Was müsste Deiner Meinung nach geschehen, dass Du als Atheist an etwas Höheres glauben könntest?

Das Ergebnis basiert auf 52 Abstimmungen

Sonstiges:... 42%
Das wird nie geschehen! 31%
Nur wenn mich diese "höhere Macht" direkt anspricht! 19%
Vielleicht wenn man älter wird durch Erlebnisse oder nachdenken.. 2%
Vielleicht dürch Bücher. 2%
Vielleicht durch Missionierung. 2%
Durch richtiges Nachdenken, wobei auch das Gegenteil kommen kann 2%
gottesanbeterin  17.07.2020, 16:51

Was verstehst du unter "an Etwas glauben"? Meinst du damit: sicher sein oder vertrauen, dass es das gibt? - oder etwas anderes?

joerosac 
Fragesteller
 17.07.2020, 23:24

Ich meine damit, einfach nur an so etwas glauben können, auch ohne größere philosophischen Ideen dabei.

Leider wollen die meisten Leute Beweise, und das geht schon mal gar nicht.😕

37 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Sonstiges:...

Ich bin vom gläubigen Christen zum Atheisten (über den Umweg Prüfung der anderen Religionen) hauptsächlich dadurch geworden, dass meine Gebete und Fürbitten nicht das Geringste bewirken konnten. Ich hatte später sogar den Eindruck, wenn ich für etwas bete, mache ich es schlimmer. Heute weiß ich natürlich, dass mein Unterbewusstsein/ Verstand eine ungünstige Entwicklung vorausgesehen hat, dafür aber keine Lösung finden konnte.

Wenn Gebete und Wünsche etwas Gutes bewirken könnten, wenn man den Eindruck hätte, dass die Guten vom Universum irgendwie bevorzugt werden würden, dann würde ich vielleicht wieder gläubig. Aber einmal erkannte Absurditäten, die kann man unmöglich wieder glauben. Ich könnte allenfalls zu einem sehr eingeschränkten Glauben kommen.

joerosac 
Fragesteller
 17.07.2020, 13:14

Meist Du mit Absurditäten Teile der Lehre der Religion? Interessiert mich wirklich.

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Maarduck  17.07.2020, 13:55
@joerosac

Hunderte Absurditäten, z.B. die Behauptung in Tora und Koran, es existierten länger Pflanzen auf der Erde, als Himmelskörper existieren. Es gäbe länger Vögel als Landtiere. ...

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Maarduck  17.07.2020, 13:55
@joerosac

Hunderte Absurditäten, z.B. die Behauptung in Tora und Koran, es existierten länger Pflanzen auf der Erde, als Himmelskörper existieren. Es gäbe länger Vögel als Landtiere. ...

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joerosac 
Fragesteller
 17.07.2020, 14:26
@Maarduck

Für diese Fragen haben Christen und Muslime doch immer passende Antworten, ist Dir das schon einmal aufgefallen? Die hohe Kunst der Auslegung...🤪

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Maarduck  17.07.2020, 14:30
@joerosac

Und jedes Mal werden sie bei genauerer Betrachtung zerlegt. Z.B. wird im Koran behauptet, die Sonne könne niemals den Mond einholen. Das stimmt weder für die tatsächlichen Bahnen der beiden im Raum, noch für ihre scheinbaren Bahnen am Himmel. Muss man aber erstmal drüber diskutieren, bevor man den Fehler erkennen kann.

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Maarduck  17.07.2020, 14:44
@joerosac
>Dies ist die Erklärung für die vorangegangene Aussage, dass die Sonne nicht den Mond einholt, weil alle über ihre eigene Umlaufbahn verfügen. Deshalb ist es gar nicht im Bereich des Möglichen, dass diese sich gegenseitig einholen.
Es erscheint, als wenn ein Mensch seine Runden in den vereinigten Staaten läuft und ein anderer in Europa, während absolut keine Möglichkeit besteht, dass die eine Person die andere einholt, da jeder seine eigene Umlaufbahn besitzt und im eigenen Umfeld läuft”2

... So kam es Mohammed vor. ABER beim Lauf des Sonnensystems um das Zentrum unserer Galaxis überholen sich Sonne und Mond wechselseitig jedes halbe Jahr, so wie sich auch zwei Formel-1 Fahrzeuge abwechselnd einholen und überholen können, ganz ohne zusammen zu stoßen ;-)

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joerosac 
Fragesteller
 17.07.2020, 15:25
@Maarduck

Ja, richtig, das gilt aber nicht weils unfair ist! :))

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Maarduck  17.07.2020, 17:59
@joerosac

Hätte Mohammed gesagt, der Mond könne niemals die Sonne einholen, wäre es richtig gewesen, zumindest auf die scheinbaren Bahnen am Himmel bezogen. Aber leider hat Mohammed bei einer 50% Chance glatt das Fettnäpfchen getroffen.

