Welches modell des ichs könnt ihr am besten nachvollziehen?
Es gibt in der Philosophie ja quasi drei Modelle des ichs.
1. Ich bin meine Seele, unveränderlich und fest gegenüber einer sich verändernden Außenwelt
2. Ich bin ein Prozess. Erfahrungen und Überzeugungen verändern meine ich kontinuierlich und drittens ich bin viele Punkt im Laufe des Lebens bin ich ganz verschiedene Persönlichkeiten, die nur locker z.B durch Erinnerungen verbunden sind.
Welche dieser drei Theorien findet ihr am besten und wieso? Ich glaube ja irgendwie an den wahren Kern. Unser Umfeld kann unser Handeln beispielsweise durch gesellschaftliche Regeln und Erwartungen beeinflussen, unsere eigene Vernunft kann sich dennoch davon unterscheiden. Wir können etwas zum Beispiel vor unmoralisch halten, aber dennoch gegen unsere Überzeugung handeln, was nicht über unsere eigentlich Vernunft aussagt. Natürlich kann unser Umfeld uns in gewisser Weise verändern jedoch glaube ich, dass wir hierbei nur vergessen, weil wir eigentlich sind. Der Ware Kern ist noch vorhanden und kommt erst wieder Vorschein, wenn man sich von den negativen Einflüssen befreit hat
4 Antworten
Das Ich ist lediglich ein Konzept und eine Illusion. Egal, wie lange du danach suchst. Du wirst kein Ich finden.
Ich nehme die erste Variante = Ich bin meine Seele, unveränderlich und fest gegenüber einer sich verändernden Außenwelt.
Wir sind Zeitreisende (so sehe ich das), unterwegs durch alle Gezeiten mit Wind & Wetter, durch Lebensstürme und Höhen und Tiefen. Bereits unzählige Male gab man uns Wachstumsschancen, die wir mit unserem doch sehr begrenzten Vorstellungsvermögen nicht einmal ansatzweise erahnen. Doch ist das nachrangig, wir haben Zeit. Viel, viel Zeit. Kein Schritt ist umsonst, keine Erfahrung machten wir, die zu nichts taugt. Der eine schreitet schneller voran, ein anderer trödelt ein bisschen rum. Die Seele ist und bleibt unberührt, sie ist ein Teil der Schöpfung, ein Träger der Unsterblichkeit.
Nur das zweite Modell, der Prozess, ist einigermaßen realistisch. Beim ersten Modell könnte man nichts lernen, denn das widerspricht sich mit unveränderlich. Beim dritten gäbe es keine Kontinuität, kein aufeinander aufbauen der Erfahrungen und Fähigkeiten.
Wir wachsen ähnlich wie ein Baum, es kommt immer Neues dazu, doch das Alte bleibt im Inneren und gibt uns Stabilität. Das eigentliche Leben und das Wachstum ist aber in der Gegenwart, wie beim Baum unter der Rinde.
2. sprachlich mMn am sinnvollsten die Realität so zu beschreiben, von einem "(wahren) Kern" würde ich im allgemeinen Kontext nicht sprechen