7 Antworten

Einfache Lösungen versprechen, für schwierige Probleme!

Das Problem ist nur :

Oft sind Problemlösungen gar nicht so kompliziert. Bei der derzeit vorhandenen Bürokratie ist allerdings jedes Problem schwierig zu lösen.

Wenn dann einfachere Problemlösungen vorgeschlagen und angekündigt werden, wird das als Populismus und damit schlecht verwerflich abgetan !

Einfache Lösungen versprechen, für schwierige Probleme!

Das ist die wohl treffende Definition. Die Komplexität der realen Welt einfach ignorieren und einfachen Gemütern vorgauckeln dass man für alles eine einfache Lösung hat. Geht meistens gut, solange man nicht regieren muss. Oder endet dann in der Katastrophe ...

Oder wie Bundespräsident Scheel gesagt hat:

Aufgabe des Politikers ist nicht zu machen was gerade populär ist, sondern das was richtig ist, und dann dafür zu sorgen, dass es populär wird.

Das machen Politiker aller Parteien. Gibt leider nur wenige authentische Politiker, denen es nicht um Macht und Geld geht.

Unter Populismus verstehe ich in erster Linie den Missbrauch bestimmter Themen (welches Thema gewählt wird, hängt vom Zeitgeist und der Wählergruppe, die angesprochen werden soll, ab) mit dem einzigen Ziel die Massen auf seine Seite zu ziehen und möglichst viele Wählerstimmen zu ergattern.

Der prototypische Populist richtet seinen Wahlkampf, seine Reden (sowohl inhaltlich als auch rhetorisch) und sein gesamtes politisches Handeln und öffentliches Auftreten danach aus, was bei der zielgruppenspezifischen Wählergruppe am besten ankommt. Dazu gehören natürlich auch leere Versprechungen, fragwürdige Rhetorik, das Verbreiten eines Zusammengehörigkeitsgefühls ("Wir gegen die") und so weiter.

Ganz was anderes und zwar!

Dem Begriff Populismus (von lateinisch populus ‚Volk‘) werden von Sozialwissenschaftlern mehrere Attribute zugeordnet. Charakteristisch ist eine mit politischen Absichten verbundene, auf Volksstimmungen gerichtete Themenwahl und Rhetorik. Dabei geht es einerseits um die Erzeugung bestimmter Stimmungen, andererseits um die Ausnutzung und Verstärkung vorhandener Stimmungslagen zu eigenen politischen Zwecken. Oft zeigt sich Populismus in einem spezifischen Politikstil und dient als Strategie zum Machterwerb.

Oft thematisieren Populisten einen Gegensatz zwischen den Konstrukten „Volk“ und „Elite“ und nehmen dabei in Anspruch, auf der Seite des „einfachen Volkes“ zu stehen. Dabei wird das Volk als ein homogenes Kollektiv gewertet, das nicht nur als Adressat dient, sondern – moralisch überhöht – auch Quell jeglichen politischen Handelns ist. Maßstab allen Handelns hat der „Volkswille“ zu sein, ein Konstrukt, das als eine Mischung aus reinem Mehrheitswillen und ideeller Überhöhung daherkommt. Volkswille postuliert die Maxime, dass Volk und staatliches Handeln eine Einheit zu bilden hätten. Decker und Lewandowsky heben hervor, dass den Nährboden für die Agitationsweise des Populismus ein Paradoxon bildet, das typisch für entwickelte Demokratien sei: Je mehr Akteure in die Entscheidungsfindung eingebunden sind – nicht nur gewählte Repräsentanten, sondern etwa auch Interessenverbände – desto stärker sei Politik das Ergebnis von Kompromissen, was bedeutet, dass sich hier nicht der Wille der vermeintlichen Mehrheit zeigt, sondern die Einbindung eines möglichst breitgefächerten Meinungsspektrums ihren Ausdruck findet.[3]

So geht Populismus häufig mit der Ablehnung von Machteliten und Institutionen einher, mit Anti-Intellektualismus, einem scheinbar unpolitischen Auftreten, der Berufung auf den „gesunden Menschenverstand“ (common sense) und auf die „Stimme des Volkes“. In der politischen Auseinandersetzung setzen Populisten oft auf PolarisierungPersonalisierung (oft unter Einsatz von Berühmtheiten[4]), Moralisierung und Argumente ad populum oder ad hominem. Ebenfalls bezeichnend ist die Ablehnung traditioneller politischer Parteien. Die Funktion von Parteien, an der politischen Willensbildung der Bürger mitzuwirken (siehe Artikel 21 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland), deuten Populisten gern als eine Bevormundung mündiger Bürger und fordern stattdessen unmittelbare Willensartikulation durch direkte Demokratie.

Populism is a range of political stances that emphasize the idea of "the people" and often juxtapose this group with "the elite".[1] It is frequently associated with anti-establishment and anti-political sentiment.[2] The term developed in the late 19th century and has been applied to various politicians, parties and movements since that time, often as a pejorative. 

