Wie genau funktioniert eine Umwandlung von Mann zu Frau?

4 Antworten

Das erste ist, dass OPs nicht das einzige sind. Eine medizinische Angleichung fängt meistens mit Hormonen an, und die erreichen schon einiges. Bei Transmännern wird die Klitoris wesentlich größer, manche erreichen ganze 5 cm. Transfrauen wachsen von Hormonen Brüste - zwar selten mehr als ein A-Körbchen, aber das ist ja trotzdem genug.
Viele entscheiden sich auch komplett gegen OPs, weil die derzeitigen Verfahren natürlich ihre Grenzen haben. Und das ist auch vollkommen okay und macht diese Leute nicht weniger trans!
Und, es heißt Angleichung. Nicht Umoperation. Die Leute werden nicht verändert, sie werden daran angeglichen, wie sie eigentlich hätten sein sollen.

Nun aber zu den tatsächlichen OPs.
Die OP, bei der ein Penis gebildet wird, nennt sich auch Phalloplastik oder Penoid-Aufbau.
Dafür braucht man das Gewebe von Scheide und Klitoris, so wie einen Streifen Haut mitsamt einem Gefäß und Nerven. Meistens nimmt man da vom Unterarm, aber es gibt auch die Möglichkeit, das vom Oberschenkel zu nehmen.
Daraus wird dann der Penis geformt, und die erste OP belässt es dabei. Ein Penis, der an der richtigen Stelle sitzt, und darin eingebaut ist die Klitoris, wodurch man auch etwas spürt. In diesem Zuge wird auch die Harnröhre verlängert, sodass man aus dem Penis pinkeln kann, und die Scheidenöffnung verschlossen. Wenn nicht bereits vorher passiert, nimmt man auch die Gebärmutter, meist mitsamt Eierstöcken, raus.
Die zweite OP setzt dann eine Pumpe ein. Diese besteht aus dem tatsächlichen aufpumpbaren Teil im inneren des Penisschafts, einer Steuerung in einem der Hodensäcke (hat die ovale Form und Größe eines natürlichen Hodens), und einem Reservoir voller Kochsalzlösung. Hierbei setzt man dann in den anderen Hoden ein Silikonimplantat ein, sodass man zwei spürbare Hoden hat. Manche brauchen für dieses Silikonimplantat auch eine dritte OP.
Wenn alles verheilt ist, kann man durch Betätigung der Steuerung steif werden und somit aktiv penetrativen Sex haben. Dabei kann man auch was spüren, ebenso natürlich bei der Masturbation. Außerdem kann man im Stehen pinkeln und hat eine leichte Ausbeulung in der Hose.
Generell sehen sie nicht exakt aus wie Cispenisse, insbesondere weil die Haut etwas dicker ist und nicht die Verfärbung hat, die biologische Genitalien meist haben.

Bei Transfrauen braucht man kein Gewebe vom Rest des Körpers, man nennt das Verfahren Vaginoplastik. Man macht die Klitoris aus der Eichel, den Vaginalkanal aus der Haut des Schaftes und die Schamlippen aus den Hodensäcken. Die Hosen selbst werden verworfen, die Harnröhre wird gekürzt und hat ihren neuen Ausgang genau dort, wo sie auch bei Cisfrauen ist.
Transfrauen brauchen normalerweise nur eine OP.
Danach müssen sie, wenn sie penetrativen Sex passiv haben wollen, sogenannte Dilatoren nutzen, damit die Vagina etwas gedehnt wird und sich nicht praktisch in sich zusammen zieht.
Genau wie Cisfrauen können sie etwas spüren an der Klitoris und innerhalb des Vaginalkanals, und sie können weiterhin pinkeln.
Neovaginas sind praktisch nicht zu unterscheiden von Cisvaginas, außer man schaut so genau hin, dass man Narben findet.

Optionale Sachen: Transmänner können entscheiden, ob sie unbeschnitten oder beschnitten sein wollen. Die Länge können sie weniger entscheiden, da sich diese nach dem Gewebe von der Spenderstelle richtet. Es gibt einzelne, die sich entscheiden, die Harnröhre nicht verlängern zu lassen, oder ihre Vaginalöffnung zu behalten trotz Aufbau.
Transfrauen können bei manchen Ärzten sich Gewebe aus dem Bauchfell oder eine Speicheldrüse einsetzen lassen. Dadurch können sie feucht werden, was auch Scheidenpilz vorbeugt. Und ja, Transfrauen können in ihrer 'Neovagina' Scheidenpilz bekommen.

