Was ist die Kirche der Pfingstbewegung?

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ist das die katholische Kirch oder die evangelische oder eine ganz andere?

Die eigentliche Pfingstkirche zählt zu den evangelischen Kirchen, sie ist vor über 100 Jahren aus der evangelikalen Bewegung (bzw. nach damaliger Ausdrucksweise: aus den Pietisten) hervorgegangen. Jedenfalls in Deutschland, aber ich denke in anderen Ländern war es ähnlich.

Zur Vorgeschichte der Pfingstbewegung gehört, dass in vielen Gruppen eine "neue Geistausgießung" oder so ähnlich herbeigesehnt wurde, es sollte so wundersam sein wie in der Apostelgeschichte. Als dann 1901 (oder wars 1905?) solche Dinge in Kalifornien auftauchten, wurden sie sofort als Wirken des Geistes verstanden, und bald wurde diese Nachricht (und der "Geist" mit den entsprechenden Phänomenen) weltweit verbreitet. Nur waren sich bald die Christen nicht einig, ob das wirklich vom Heiligen Geist war oder nicht von dunklen Mächten. Insbesondere in Deutschland kam es (nach skandalösen Vorfällen in Kassel) zu einer heftigen Kontroverse - in der "Berliner Erklärung" von 1909 grenzte sich die Mehrheit der Pietisten vom "Pfingstgeist" ab, die anderen bildeten "Pfingstgemeinden". (einige auch den "Mühlheimer Verband", der nicht zu den Pfingstkirchen im engeren Sinn gehört).

Das ist inzwischen Geschichte, in den 60-er Jahren kam es zu ähnlichen Aufbrüchen, die zu einer "charismatischen" Bewegung führte, die nicht so stark ausgegrenzt wurde. Inzwischen ist auch die "Berliner Erklärung" als überholt beiseite gelegt worden. "Charismatiker" im eben genannten Sinn gibt es in verschiedenen Kirchen, auch in solchen, die mehrheitlich nicht "charismatisch" sind, wie "große" evangelische und die katholische Kirche, und der Übergang zu Pfingstlern auf der einen und "normalen Christen" auf der anderen Seite ist fließend Es gibt allerdings auch einen fließenden Übergang zu Sekten, deren Propheten mehr zu sagen haben als das, was die Bibel lehrt. Von solchen "Radikalen" sagen dann auch die eigentlichen Pfingstler und gemäßigte Charismatiker, dass da falsche Propheten etc. am Werk sind.

Wenn du also die Charismatiker mit zur Pfingstbewegung zählst, ist das ein sehr bunter Haufen. Pauschal werden alle "Charismatiker" heute eigentlich nur noch die Fundamentalisten abgelehnt, aber auch andere Christen üben Kritik an Lehre und/oder Praxis von Teil dieser Bewegung - und wie oben angedeutet, ist das bei einigen Gruppen auch wirklich nötig, das werden auch gemäßigte Charismatiker bestätigen.

PS: der Wiki-Artikel ist leider nicht so aussagekräftig.

helmutwk  22.05.2013, 08:04

Danke für den Stern ;)

Und mit ist gerade ein Formulierungsfehler im (vor-)letzten Absatz aufgefallen (ich hatte einen Satz umformuliert, das aber nicht konsequent durchgezogen).

Gemeint war:

Pauschal werden alle "Charismatiker" heute eigentlich nur noch von den Fundamentalisten abgelehnt ...

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Glaubens-ABC Pfingstbewegung

Geistliche Aufbrüche und außergewöhnliche Geisterfahrungen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Christenheit. Manches ist in der Kirche unterdrückt oder an den Rand gedrängt worden, manches konnte integriert werden - zum Beispiel Orden und Kommunitäten.

Die so genannte Pfingstbewegung ist im Kern eine ausgesprochen dynamische Frömmigkeitsbewegung. Sie hat ihre Wurzeln in den sechziger und siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts in der amerikanischen Heiligungsbewegung. Charakteristisch ist für die Pfingstkirchen die Lehre von der Geistestaufe und den Geistesgaben. Die Geistestaufe (Markus l,8;Jo-hannes l,33; Apostelgeschichte l,5;Jo-hannes 3,5) wird beschrieben als eine "mächtige Kraft Gottes, die, nachdem der Mensch gerettet worden ist, in ihn eindringt und sich nach außen sichtbar macht durch das biblische Zeichen der Zungenrede". Die Geistesgaben (Römer 12; 1. Korinther 12-14) sind nach Auffassung der Gläubigen Kennzeichen eines "geisterfüllten Christen". Gaben wie Zungenrede, Prophetie und Heilung werden in besonderer Weise betont und mitunter auch methodisch eingeübt. Charakteristisch ist für die Pfingstbewegung auch, dass in ihr der individuelle Heilsweg in Stufen eingeteilt wird. So ist oft von einem dreistufigen Heilsweg - Bekehrung und Wiedergeburt, Heiligung als Reinigung der Herzen, Taufe mit dem Heiligen Geist - die Rede.

