Was tun mit scheußlichen Geschenken, die aber von Herzen kommen?
Guten Morgen ihr Gugunauten,
bestimmt habt ihr auch schon mal etwas unschönes, unpassendes oder schreckliches geschenkt bekommen.
Was dann? Sagt ihr es? Was macht ihr dann damit?
Ich bin mal gespannt!
💚liche Grüße
Bist du sicher, dass es von Herzen kommt, wenn der Schenker sich offensichtlich keine Gedanken gemacht hat?
Ja schon, wenn es freudestrahlend übergeben wird, in dem Glauben es ist etwas ganz besonderes. Ich zeige dir das Corpus Delicti mal 😅😅😅.
24 Antworten
Ich habe so gut wie noch nie ein Geschenk bekommen, über das ich mich von Herzen freuen konnte.
Im April hatte ich Geburtstag. Jetzt stehen da 7 Orchideen. Alle gekauft im Blumenladen, bei uns um die Ecke. Da ich die Besitzerin kenne konnte ich ein paar eintauschen, damit es unterschiedliche sind.
In meiner Kindheit kaufte meine Mutter nur "Schnäppchen". Manchmal wusste sie nicht mehr wo sie die gekauft hat. Damit war jeder Umtausch oder Rückgabe ausgeschlossen. Sie nahm was aus der Kiste und verschenkte es. Nie Sachen, die mir passten (meistens zu klein) und die wollte ich auch nie haben. Anschließend sollte ich noch dankbar dafür sein ... (Andere Kinder würden sich freuen und nicht so ein Gesicht machen.)
Meine Freundinnen und in der Verwandtschaft hatten alle Mädchen Barbie-Puppen, oft gleich mehrere. Da gab es einen Camper, Möbel, Kleidung, kleine Handtücher, Handtaschen uw. Ach Gott wünschte ich mir die Barbie ... Weihnachten sollte ich endlich eine bekommen. Was kam war eine "Petra", komplett ohne Zubehör. Nur die Puppe und was sie am Leibe trug. Das konnte man kaum an- oder ausziehen, weil sie stocksteif war. Erst versuchte ich noch verzweifelt aus Stoffresten Kleidung dafür herzustellen oder aus Pappe Zubehör. Sah ziemlich bescheuert aus, weil ich kein Talent dafür hatte. Meine Mitspieler bedauerten mich. Am Ende flog sie unbeachtet in die Ecke und spätestens ab Silvester spielte ich wieder mit den "Ersatzbarbies" der anderen. Kommentar meiner Mutter: "Gut, dass wir nicht diese überteuerte Barbie gekauft haben. Die Puppe fliegt immer nur rum."
Ein Jahr brauchte ich eine neue Winterjacke. Mein größter Wunsch: Ein Bundeswehrparka. (Trug damals absolut jeder.) Mutti war der Meinung, das Kind braucht einen richtigen Mantel. Im Angebot war bei C & A ein echter Pelzmantel mit breitem Kragen. Hätte sie sich selber kaufen mögen, gab es in ihrer Größe leider nicht. Mit dem Teil hätte ich jeden sibirischen Winter durchgestanden. Bewegen ging auch nicht. Obwohl ich tüchtig protestierte, wurde der gekauft. "So einen Schnapper lässt man sich nicht entgehen." Aus Protest lief ich den ganzen Winter weiter in meiner Sommerjacke rum, stets erkältet und mit blauen Händen und Lippen. Meine Schwester mochte sich das nicht mehr ansehen und besorgte mir einen gebrauchten Parka für 20 DM. Den bezahlte ich von meinem Taschengeld und war überglücklich. Dafür musste ich mir täglich Muttis Kommentare über Undankbarkeit anhören. Eine meiner Nichten wurde mit dem Teil beglückt. Ich glaubte, die hat den auch nie getragen und meine Schwester verscherbelte den.
Ein Ghettoblaster sollte es einmal sein. Den habe ich mir nicht einmal gewünscht, sondern wurde mir in Aussicht gestellt. Ich lieh mir ständig den von meiner Freundin aus, um mir samstags die Hits aus dem Radio auf Kassette aufzunehmen. Die größte Sorge meines Vaters war es, dass ich den kaputt machen könnte. Ergo sollte ich einen eigenen bekommen. Was kam war ein Kassettenradio. Schon die Testkassette leierte zum Gottserbarmen. Eigentlich ging nur das Radio. An Aufnahmen war nicht zu denken.