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joerosac 
Fragesteller
 17.07.2020, 23:05
@Maarduck

Ich merke gerade, dass Du die Kunst der Auslegung nicht beherrschst, das ist aber nicht schlimm, ich kann das auch nicht. :)

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Sonstiges:...

Eine Entrümpelung der gesamten Dogmensprache wäre dringend notwendig. Solange Religion im Status seelischer Entfremdung, Menschen in Ängsten, Repressionen, Schuldgefühlen und absonderlichen Lehren hindert zu sich selbst zu finden, führt sie nicht zu Gott. Wenn sie was innen ist veräußerlicht, ist sie gemeingefährlich wie eine ansteckende Krankheit und fördert Fanatismus oder Gleichgültigkeit. Wenn Glaube wieder glaubhaft werden soll, dann nur indem man ihn vom Leben her begründet. Es muss zu einer Wende in der Lehre kommen, um weitere Kirchenaustritte und Enttäuschungen zu verhindern. Es nützt nichts, ständig nur den Kodex zu zitieren, ohne die darin enthaltenen Defizite, Härten, Ungerechtigkeiten – ja Irrtümer als solche zu erkennen, zuzugeben und dafür auch zu entschuldigen. Es genügt nicht, die veraltete Lehre zu verschweigen, anstatt sie außer Kraft zu setzen. Viele Fehler, Versäumnisse, Ungerechtigkeiten und Sünden wurden von den kirchlichen Institutionen begangenen, insbesondere im Hinblick auf die Sexualmoral, der Ehe und der Familie. In seiner institutionellen Form hat religiöser Glaube seine Glaubwürdigkeit endgültig eingebüßt. Die traditionelle Religion ist nichtssagend und leer geworden. Nichts stimmt mehr: Statt Glauben zu begründen, erzeugt kirchliche Rede strukturellen Unglauben oder bei den noch Kirchenabhängigen Aberglauben. Weil Menschen mit der Realität der Welt nicht fertig werden, deshalb fragen sie nach Gott und suchen Gott. Es ist die Suche nach einem Gegenüber ihrer Angst und Einsamkeit. Sie suchen nach einem Trost in ihrem Schmerz, nach einem Halt inmitten der Vergänglichkeit, nach Erlösung durch eine Gnade, die es inmitten der gesamten Welt nicht gibt.

Religion ist in unseren Tagen deshalb schon nötiger denn je, weil in unserer gesamten Gesellschaft, die entscheidende Frage kaum noch artikuliert wird: Wozu wir als Individuen, eine einmalige, unvertauschbare Würde der Existenz besitzen?

Das gesamte Wirtschaftssystem ist darauf angelegt, an uns die Frage zu richten, wofür sind wir nützlich?

  • Zum Erhalt des Industriestandortes.
  • Zur Vermehrung des Bruttoinlandsproduktes.

Also wofür sind wir nützlich?

Wozu kann man uns verzwecken?

Umso wichtiger wird es da Asylstätten zu finden, wo die Frage an uns gerichtet wird, wer wir selber sind und was mit uns gemeint sein könnte. Die gesamte Natur hat uns hervorgebracht, ohne uns zu meinen. In ihr gilt, der erste Hauptsatz der Thermodynamik: Energie wird im gesamten Kosmos weder vermehrt noch vermindert. Für den Energieerhaltungssatz sind wir Teil eines Nullsummenspiels. An einer bestimmten Stelle verdichtet sich die Betriebsenergie, bringt vorübergehend in gegebenen Strukturen Leben hervor und löst sich dann wieder auf, um irgendwo anders neu zu beginnen. Eine Welle hebt sich, eine Welle senkt sich – am Bestand des Meeres ändert sich gar nichts. Wir aber kommen und gehen und fragen: Wohin?

Wir sind auf dieser Erde die einzige Lebensform, die nicht nur mit dem Tod leben muss, sondern auch angesichts des Todes jeden Augenblick vollziehen soll. Deswegen brauchen wir Religion, weil nur sie – eigentlich – an uns Antwort zu vermitteln vermag, die in der ganzen Natur nicht enthalten sein kann. Genau da aber, wo Religion am meisten gebraucht wird, bewegt sie sich in der christlichen Herleitung, in einem absoluten Paradox. Wir schlagen die Bibel auf, wir gehen in den Religionsunterricht – wir erinnern uns, an das gewissermaßen sichere Vermächtnis allen kirchlichen Glaubens, das da heißt: Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Das scheint gewiss zu sein. Wer die Einfachheit dieser Aussage in Zweifel stellen würde, müsste mindestens in Gefahr stehen oder schon überführt sein, es mit den Atheisten zu halten. Und dennoch: Man kann es nicht einfach mit der Begründung von Genesis 1 belassen. Der stumme Schrei des Elends, der durch die ganze Schöpfung geht auf der einen Seite und der christliche Optimismus des Schöpfungsglaubens auf der anderen.

