Wie stark korrelieren Schulnoten und IQ?

7 Antworten

Hallo

Gibt ganz unterschiedliche Arten der Intelligenz. Jemand ist zB logisch begabter oder hat ein photographisches Gedächtnis. Kann sich auf die Noten auswirken, muss aber nicht.

Als Beispiel; in der Schule, von der 1.-6 Klasse musste ich nicht lernen, nicht mal zuhören, hab nur rumgelegen und gezeichnet. Meine Noten waren spitze. Aber weil ich die Hausaufgaben verweigert habe (hätten für mich zu dieser Zeit ja keinen Sinn gemacht), haben mir die Lehrer, die Noten im Zeugnis stark runtergedrückt. War ihre Art und Weise, damit umzugehen.

So ging ich also an die Gymnasiumprüfung, mit extrem schlechten Grundnoten, und so habe sie sehr knapp nicht bestanden.

Also musste ich normal in die "Oberstufe", und das hat mir keinen Spass mehr gemacht. Motivation war weg. Meine Noten wurden schlechter, vielleicht war der Stoff nun schwieriger, oder die Motivation fehlte, überhaupt Prüfungen zu schreiben. Hausaufgaben habe ich natürlich noch immer verweigert. Nicht mal Lernen konnte ich, habe ich doch nie gelernt, wie man lernt. Hatte ich ja auch noch nie benötigt.

Schlussendlich wollten die mich dann noch weiter abstufen. - Mit fairen Noten wäre ich ins Gymnasium gekommen. Nun wollten sie mich sogar noch weiter abstufen.

Da habe ich die Schule gewechselt. Aber ich habe gemerkt, dass Schule in der Art und Weise nicht wirklich was für mich ist, also habe ich sie abgebrochen

Bin nicht dumm oder so. Mein IQ ist bestimmt überdurchschnittlich, aber Noten und IQ hängen nicht immer zusammen.

Geh mal ausgeschlafen und motiviert zu einem IQ Test

Und geh mal unausgeschlafen und unmotiviert zum IQ Test

Sind gewaltige Unterschiede.

Wenn dich das Fach interessiert, oder/und du eine Begabung hast, ist es leicht, an gute Noten zu kommen. Ein guter IQ macht solche Dinge oft einfacher, aber nicht immer.

Gute Noten sprechen hauptsächlich für die Anpassungsfähigkeit.

LG

Von Experte Maxi170703 bestätigt
Das ist meiner Meinung nach stark davon Abhängig wie viel man lernt. Was haltet ihr davon?

Der IQ bildet ein Potential ab. Im Endeffekt also: Je höher die Auffassungsgabe im jeweiligen Bereich, desto schneller verstehst du und desto weniger musst du für eine bestimmte Note lernen.

Darauf wirkt sich der IQ aus. Und damit zwar irgendwie aber doch nur mittelbar auf die Note, denn selbst mit einem hohen IQ musst du noch 'Arbeit' in die gute Note stecken. Der entscheidet halt eben darüber ob es ggf. reicht im Unterricht gut aufzupassen ODER ob du noch Hausaufgaben dazu machen musst oder ob du wirklich kontinuierlich vor und nacharbeiten musst, mit vielen vielen Extraaufgaben, bis ein grundlegendes Verständnis da ist.

Anders gesagt: Wenn wir uns in einem Normalen Rahmen von wegen IQ und Anforderungen bewegen (also keine geistigen Behinderungen miteinbeziehen), dann ist grundsätzlich JEDER in der Lage eine Top-Note zu schreiben. Nur bei manchen muss da eben mehr Zeit und Mühe reingesteckt werden als bei anderen.


gricccch 
Fragesteller
 11.12.2022, 13:27

Danke, dein Beitrag hat mir sehr weiter geholfen.

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So gut wie kaum.