A common framework for interpreting populism is known as the ideational approach: this defines populism as an ideology that presents "the people" as a morally good force and contrasts them against "the elite", who are portrayed as corrupt and self-serving.[4] Populists differ in how "the people" are defined, but it can be based along class, ethnic, or national lines. Populists typically present "the elite" as comprising the political, economic, cultural, and media establishment, depicted as a homogeneous entity and accused of placing their own interests, and often the interests of other groups—such as large corporations, foreign countries, or immigrants—above the interests of "the people".[5] According to the ideational approach, populism is often combined with other ideologies, such as nationalismliberalism, or socialism. Thus, populists can be found at different locations along the left–right political spectrum, and there exist both left-wing populism and right-wing populism.


alaskamusher 
Fragesteller
 23.01.2024, 13:02

Lewandowski kannte ich bisher nur aus dem Fußball!! 🤔🤭

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Ganz was anderes und zwar!

Populismus ist eine Politik, die, wie der Name schon sagt, dem Volk selbst aufs Maul schaut, d. h. sich an den vorherrschenden Ansichten des produktiven Volkes orientiert. Daher ist Populismus auch beim Establishment in Politik und Medien verpönt, denn die interessieren sich nicht für das Wohl des Volkes, sondern für den Profit von Konzernen und Banken und die Durchführung von deren volksfeindlichen Agenden.


ASTRIX81  23.01.2024, 10:56

Populismus gibt es übrigens sowohl im "rechten" als auch im "linken" Lager.

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Mork77  23.01.2024, 11:40

Populismus ist eine Politik, die, wie der Name schon sagt, dem Volk selbst aufs Maul schaut, d. h. sich an den vorherrschenden Ansichten des Volkes orientiert, und diese zu seinem eigenen politischen Vorteil ausnutzt, wobei dieser in der Regel bei Machterlangung nicht mehr deckungsgleich mit den Ansichten des Volkes ist.

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ASTRIX81  23.01.2024, 11:47
@Mork77

Kann man pauschal so schon daher nicht sagen, da viele Populisten noch niemals an der Macht waren. Da, wo dies der Fall war, gab es unterschiedliche Ergebnisse. Hervorragende in Ungarn, wo Victor Urban beim Volk dermaßen beliebt ist, dass dort die Menschen sogar für ihn demonstrieren! So etwas wäre in der BRD bei unserer „Regierung“ undenkbar.

In anderen Ländern wie z. B. in Italien, hat Meloni tatsächlich ihre einwanderungsrestriktiven Versprechungen bislang nicht halten können. Aber wohl nicht aus böser Absicht nicht, sondern weil der Druck aus Brüssel bislang zu groß war. Doch je stärker die Erfolge populistischer Parteien in ganz Europa werden, desto mehr wird nicht nur der Rahmen des Sagbaren, sondern auch der des tatsächlichen politischen Möglichkeit verschieben und auch EU-weit eine „Festung Europa“ irgendwann vertret- und umsetzbar sein.

Linke Populisten sind meines Wissens nirgends an der Macht.

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Mork77  23.01.2024, 11:56
@ASTRIX81

Hervorragende in Ungarn, wo Victor Urban beim Volk dermaßen beliebt ist, dass dort die Menschen sogar für ihn demonstrieren!

-> Das bedeutet noch nicht, dass die Politik hervorragend ist. klassischer Fehlschluss. Hitler hat man auch zugejubelt, gut für deutschland war seine Politik aber eher nicht.

Den "gesunden Menschenverstand" gibt es nicht. Verstehen tut man etwas, wenn man sich bildet. Dann wird man auch immun gegen Populismus.

Die Masse ist politisch dumm. Und diese Dummheit nutzen Populisten aus.

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ASTRIX81  23.01.2024, 12:26
@Mork77

Der Dummheit der Massen stimme ich durchaus zu. Nur nutzen diesen Umstand nicht in erster Linie die Populisten, sondern vor allem die etablierten politischen Eliten für ihre Agenden aus. Das gilt für eigentlich totalitäre Systeme wie die Sowjetunion, das NS-Deutschland oder Rotchina ebenso wie für das jetzige westliche pseudodemokratische System. Die Agitation richtet sich dabei vor allem an jüngere Menschen (z. B. Hitlerjugend, Pioniere in der DDR, heute die Klima-Hüpfer und Zeichen-Gegen-Rechts-Setzer), um das Bäumchen früh in die gewünschte politische Richtung zu biegen, in der es in späteren Jahren starr verharren soll.

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Mork77  23.01.2024, 12:38
@ASTRIX81

Das eine schliesst das andere nicht aus. Hitler haben ja nicht bloss die Hitlerjungens zugejubelt, oder?

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alaskamusher 
Fragesteller
 23.01.2024, 12:55

was ist z.B. eine solche "Volksfeindliche Agenda"?

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