Wie sollen damit denn unsere Kinder zurecht kommen?

Der Biologieunterricht vermittelt ein völlig konträres Weltbild: Entsprechend des Darwinismus, gibt es keine Zielvorstellungen und keine waltende richtungsweisende Vernunft, sondern ein Spiel von Zufällen und voller Grausamkeiten, Sinnlosigkeiten, Absurditäten. Der Natur ist es egal, was an ihrer Oberfläche passiert. Freilich, mit der physikalischen Nüchternheit betrachtet und den mathematischen Gleichungen, sind wir in der Lage, viele der Mechanismen abzubilden. Auch könnte man es in der Symmetrie der Anordnungen als schön betrachten, nur lässt sich in all dem, nicht die geringste Antwort auf den menschlichen Schmerz finden und tiefer noch, auf das Leid aller Kreaturen, die empfindungsfähig sind, also leidensfähig. Fast ist es, als wenn die Natur uns zur Grausamkeit erzöge. Und was ist es dann mit Deinem Gott? Dein Gott, der so gütig, weise und mächtig sein soll?

Was wäre dann eine Begründung an Gott zu glauben?

Wie kommen Menschen dahin, das Leben in der Welt auf der sie existieren, als ein Geschenk zu begreifen? Es müsste so etwas geben, wie einen Schutz und eine Hoffnung – einen Trost und eine Geborgenheit. Die Natur hat sie für uns nicht bereit, aber jedes Kind, das in die Welt hineingeboren wird, sucht sie in den Armen seiner Mutter oder vermisst es am Vater. Eine Stimme die uns möchte und will. Denn im Anfang war das Wort (Johannes 1). Menschen können nur Personen werden, indem man mit ihnen redet. Will heißen: In der Nähe Jesu, beginnen wir einer Liebe zu glauben, die wir in der ganzen Natur, nie entdecken würden. Der Glaube an Gott als den Schöpfer, dient nicht als erster der Begründung der Welt und ihrer Ordnung, sondern sie dient in erster Linie zur Begründung einer Menschlichkeit, in einer Welt, die menschlich niemals sein kann.

 Jesus sagt: Wer mich sieht, sieht den Vater (Johannes 14.9). Im Grunde genommen: Nur mit dem Blick auf den Mann aus Nazareth, beginnen wir Gott zu glauben. In ihm sehen wir Gott im Hintergrund, als eine Macht die uns will und meint und finden zurück in eine Welt, die wir sonst nie verstehen würden. Als ein Werk, dass wir ihm zutrauen sollten, ohne es aber wirklich begreifen zu können, wenn wir aufblicken zu den Sternen, in die Weite des Meeres, auf die Höhe der Berge. Selbst ihre verführerische Schönheit bricht sich ein letztes Mal noch, denn wir wissen, alles was wir als ästhetisch, als anziehend erleben, soll und will uns in den Gesetzen der Evolution hineinverwickeln in die Weitergabe des Lebens. Jeder Mann wird eine Frau wunderschön finden – eine Frau einen Mann – einfach zur Fortgabe des Lebens. Viele Gesetze der Symmetrie sind dabei mitgegeben. Andererseits finden wir eine Fülle von Lebewesen als abscheulich geradezu, nur weil ihr evolutiver Weg sich weit entfernt hat, von den Gesetzmäßigkeiten der Symmetrie der Wirbeltierentwicklung. Spinnen zum Beispiel, sind für viele phobieerregend, Würmer mag kaum jemand in die Hand nehmen. All das sind Entfaltungen des Lebens, an der Bahn vorbei, die eines Tages, im Abstand von 500 Millionen Jahren, an der Bahn vorbei, zu uns Menschen geführt hat. Selbst die Schönheit und Ästhetik eines Schmetterlings, bezeugt nichts, was unmittelbar mit uns einen Zusammenhang ergäbe.

Sonstiges:...

Solange wir beide zu Hause sind, ist mein Nachbar in der Wohnung über mir etwas Höheres. Daran glaube ich nicht nur, ich habe auch nicht den geringsten Zweifel.

