Wie sind die Berufsperspektiven eines Soziologen?
Wenn ich jetzt Soziologie studiere, wie sind die Aussichten später? Habe gelesen, das soll nicht so rosig sein...
7 Antworten
Du hast ja schon gute Antworten erhalten- ich würde ergänzend noch sagen, dass man Soziologie auch nur studieren sollte, wenn man da im Anschluss eine wissenschaftliche Karriere in dem Bereich anstrebt (was aber natürlich sehr schwer ist). Mit speziellen Schwerpunkten ergeben sich zwar auch Möglichkeiten in der freien Wirtschaft, jedoch macht man sich das Leben unnötig schwer. In vielen dieser Stellen kommst du besser mit anderen Abschlüssen rein und generell hast du eben mit vielen anderen Abschlüssen viel bessere berufliche Perspektiven.
Hi!
Hast Du das Studium gerade erst angefangen? Die Soziologie ist ein solides Arbeitsfeld, hat sich aber im Vergleich zur Psychologie nicht so stark entwickelt. Sie sieht das Verhalten eines Menschen immer als Resultat sozialer Umfelder - das ist ein begrenztes Fundament; Manche Begebenheiten lassen sich damit einfach nicht erforschen/ erklären. Besonders Individualperspektivische Fragestellungen sind damit nicht zu beantworten. Die Psychologie hat es hier leichter: Sie kann in der allgemeinen Psych. übergreifende Mechanismen herausstellen, in der differenziellen Psych individuelle Persönlichkeitseigenschaften und in der Sozialpsych. die Wirkung von Kontexten und Sozialstrukturen betrachten.
Was ich wissenschaftlich noch spannend finde: Auch, wenn Soziologen ganz gute Ansätze haben, finde ich, dass vor diesen Ansätzen überhaupt eine Theorie fehlt, die erklärt, weshalb und nach welchen grundsätzlichen Mechanismen soziologische Dynamiken funktionieren. Auch die wissenschaftliche Forschung ist eher nicht Theoriegerichtet - man macht Studien, die irgendwie ausgewertet werden. Dieses "irgendwie" müsste eigentlich theoriegestützter sein.
In der Praxis findet man als Soziologie bestimmt einen Job. Auch hier gilt: gut in seinem Fach sein.
Sie sind nicht so rosig wie in anderen Berufen, aber wenn es dir sehr gefällt, würde ich mich dadurch nicht davon abbringen lassen. Man sagt immer, dass die Leidenschaft und Vorliebe für einen bestimmte Beruf das Entscheidende ist. Du solltest es aber auch klug angehen und viele Praktika in den Bereichen machen, die dich interessieren. Aus meinem Bekanntenkreis kenne ich einen Soziologen, der es nicht leicht hatte, einen Job zu finden, nun aber rundum glücklich ist.
Eher schlecht, mit dem Schwerpunkt auf Statistik kann man ggf. in der Marktforschung unterkommen.
Da Soziologie nicht berufsspezifisch vorbereitet, wirst du Dir aktiv eine Nische suchen müssen und dein Studium durch praktische Tätigkeiten und Kontakte ergänzen, um dort eine Anstellung zu finden.
Als Soziologe hat man gute Chancen
- in allen Personalbereichen der Wirtschaft/Öffentlicher Dienst
- der Weiterbildung und Training, wenn man etwas Sozialpsychologie, Wirtschafts- oder Organisationspsychologie dazu nimmt,
- in der Marktforschung, empirische Sozialforschung, Konsumforschung, politische "Meinungs"forschung
- bei Bildung allgemein: Schule, Erwachsene (also nicht Lehrer)
- in Instituten oder Verbänden, die sich mit der Gesellschaft beschäftigen
hängt also ein bisschen davon ab, welche Schwerpunkte im Studium gewählt werden bzw. welche Nebenfächer
bin Soziologe und als Berater tätig (www.KarriereBoarding.de)