Obwohl, davor hatte ich mal einen Kassettenrekorder bekommen. So einer: https://in.pinterest.com/pin/99290366774516897/ Nur das Teil ohne Kassette. Mutti war wieder böse mit mir: "Du machst ja gar nichts damit!" Klar, ich musste ja auch erst mal Geld sparen, um mir eine Kassette dafür zu kaufen. Als ich dann eine hatte, wollte ich Musik vom Fernsehn dafür aufnehmen. Ging nur nicht, weil Mutti ständig in die Aufnahmen reinquatschte: "Schalt mal um, im anderen kommen Nachrichten " oder "Geh da mal weg, ich seh ja nichts ...".
Schlafanzughosen, die ich nur bis zu den Knien hochbekam, eine Kinderpost (mit 12 Jahren. Was macht man überhaupt damit? ) obskures China-Plastikzeug (was nach einmaligem Gebrauch oft kaputt war oder wovon man die Anleitung nicht lesen konnte), Stofftiere usw. Zusammen wird das alles ein Vermögen gekostet haben. Im Flur gab es einen Kleiderschrank, da packte ich das alles rein. Oft in Orignalverpackung und ungeöffnet. Zu meinem Leidwesen zerwühlten meine Nichten und Neffen den immer. Anschließend flog das Zeug überall rum. Mit dem Ergebnis: "Räum mal bitte deinen Kram wieder weg, der muss ja nicht überall rumliegen." Ich schloss den tollen Schrank ab (obwohl ich lieber einen Streichholz daran gehalten hätte.) Doch er ging trotzdem auf, wenn man an beiden Türen gleichzeitig zog. Das hatten die Blagen schnell raus.
Bei meinem Auszug sollte ich das alles mitnehmen, wäre ja schließlich mein Zeuges. Ich weigerte mich, was mir wieder den Vorwurf der Undankbarkeit einbrachte. Mit einer gewissen Genugtuung ließ ich meine Mutter darauf sitzen: "Ist ja alles so gut wie unbenutzt und neu. Du findest bestimmt einen Abnehmer dafür!" Fand sie auch. Die besagten Nichten und Neffen wurden damit beglückt. (Hast du doch so gerne bei uns immer mit gespielt.) Rache kann auch süß sein.
Mein Mann und meine Kinder sind auch nicht viel besser. Schon sehr früh habe ich die Schenkerei bei uns abgeschafft. Mir ist lieber, sie arbeiten das ab. Sie sollen an meinem Geburtstag die Gäste bedienen und aufdecken. Dafür bleibe ich bei meinem Besuch sitzen und kann den Tag genießen. Im Gegenzug muss ich nicht mehr komische Dinge verwalten. Außer meine Freundinnen, die bekomme ich immer noch nicht in den Griff. Wobei wir wieder bei meinen Orchideen sind. Merke: "Zieh nie in die Nähe eines Blumenladens."
Mir ist noch ein Knaller eingefallen: Kinderkommuion. Ich bekam glaube ich mind. 5 Hortensien und unzählige Taschentücher mit Spitzenkante und Monogramm (Tempos waren schon auf dem Markt.) Doch der Knaller waren Schlüpfer mit Aufdruck Montag bis Sonntag. Ich meine es waren 6 oder 7 Sets, und keines war in meiner Größe. Alle zu klein. Meine Nichten fanden die bestimmt toll, waren damals der "letzte Schrei".
Meinem Mann erging es als Kind auch nicht viel besser. Zu Weihnachten gab es einen Panzer. Weil der so teuer gewesen war, bekam er ihn zusammen mit seinem Bruder geschenkt. Sie sollten eigentlich gemeinsam damit spielen, aber der Bruder mochte nicht teilen. Der Grobmotoriker schaffe es das "gute" Stück schon nach wenigen Minuten kaputt zu machen. Daraufhin überließ er ihn großzügig seinem jüngeren Bruder. Der bekam dann den dazugehörigen Ärger und der großer Bruder verdrückte sich rechtzeitig.
Kinderpost (mit 12 Jahren. Was macht man überhaupt damit? )
Wir hatten eine aus Holz, das war eine Zeit lang in Mode - es war an sich ein schönes Spiel, aber eher so im Vor-/Grundschulalter. Meine Kinderpost hatte ich von meinem Cousin "geerbt" und nach mir ist sie dann, soweit ich weiß, verheizt worden. Mit 11/12 Jahren hatte ich dann andere Interessen und sie war auch schon ziemlich alt. Habe grad gegoogelt - Kinderpost-Sätze kann man immer noch kaufen.
War ja teilweise schon eine schwere Kindheit, wenn ich so an den Mantel denke. 😂😂 Richtig amüsant zu lesen.👍
Oh,da werden beei mir Erinnerungen wach.. danke für die tolle Antwort! 🙂
Diese Antwort ist ja richtig ein Stück Literatur geworden. So etwas wie eine satirische Kurzgeschichte.