Aber ob ich ihn jemals »Gott« nennen würde? Puuuuh, schwer zu sagen. 😉

Ach ja: bevor ich es vergesse. Ja, manchmal ist der Lessing klasse! 😄

Sonstiges:...

Als Nichiren-Buddhist GLAUBE ich sehr wohl an "etwas Höheres" - Nämlich an das "mystische Gesetz von Ursache und Wirkung, Werden und Vergehen" sowie die Buddhaschaft, die in jedem Menschen steckt!

zahlenguide  17.07.2020, 04:59

Ursache und Wirkung versagt aber, wenn man nicht erklären kann, woher Dinge ihre Ursache haben. Wie ist der Urknall entstanden? Durch andere Universen? Andere Dimensionen? Wenn ja, dann wäre das eine Form von Unendlichkeit, denn diese würden dann ja wiederum auf Universen und Dimensionen entstehen und sowas gibt es in der Physik, Chemie und Biologie nicht - Unendlichkeit.

Karma macht übrigens auch null Sinn, denn nach tausenden von Jahren Menschheitsgeschichte müsste der eine Teil der Menschen schon Regenwürmer sein (wegen bösem Verhalten) und der andere Teil im Nirvana. Die Erde wäre Menschenleer.

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Buddhinator2  17.07.2020, 09:57
@zahlenguide

Du hast Recht - Ich gebe mich einfach damit zufrieden, dass ich die Ursache für den Urknall nicht kenne:) .... weil dies zu wissen mich weder zu einem besseren Menschen machen würde, noch mir helfen würde, mein Leben besser zu bewältigen;)

Man könnte den Karmagedanken damit verteidigen, dass es auf der Welt immer mehr und mehr Menschen gibt, davon werden leider die meisten in miesen Umständen geboren: Armut, Diktatorische Regime/Unfreiheit, Krieg - nur die wenigsten werden in positive Umstände hineingeboren. - Irgendwann wird die Erde ohnehin verschwinden! ...ob sie zu dem Zeitpunkt ihres Verschwindens menschenvoll oder menschenleer ist, wird dann auch keinen Unterschied machen.

Aber weißt Du was? - Das schöne bei uns Buddhis ist: Wir SIND NICHT der Buddhismus, ich fühle keinerlei Verpflichtung, Dir Gewalt anzutun, bloß weil Du den Buddhismus für Blödsinn hältst! .... ich muss den Buddhismus auch nicht verteidigen .... ich muss noch nicht einmal Recht haben:)

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zahlenguide  17.07.2020, 13:39
@Buddhinator2

Vielleicht kannst du es ja sogar heute heraus finden, in dem du dir ein Notizbuch nimmst, etwas Zeit und mal Fragen an Jesus stellst. Dann dir vorstellst, wie Gott bei dir ist und dann die Gedanken aufschreibst. Vielleicht stellst du nach einigen Fragen ja fest, dass gar nicht DU es bist, der da antwortet.

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joerosac 
Fragesteller
 17.07.2020, 15:39
@zahlenguide

ЈἝṨȖṨ ἿṨҬ ḰἝἿƝ ƓὋҬҬ! ƓὋҬҬ ἿṨҬ ḰἝἿƝἝ ƉȒἝἿἝἿƝἿƓḰἝἿҬ!

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zahlenguide  17.07.2020, 15:44
@joerosac
  1. Buch Mose, Kapitell 18 Abraham in Mamre. Kann Joerosac auch eine halbe Seite lesen? Da wird die Dreieinigkeit klar beschrieben.
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joerosac 
Fragesteller
 17.07.2020, 15:45
@zahlenguide

Dein Buch der Lügen ist bei mir längst unten durch. Und zwar sowas von untendurch das denkst Du gar nicht.

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Sonstiges:...

Gäbe es ein höheres Wesen, dann ließe es gar nicht zu, daß ich dazu meine Meinung sage, denn dieses Vieh wüßte ja dann, was mir meine Freiheit und die objektiven Erkenntnisse der Menschheit wert sind, und daß ich mich seinem Kultus und seiner und dessen Stellvertreter auf Erden Herrschaft niemals unterwerfen kann.  

joerosac 
Fragesteller
 18.07.2020, 19:11

Gott lässt alles zu. Sieht man doch!

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bundesanwalt  18.07.2020, 20:18
@joerosac

Das is ja der Beweis, daß er wenigstens keine moralische Instanz wäre, existierte er ...

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bundesanwalt  19.07.2020, 07:45
@joerosac

Man verdrängt simpelste Erfahrungen und Wahrheiten, weil man die Verblendung braucht, um die Gesellschaft zusammenzuhalten, wenn sogar ein Linker sagt, daß er eine gottlose Gesellschaft fürchtet.

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