Die Pfingstbewegung breitete sich vor allem in den Ländern der Dritten Welt aus, vor allem in Südamerika. Dort stellen Pfingstler die größte nichtkatholische Gruppe dar. Auch in Afrika fasste diese Bewegung Fuß. Hinzu kommen in Europa England, die nordischen Länder, Rumänien und Russland. Nach Deutschland kam die Bewegung im Jahre 1907. Zwar wachsen die Pfingstgemeinden weltweit, doch ist die Zahl in Deutschland vergleichsweise gering. Die größte Pfingstgemeinschaft, der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP), hat nach eigenen Angaben rund 30.000 Mitglieder, Tendenz zunehmend. Andere Pfingstgruppen zählen zwischen 1.000 und 4.000 Mitglieder. Das Verhältnis der Pfingstkirchen zu den traditionellen Kirchen ist gespannt. Staats- oder volkskirchliche Institutionen werden von den Pfingstlern abgelehnt. Gleichwohl gibt es Bemühungen, mit dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) ins Gespräch zu kommen. Seit 1971 pflegen die Pfingstkirchen den offiziellen Dialog mit der römisch-katholischen Kirche. In Deutschland unterhält der Mülheimer Gemeinschaftsverband von allen pfingstlerischen Gemeinschaften die engsten Beziehungen zur Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK). Seit 1971 besteht ein Gaststatus. Der Dachverband BFP hat hingegen Ende 1984 seinen Gaststatus wieder aufgekündigt.

Aus der Perspektive der traditionellen Kirchen ist auf eine Reihe zentraler Unterschiede hinzuweisen: Pfingstler lehnen in der Regel die Kinder- bzw. Säuglingstaufe als unbiblisch ab. Sie praktizieren die so genannte Glaubenstaufe, die einen Akt der Bekehrung und ein persönliches Bekennen des Glaubens voraussetzt. Die Taufe als solche hat ihrer Auffassung nach keine Heilswirkung. Pfingstgemeinschaften, die aus lutherischer oder methodistischer Tradition stammen, praktizieren hingegen auf Wunsch auch die Säuglingstaufe. Die Betonung der Geistestaufe lässt den Eindruck entstehen, es handele sich um einen die Taufe ergänzenden Akt, was die verfassten Kirchen strikt ablehnen.

http://www.ekd.de/glauben/abc/pfingstbewegung.html

Das sind alle Kirchen und Gruppen , die heute die Geistesgaben aus der Bibel : 2. Korinther 14 praktizieren , denn das war bei den ersten Christen auch , als sie an Pfingsten den Heiligen Geist empfingen . Das ist hete aus der evangelischen Richtung : Pfingstgemeinde , viele sonstige Freikirchen am Ort . Aus der katholischen Richtung ist es die Katholisch-Charismatische Erneuerungsbewegung .

das sind Religionsgemeinschaften, die haben teilweise einen Körperschaftsstatus.

•4. Körperschaftsstatus und Staatsaufsicht Körperschaften des öffentlichen Rechts nehmen normalerweise staatliche (Selbstverwaltungs-)Aufgaben wahr, sind Teil des Staates und unterliegen einer Staatsaufsicht. Anders verhält es sich bei den staatskirchenrechtlichen Körperschaften des öffentlichen Rechts65: Sie nehmen keine staatlichen Aufgaben wahr und sind aufgrund der Trennung von Staat und Kirche gerade nicht Teil des Staates66, sondern haben vielmehr nicht vom Staat abgeleitete, originäre Aufgaben und Befugnisse, die sie in vom Staat anerkannter religionsgemeinschaftlicher Selbstbestimmung ausüben67. Sie sind keine normalen Körperschaften des öffentlichen Rechts, sondern Körperschaften des öffentlichen Rechts eigener Art

mehr erfährst Du unter:http://www.cloeser.org/ext/StaatskirchenrechtlicheStudieBEFG.pdf