Was ist die These des Gedichts vergänglichkeit der schönheit?

1 Antwort

Das Gedicht erlaubt verschiedene Interpretationen. Hauptsächlich steht dabei die Antithese in den letzten drei Versen im Vordergrund.

In der These des Gedichts geht es um die Vergänglichkeit der Schönheit und des Lebens überhaupt und greift somit das im Barock vorherrschende Vanitas-Motiv auf, doch Christian Hofmann von Hofmannswaldau beschreibt nur das Vergehen der äußerlichen Eigenschaften.

Nach der ersten Interpretation steht das „Hertze“ (Zeile 13) hier stellvertretend für die Seele, diese bleibt auch über die Schönheit bestehen. Das Sonett soll auf die Vergänglichkeit des Äußeren und somit auf dessen Nichtigkeit hinweisen, es ist ein Anreiz, über den Tod und Oberflächlichkeit nachzudenken.[2]

Nach der zweiten Interpretation bezieht sich die Antithese darauf, dass die angesprochene Frau zwar schön ist, sich aber jeder Liebe entzieht, ihr Herz also hart wie ein Diamant bleibt, trotz der Werbeversuche des lyrischen Ichs.[2] Diese Interpretation wird dadurch gestützt, dass das Thema der unerhörten Liebe bei Hofmannswaldau häufig auftritt,[3] sowie dadurch, dass das „Herz aus Diamant“ als ein Herz, das sich nicht erweichen lässt, im Petrarca ein gängiges Bild darstellt. Der Petrarkismus stellt eine häufige Quelle für die deutsche Barocklyrik dar, so dass das Bild von Hofmannswaldau vermutlich daraus entnommen wurde.[3] In weiteren Texten aus Deutschland und anderen Ländern findet sich dasselbe Bild oft in klarerer Form, so dass dieses Bild auch als gängige Metapher der Zeit Hofmanswaldaus angenommen werden kann.[3] Der Diamant ist seinerseits ein Vanitas-Motiv, sodass die letzte Zeile als Mahnung im Sinn von Carpe diem interpretiert werden kann.

https://de.wikipedia.org/wiki/Verg%C3%A4nglichkeit_der_Sch%C3%B6nheit