fachmann benötigt wird?

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WasGucke 
Fragesteller
 30.08.2023, 17:15
@Xandros0506

Also möchten die einen fachmann aber geben eher mittelmässige gehälter was eher für einen hilfsarbeiter guter lohn wäre?

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Da gibt es eine Reihe von Gründen.

  • viele potenzielle Arbeitnehmer wissen nicht.dass es Arbeitgeber gibt, die genau sie suchen. Hier hilft nur mehr die Werbetrommel rühren
  • Das Immage vieler Berufe vor allem im Handwerk oder auf dem Bau ist zu schlecht.Mythen vom Elektriker der nur Schlitze stemmen muss, oder dem Klempner, der bis zum Hals in der Sch... steht sind einfach zu weit verbreitet.
  • Unterschiede in der Bezahlung z.B. Betriebselektriker -/- Elektroinstallateur machen bestimmte Berufe einfach unatraktiv
  • Unser Schulsystem hat aus Angst, unmodern zu wirken aufeghört, Kinder auf eine potenzielle Kariere im Handwerk vorzubereiten

meine Forderungen:

  1. Bringt den Werkunterricht zurück!
  2. Macht den Kindern klar, dass es auch ohne Abitur geht, ein solider Haupt- oder Realschulabschluss ist keine Schande
  3. Macht Ausbildungen im Handwerk wieder attraktiver.
  4. Hört auf, dem Handwerk mit unrealistisch hohen (einstiegs) gehältern dem Handwerk den Boden zu entziehen
  5. Rührt mehr die Werbetrommel für alle möglichen Berufe...
  6. glaubt nicht jeden Mist, den Papa, Mama oder die anderen erzähelen.

diese Forderungen richten sich an ALLE

  • die Politiker
  • die Eltern
  • die Schulen
  • die Betriebe
  • die Schüler

lg, Anna

HappyMe1984  30.08.2023, 20:35

Wir haben den größten Fachkräftemangel allerdings gar nicht im Handwerk, sondern im Bereich von Sozialpädagog*innen und Erzieher*innen. Die stehen sogar noch vor den Pflegekräften.

Eine Werbekampagne fürs Handwerk geht also schon ein bisschen am Kernproblem, vor dem wir stehen, vorbei. Zum einen, weil zwar auch betroffene, aber eben nicht am stärksten betroffene, Berufsgruppe. Zum anderen aber auch deshalb, weil das wesentlich größere Problem schlichtweg fehlende Menschen sind - Stichwort demografischer Wandel.

Das Handwerk wäre allerdings ein Bereich, der sich tatsächlich stark für einen Ausgleich dieses Mangels über Migration einsetzen und auch im Ausland auf die Suche nach geeigneten Auszubildenden gehen könnte! Schließlich sind in diesen Berufen deutsche Sprachkenntnisse zwar auch nicht komplett unwichtig, aber müssen dann eben doch nicht auf dem Niveau sein wie für ein Studium der Sozialen Arbeit oder so...

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Peppie85  31.08.2023, 06:33
@HappyMe1984

Vielleicht habe ich mich tatsächlich ein wenig doof ausgedrückt. ich meinte das natürlich AUCH auf die sozialen Berufe bezogen.

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Weil Arbeitgeber in Deutschland ausbeuten können und/oder geltende Gesetze missachten können ohne Angst vor Konsequenzen (siehe Pflegepersonal, Paketboten,etc - Stichwort Überstunden die ersatzlos verfallen).

Ein weiterer Grund: es wandern keine wirklichen Fachkräfte zu und die eigenen Fachkräfte wandern aus.