Was hat euch bei eurer Persönlichen Entwicklung am meisten geholfen?
Hey, welche Erfahrungen, Erkenntnisse, Bücher, Denkanstöße etc. haben geholfen euch zu finden bzw. euch am meisten verändert
12 Antworten
Mein eigener Lebensweg, den ich eingeschlagen bin. Hört sich arrogant an, aber ich bin der festen Überzeugung, mit Mitte 20 mehr im Leben durchgemacht zu haben, als andere Leute auf dem Sterbebett zu erzählen haben. Das hat Spuren hinterlassen.
Ich habe mich extrem früh selbständig gemacht bzw. stand de facto nie in einem Angestelltenverhältnis und habe mein Studium mehrfach abgebrochen. Ich war quasi konstant Leistungsdruck und Risiko ausgesetzt und kenne das Leben, zumindest als Erwachsener, gar nicht anders. Irgendwann hat es sich dann zwar ausgezahlt, hätte aber auch mehrfach in der Privatinsolvenz enden können.
Der Vorteil des Ganzen ist aber eben definitiv, dass ich in dieser Zeit aus enormen Ups and Downs viel über mich selbst gelernt habe, wo ich an mir selbst arbeiten konnte, und es auch immer noch tue – Persönlichkeitsentwicklung ist schließlich ein fließender Prozess.
Bücher habe ich in der Zeit phasenweise tonnenweise gelesen. Auch wenn kein einziges Buch die eigene Lebensgeschichte übertrumpft, habe ich aus einigen wenigen doch langfristig etwas für mich übernommen:
- Ego is the Enemy, Ryan Holiday (die Bücher von Ryan Holiday sind grundsätzlich empfehlenswert und ein guter Einstieg in den Stoizismus)
- Siddhartha, Hermann Hesse
- Der Alchimist, Paulo Coelho
Ich habe all das, was ich in diesen gut zehn Jahren gelernt habe, immer wieder in einem "Learnings"-Notizbuch festgehalten, das ich immer noch regelmäßig zur Hilfe ziehe.
Phu, da fallen mir spontan einige Dinge ein die ich gerne nicht erlebt hätte. Im Endeffekt hatten und haben jedoch einige dieser unschönen Erlebnisse sicher viel mit meiner persönlichen Entwicklung zu tun.
Das dadurch entstehende Erfahrungswissen und ein daraus resultierender Reflexionsprozess würde ich sagen.
Zu erkennen, was wichtig ist und was nicht und welche Menschen einem gut tun und welche nicht.
Auch wenn man täglich mit diesen Menschen in Kontakt steht, werden sie nie den Kern deiner Seele erreichen.
Der Wechsel an eine Uni, die sich dafür interessiert ihren Studenten beizubringen wie man effektiv systematisch und sinnvoll lernt. Wenn man aus einer nicht-Akademiker-Familie kommt, in der niemand dies dir beibringen kann ist sowas Gold wert.
Selbstverständlich war es keine deutsche Uni, sondern eine in einem Land mit besserem Bildungssystem.
Bücher gibt es viele, z.B. Daniel Kahnemann, "thinking fast and slow".
Viel macht aber auch nur aus einfach aktiv sein, in viele Dinge reinzuschnuppern, viel ausprobeiren und versuchen keinen Fehler zweimal zu machen. Dann wird man sehr schnell sehr gut in allem was man tut.
Der Eintritt ins Gymnasium hat mich am meisten beeinflusst. Danach Kunst, Bergsteigen, Skifahren und Rennradfahren