Sicherlich wirst du auf dem Gymnasium mehr Leute mit überdurchschnittlichem IQ finden, diese werden aber auch nicht in allen Fächern gut sein. Auch Lernprobleme wie wenig Fleiß, leichte Ablenkbarkeit haben Einfluss. Dann gibt es noch sogenannte underachiever, Minderleister.

Ich war in Mathe lange Zeit auf einer 3-4.

Zwischen Schulnoten und Intelligenz gibt es schon eine gewisse Abhängigkeit. Wer überdurchschnittlich intelligent oder hochbegabt ist, wird wohl in den meisten Fällen aufs Gymnasium gehen und dort oft zumindest solide Leistungen aufweisen.

Bei 2/3 der Bevölkerung liegt die Intelligenz allerdings im durchschnittlichen Bereich. Der schulische Erfolg hängt dann vor allem davon ab, wie das Intelligenzprofil aussieht, was aus der Intelligenz gemacht wird, wie motiviert und ausdauernd jemand ist. Und eben wie viel man lernt.

Wer sehr gute Noten auf dem Gymnasium hat, insbesondere in als schwer geltenden Fächern wie Mathe oder Latein, wer kaum etwas für die Schule tun muss, obwohl die Noten fast immer gut oder sehr gut sind, ist häufig hochbegabt. Um ein Einser-Abitur hinzubekommen, gehört neben Intelligenz aber ebenso Ehrgeiz und Fleiß dazu.

Umgekehrt wird man nur mit Lernen nicht überall sehr gute Leistungen hinbekommen können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

gricccch 
Fragesteller
 11.12.2022, 21:37

Nehmen wir mal an, jemand ist auf einer Gesamtschule in allen A-Kursen und Naturwissenschaftlichen Fächern Stufenbester, ohne jemals gelernt zu haben. Könnte da eine Hochbegabung vorliegen?

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seefeld115926  11.12.2022, 21:59
@gricccch

Das wäre gut möglich - hochbegabt ist man ab einem IQ von 130, das würde also ein Intelligenztest ergeben.

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Der Franzose Binet versuchte im Auftrag der französischen Regierung mit Hilfe von Tests Kinder mit Lernschwierigkeiten zu identifizieren. Die 1905 veröffentlichte Binet-Simon-Skala fand schnell Anhänger. Aber schon Binet stellte fest: "Die Skala erlaubt, ehrlich gesagt, keine Messung der Intelligenz, da intellektuelle Fähigkeiten nicht addiert ... werden können."

Um die Vorhersagekraft des von ihm verbesserten Tests zu beurteilen wählte der US-Psychologe Lewis Terman 1528 Kinder mit besonders guten Testergebnissen aus und verfolgte ihren Lebensweg über Jahrzehnte hinweg. Terman war extrem stark von den Gedanken der Eugenik geprägt und wollte entsprechendes Gedankengut verbreiten. Die Kinder waren praktisch durchweg im Leben (nicht nur im Beruf) erfolgreich. Aber einen Nobelpreis erhielten ausgerechnet zwei Personen (Luis Walter Alvarez und William B. Shockley), die bei der Eingrenzung der IQ-Elite herausgefallen waren. Als Kritik an dem Test wird angeführt, dass die Auswahl der Kinder keine Zufallsauswahl war und vor allem das soziale (häusliche) Umfeld und die vergleichsweis guten wirtschaftlichen Verhältnisse des jeweiligen Elternhauses eine massive Rolle gespielt haben. Wir erben nicht nur unsere Gene sondern größtenteils auch unsere Umwelt und für jedes Gen sind die anderen Gene schon Umwelt.

Als Kurosum möchte ich anführen, dass der Physiknobelpreisträger R. Feynman die Einladung zum Beitritt zur Hochbegabtevereinigung Mensa ablehnte, mit der Begründung, dass er mit einem IQ von 125 die Eingangsvoraussetzungen zum Beitritt (IQ >129) nicht erfüllen würde.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.