Fruchtbarkeit ist natürlich außen vor. Zum einen, weil die eigenen Keimdrüsen (Eierstöcke oder Hoden) dabei meist weg fallen, zum anderen, weil ein Transmann trotzdem kein Sperma produzieren kann, und eine Transfrau keine Gebärmutter hat. Ein Kinderwunsch wird dadurch schwer. Transfrauen können natürlich vorher Samen einfrieren lassen, und aus diesen mit einer Cisfrau als Partnerin Kinder bekommen. Für Transmänner ist es leider verboten in DE, dass diese an eine Partnerin Eizellen spenden, die diese dann mit einer Samenspende von jemand anders austragen könnte, weil das als Leihmutterschaft gilt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Bin MTL - arbeite also in einem Krankenhauslabor
CarinaSchoppe  03.07.2022, 21:20

Naja also 100% 2enns Transfrauen betrifft ist das nicht ganz richtig.

Ich werde auch ohne das (Bauch oder so) feucht und die tiefe wird nicht nur aus dem Schaft gebildet.

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Seraphiel0  04.07.2022, 09:31
@CarinaSchoppe

Das passiert bei MANCHEN Transfrauen, korrekt. Also, dass sie auch ohne solche Zusätze feucht werden. Aber bei vielen anderen passiert das nicht.

Und, ja, das ist mir klar, aber ich habs hier etwas vereinfacht. Hab ja auch kein 'nur' geschrieben.

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Außer der Fruchtbarkeit und Möglichkeit, ein Kind zu gebären funktionieren die angeglichenen Körper genauso wie die Körper von Cis-menschen.

Wie genau Vaginoplastik und Phalloplastik funktionieren kann ich dir nicht beantworten, besonders mit letzterem kenne ich mich nicht so gut aus. Was ich weiß, ist folgendes:

Vaginoplastik: (Mann zu Frau) Die äußere Haut des Penis wird abgetrennt und innere Organe wie Harnröhre und Eichel "umgestülpt" und in den Körper geleitet. Ungefähr an Stelle des Hodens wird ein Schnitt gemacht und aus der dortigen Haut endstehen die Schamlippen. Harnröhre usw kommen dort "wieder raus" und befinden sich dann an der Stelle wo sie bei einem weiblichen Körper eben hingehören.

murphy211 
Fragesteller
 02.07.2022, 20:40

Also spürt so ein umgewandelter Typ der zur Frau gemacht wird, weiter sexuelles empfinden über diese umgestülpte Eichel oder wie du es ausgedrückt hast?

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tippsforqueers  03.07.2022, 06:54
@murphy211

Ja, natürlich. Die Eichel wird zur Klitoris damit man weiter hin sexuelle Gefühle und Orgasmen erleben kann

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Klar kann die Medizin heute viel machen, aber das ist sehr kompliziert und kann sehr lange dauern, bis so ein Prozess abgeschlossen ist.

Es genügt nicht, nur die äußerlichen Geschlechtsmerkmale zu verändern.

Hier kannst du dir doch Informationen darüber holen =

https://www.google.de/search?q=wie+funktioniert+eine+geschlechtsumwandlung+von+mann+zu+frau&hl=de&source=hp&ei=OEEcY-bLC5uoxc8PxKWE-A4&iflsig=AJiK0e8AAAAAYxxPSJpKHQ-Ebm6gSY0DEXNtyCY0PQXy&oq=Wie+genau+funktioniert+eine+Umwandlung+von+Mann+zu+Frau&gs_lcp=Cgdnd3Mtd2l6EAEYADIGCAAQHhAWUIsMWIsMYKcraAFwAHgAgAGGAYgBhgGSAQMwLjGYAQCgAQKgAQGwAQA&sclient=gws-wiz

? Ein Mann kann keine Frau werden und eine Frau kann auch ganz sicher kein Mann werden