Wie verlief eure Pubertät?

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Es hat mit 10 angefangen. War eine schwere Zeit, da ich mit 14 an Depressionen erkrankt bin. Leider habe ich erst jetzt Hilfe bekommen. Aber auch schön, wenn ich daran zurück denke. Wie unschuldig ich war und wie unangenehm alles war. Da hatte man süße Probleme.

Das verlief bei mir völlig unspektakulär und absolut standardmäßig. Ich hatte jedoch, was durchaus "besonders" gewesen sein dürfte, nie ein Pickelproblem und auch keine Zahnspange. Losgegangen ist das gefühlt so in der siebten Klasse, aber ich war sehr "bieder" insofern, dass ich ein ruhiger Jugendlicher war, kein Streichespieler oder so was.

Bei den Mädchen bin ich damals so ab der siebten Klasse komischerweise sehr gut angekommen, sogar bei den "Coolen", das wunderte mich immer, aber ich war eben der Typ, mit dem man immer reden konnte, keinen Dünkel hatte und niemanden wegschickte, ich war kein Angeber. Meinen ersten Liebesbrief bekam ich ich in der siebten Klasse. Einmal habe ich sogar von einer Mitschülerin ein Gedicht mit mehreren Strophen (!) gewidmet bekommen - das war total lieb und eine Geste, über die ich mich sehr gefreut habe. Beides habe ich noch.

Ich ging gern ins Jugendhaus und zum Fußball oder zum Tischtennis, aber ich war keiner, der jedes Wochenende auf die "coolen" Partys und Konzerte ging ... klar ging man da hin, wo was los war, aber nicht um jeden Preis - wenn es nicht möglich war, dann war es halt so wie es ist. Mir wurde damals sogar von einer Lehrerin (die hatte aber eine Macke.. tut mir leid wenn ich des so sag^^) bescheinigt, langweilig und bieder zu sein, weil mir meine Familie und unsere Tiere wichtiger waren als Mitschüler, ich eher "gesetzt" war (halt ein einfacher ruhiger Junge vom Land, kein cooler Adonis, der den Ton angab) und ich meine Freunde fast alle außerhalb der Schule hatte. Damals sagte ich aber schon: Das Bündnis zur Klasse reißt irgendwann einmal, das zur Verwandtschaft aber nie. Genau so ist es auch gekommen - und die Freunde, die ich außerhalb der Schule hatte, habe ich heute noch. Ich war Mitglied einer Gothic-/Emo-/Manga-Clique, wir sind immer noch befreundet, leider ist der Kontakt nicht mehr ganz so intensiv, aber es sind sich alle treu geblieben und die Subkultur wird im Kleinen immer noch gepflegt. Ich war auch immer sehr musikinteressiert quer durch alle Genre.

Das war so die Zeit um 2004 herum, wo man nach der Schule zusammen mit Freunden in der Hauptsache MTV und Viva geguckt hat, deren Programm allzu oft von Jamba-Klingelton-Werbungen unterbrochen wurde ... und abends gab's dann als eine Party nach dem Motto ------> Spielesammlung und danach Flaschendrehen mit Judith und Mareike und Verena am 16. Geburtstag von der Ann-Sophie^^ so irgendwie was, Veltins Curuba V-Plus gab's auch flaschenweise - und man fragte sich vorher, welches T-Shirt man über welches Langarmshirt und zu welcher schlabbrigen dünnen Cargohose trägt um "cool" zu sein und attraktiver auf Judith oder Mareike oder Verena oder Christina zu wirken, die sich genauso angezogen haben.. Highlight war die SWR 3 Dance Night in der Mehrzweckhalle, wo auch schon mal eine junge Lehrerin unter den Besuchern war ... doch, das war cool. Und die Nächte im Partyfans-Chat wären nicht zu unterschlagen ------> wohl dem, der damals schon T-DSL hatte :-)

Ich habe heute übrigens nicht das Gefühl, irgendwas verpasst zu haben und muss sagen - meine Jugendzeit war in Ordnung. Ich war nicht der Coole und der Laute, nicht zweimal im Monat oder gar jedes Wochenende besoffen, ich war der nette Typ von nebenan und hatte auch immer die selbe Freundin über vier Jahre hinweg, mit der ich mit 17 auch mein erstes Mal hatte (war trotz Gipsbein total schön) ... wobei ich sagen muss: Ich wohnte in der Vorstadt und da hatte man so viele Möglichkeiten objektiv gar nicht. Ich war erst dann in der Lage, wirklich was außerhalb zu machen und gescheite Leute kennen zu lernen, als ich an der Berufsschule war (mit 17) und vor allem dann, als ich mit 18 den Führerschein gemacht und mir einen alten Audi gekauft habe. Der kostete nur 500 Euro und war 20 Jahre alt, aber er machte mich endlich mobil. Dieses Auto ist auch ein guter Schlusspunkt: Das Gefühl "erwachsen" zu sein hatte ich zum ersten Mal und objektiv an dem Tag, an dem ich mit diesem Auto zur Freisprechung nach der Ausbildung fuhr und einen Anzug getragen habe und dabei wusste, jetzt bist du wahrscheinlich im Erwachsenenleben angekommen, hast ausgelernt, bist danach Angestellter, fährst in deiner eigenen Karre und hast einen eigenen Anzug.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wie onkel Olaf sagen würde, daran kann ich mich nicht mehr errinnern.

so dunkel kann ich mich aber wohl errinnern. jeder Scheiß, egal wie lächerlich war mir mörder peinlich. war aber trotzdem ne geile Zeit. meine Mama hat in der Zeit fast nur Nachtschichten gearbeitet. das haben wir regelmässig ausgenutzt. Das Problem war meine kleine Schwester...

Wisst ihr eigendlich was der unterschied zwischen eigenenen kindern und kleinen Geschwistern ist?

die eigenen Kinder drohen dir niemals mit "Das sag ich aber Mama"

lg, Anna

Ich hab sie garnicht bemerkt. Keine Pickel, keine Schwankungen meiner Stimmung, nicht aggressiv oder launisch. Das einzige was gewesen ist, dass meine Schamhaare halt gewachsen sind, aber die waren schneller wieder weg als sie kamen. Ich hab auch nicht Randaliert oder mist gebaut, sondern hatte eine sehr schöne und dennoch spannende Jugend