Danke für das Kompliment. Ich habe noch versucht die Flüchtigkeitsfehler auszumerzen, aber das geht nicht mehr, weil ich die Zeichenhöchstzahl damit erreicht habe.
Guten Nachmittag,
ich denke nicht, dass ich so tun könnte, als würde mir ein Geschenk gefallen, wenn das absolut nicht der Fall ist. Wenn der Schenker anwesend ist, während ich das Geschenk auspacke, wird er wahrscheinlich an meiner fehlenden Freu-Reaktion erkennen, dass ich damit nicht wirklich etwas anzufangen weiß. Ich kann mich da nicht verstellen.
Ich würde mich in so einem Fall bedanken, und der Person sagen, dass ich mich freue, dass sie mir etwas schenkt, und dass ich den Gedanken daran zu schätzen weiß. Allerdings halte ich es auch für in Ordnung, die Person freundlich darauf hinzuweisen, dass sie mit diesem Geschenk nicht meinen Geschmack getroffen hat. Denn wenn sie denkt "Oh super, [...] hat sich mega darüber gefreut", ist der Gedanke "Beim nächsten Mal schenke ich [...] wieder etwas in der Richtung" nicht fern. Ich finde, man darf zumindest bei Personen, die einem nahe stehen, d. h. Familienmitgliedern oder Freunden, schon ehrlich sein, und z. B. sagen, dass man bspw. keine Schokolade mit Nuss mag/darf, oder dass man mit Tassen nichts anfangen kann, weil man schon zu viele davon hat. Es ist für beide Parteien, den Schenkenden und den Beschenkten, doch schöner, wenn das Geschenk auch Gefallen findet. Das Geld wäre zum einen besser investiert, und das Geschenk fliegt daheim nicht permanent rum, weil man nicht weiß, wohin damit. Bei jemandem, der mir hingegen nicht nahesteht, würde ich es vermutlich einfach als eine freundliche Geste abhaken.
Noch einen schönen Restsonntag. :)
Einen schönen guten Morgen an alle in der Runde, besonders an Dich, Moewe4, heute zum Sonntag.
Mit scheußlichen Geschenken habe ich natürlich nicht vor. Es würde einfach die Person beleidigen, wenn ich das Geschenk abhlene - natürlich sind diese schon von Herzen gegeben. Manchmal werde ich nicht dabei reagieren, weil ich natürlich Angst davor habe, dass ich die Person kränke.
Wenn ich etwas zu sagen habe, meistens sage ich nur ein " Danke " und dazu beschreibe ich es auch, dass das Geschenk mir nicht gefällt, aber die Antwort sollte ja verständlich sein. Deswegen kann er / sie es verstehen, bspw. in solchen Situationen wie hier, damit es die Schwierigkeiten löschen kann.
Ich wünsche Euch einen schönen Tag, und herzliche Grüße von Ethan. :)
Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Freundin, auch an alle anderen in der Runde hier und vielen Dank für diese Frage.
Man muss nicht immer mögen, was an Geschenken von Herzen kommt, aber man sollte es respektieren und den guten Willen sehen. Nicht immer und in jedem Punkt, kann der Schenker wissen, welche Vorlieben man hat. Von daher sollte man auch großherzig sein und solche Geschenke nicht in die unterste und hinterste Kiste verbannen.
Ich würde es der betreffenden Person nicht sagen, dass das Geschenk nicht so gut bei mir ankam. Das Herz, das sich dahinter verbirgt, ist das wichtigste.
Das ist meine persönliche Ansicht. Manche Menschen mögen das anders sehen.
Ich wünsche allen noch einen schönen Sonntag und sende herzliche Grüße von Lazarius.
Huhu lieber Freund, da steckt ganz viel Emotion in deiner Antwort, das ist super schön. Liebe Grüße an dich und deinen Schatz.
Warum sollte ich das sagen? Warum sollte ich die Person kränken wollen...
Aufheben. Das nächste Schrottwichteln kommt bestimmt. Ansosnten gibts ja genug Möglichkeiten wo ich es eventuell loswerden könnte.
Die einzig richtige für jemanden mit einem Fünkchen Empathie oder sowas ein gesundes Sozialverhalten
@Moewe Na der Schenker hat mit den Stickbildern auch wenig Empathie bewiesen….
Wieso? Darf es keinen Menschen geben die sowas mögen? Werden heutzutage nicht wirklich viele sein - wahrscheinlich. Aber kategorisch komülett auschließe solltem na auch die nicht.
Sorry, der Kommentar ging an Moewe, nicht an dich.
und natürlich dürfen sowas Menschen mögen.
😅😅👍 klasse, danke schön für diese tolle und erheiternde Antwort.