Wie oft Pferd durchgegangen\runtegefallen?

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Im Prinzip ist das eigentlich ein reiner Mutmachsatz, den man in erster Linie kleinen Kindern sagt, die vom Pferd gefallen sind. So kommen sie sich nicht wie die einzigen Menschen vor, denen dieses "Schreckliche" widerfahren ist, sondern sie wissen, dass das nun mal passiert - sogar den Besten.

Aber ein Sturz macht niemanden zu einem guten Reiter - genau so wie ein Sturz aus einem guten Reiter keinen schlechten macht. Ein Sturz ist ein Sturz - mit mal mehr und mal weniger schlimmen Folgen.

Stürze passieren den richtig guten Reitern, eben weil nicht jeder Buckler oder Stolperer aufgefangen werden kann, weil sie inklusive Pferd stürzen, das Pferd vorm Sprung verweigert, oder sogar steigt. Und es passiert den weniger guten Reitern, weil sie lose auf dem Pferd sitzen, sie schon beim kleinsten Buckler oder Stolperer ins Rutschen kommen, sie nicht ausbalanciert sitzen, das Pferd durchgeht, vorm Sprung stehen bleibt, stolpert oder was auch immer. Meistens ist hauptsächlich das Ego angeknackst - auch bei den guten Reitern und aufsteigen, Sand abklopfen und weitermachen ist dann die Devise.

Doch selbst ein Reiter, der noch nie runtergefallen ist, ist dadurch weder ein guter noch ein schlechter Reiter. Er ist einfach ein Reiter, der noch nie runtergefallen ist.

Dieser Reiter kann durchaus ein grottenschlechter Reiter sein, der einfach bis zu diesem Zeitpunkt absolutes Glück hatte, dass es nie zu Situationen kam, in denen er "das Fliegen" lernte. Ob er einen elastischen Grundsitz hat, die Beine immer richtig positioniert, schön im Becken mitschwingt, eine weiche Hand hat, die zum Nachgeben kommt, das resultiert nicht unbedingt daraus, dass er noch nie vom Pferd gefallen ist. Und ein Reiter, der schon zig mal geplumst ist, kann durchaus der bessere Reiter sein, eben weil er all das beherrscht. Doch ob das eine oder das andere zutrifft, das entscheidet nicht ob und wie oft man gefallen ist, sondern wie gut man tatsächlich reitet.

Weisheiten dieser Art sind im Prinzip Laberei. Sie sollen die Gestürzten mental aufrichten, ihnen Mut machen und den Sturz an sich nicht zu einem Schreckgespenst werden lassen - aber dennoch ist ein Sturz kein Gütesiegel oder eine Garantie, dass man danach ein gaaaaanz toller Reiter ist.


Sallyvita  11.10.2019, 19:27

Das ist aber lieb von Dir! Dankeschön! Und bleib weiter heil beim Reiten😘

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Die Schwerkraft gilt für alle, gute wie schlechte Reiter.

Ja, ich bin auch schon runter gefallen, ich reite seit ich Laufen kann und klar, irgendwann geht es mal "Berg ab". Aber auf die Schwerkraft ist immer Verlass.

Mein Vater hat mir nach meinem ersten Sturz gesagt: "Wovor hast du Angst? Dem Fallen? Keine Bange, eines ist sicher: Du wirst immer zum Boden fallen, niemals raus zum Himmel. Jetzt weist du was passiert und musst keine Angst mehr haben".

Mein Sitz ist auch extrem gut (ich reite viel ohne Sattel, auch Galopp im Gelände) und ich habe ein hervorragendes Gleichgewicht, aber irgendwann hat es mich auch mal abgesägt. Das passiert bei weitem nicht so oft wie bei anderen Reitern und ich bin auch nicht "stolz" drauf (nur darauf, immer wieder zurück in den Sattel gestiegen zu sein, egal wie lang die Verletzungspause auch war).

Es ist weder ein Zeichen für einen guten, noch für einen schlechten Reiter, wenn man mal runter fällt.

Es passiert, dem einen öfter, dem anderen seltener.

Nein, das ist ja nur ein Spruch. Manche super Reiter sind kaum vom Pferd gefallen und trotzdem gut. Dir braucht das nicht peinlich sein, besser so als ne Verletzung beim Sturz

Der Spruch ist natürlich Quatsch. Allerdings bin ich in meinem Leben schon oft geflogen. Allein auf den Schulpferden in den ersten 100 Stunden pünktlich alle drei Stunden. Gerne nach den Montags-Stehtagen. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich letztlich keine Angst vor dem Reiten entwickelt habe. Ich bin halt damit aufgewachsen, dass so was normal ist. Meine Eltern haben mir auch immer gesagt. wenn ich jammernd nach Hause kam: "Du musst ja nicht reiten. Tennis ist auch ein schöner Sport."

Was ich allerdings auffällig finde, ist, dass die Reiter, die lange reiten und noch nie runtergefallen sind, dann Angst entwickeln, wenn es doch mal passiert. Und es kann JEDEM passieren. Auf JEDEM Pferd. Ich keine eine Frau, die 20 Jahre lang geritten ist, dann stürzte sie einmal und ist seitdem nie wieder geritten.

Die Reiter, die wie ich öfter schon mal geplumpst sind, reiten alle noch. Runterfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen.

ein guter reiter fällt praktischerweise nicht von einem pferd, das normal tickt.ˆˆ

ich hab bei 50 aufgehört zu zählen. 3x wars ein gröberer flotsch vom voltigierpferd, weil ich eine übung vergeigt habˆˆ

der rest war mein pony, das halt nicht normal getickt hat. im reitunterricht bin ich nie geflogen und auch nicht beim absolvieren von sprüngen.

wie oft mein pony durchgegangen ist, hab ich nie mitgezählt - es war oft.ˆˆ

in den letzten 2 jahren, als er noch reitbar war, bin ich nicht mehr geflogen, mich hat eigentlich nichts mehr wirklich überrascht.

im reitunterricht habe ich nie einen abgang gegen meinen willen gemacht. ich weiss nicht, ob ich jetzt noch so gut bin... ich weiss es zumindest nicht, was grosspferde betrifft, aber ein pony muss sich schon gezielt mühe geben, mich runterzubocken.

nein. ein guter reiter sollte nur fallen, wenn es sich nicht vermeiden lässt. und wenn er fällt, hat er keine angst und weiss, wie er fallen muss, damit möglichst wenig passiert.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!