Warum redet keiner über die Entscheidung unserer Eltern?
In der Zeit in welcher wir leben, wird ja einiges diskutiert. Z.B. die Debatten über die Ernährung (Vegetarisch, Vegan). Aber auch das Mitgefühl gegenüber den Menschen, denen es nicht gut geht, ist da. Ein Beispiel wäre die Solidarität mit der Ukraine oder den flüchtenden Menschen. Die Toleranz betreffend LGBTQ+ hat in den letzten Jahrzehnten ebenfalls zugenommen.
Dies möchte ich auf keinen Fall negativ werten.
Jedoch beschäftigt mich diesen Sachverhalt in der letzten Zeit und es wundert mich sehr, weshalb es dazu keinerlei öffentliche Debatten gibt. Konkret geht es um die Entscheidung unserer Eltern uns oder generell Kinder bekommen zu haben. Generell wird dies immer als positiv angesehen. Dass mit jedem neuen (Menschen-)Leben auch negative Dinge einhergehen, sollte jedem klar sein. Bei manchen sind diese schlimmer als bei anderen.
Natürlich muss sich nicht jeder (zum Glück) beispielsweise mit schlimmen Krankheiten oder Erlebnisse rumschlagen.
Zu praktisch 100% steht hingegen fest, dass jedes erschaffene Leben irgendwann zu Ende gehen wird. Dies auf eine äusserst brutale Weise. Und die Eltern sind für diesen Moment verantwortlich und haben sich dafür bewusst entschieden.
Warum spricht man heute über alles, aber dieses wichtige und irgendwie auch grausamen Fakt niemand? Was denkt ihr über diesen Gedankengang?
5 Antworten
Es steht doch Jedem frei seine Eltern mit Vorwürfen zu konfrontieren, wenn Derjenige meint sein Leben wäre Müll und daran den Eltern die Schuld geben will... Vielleicht sind sie ja auch sogar schuld. Nur das ändert ja trotzdem nichts an der bestehenden Existenz.
Und die Eltern hätten im Vorwege das mögliche Kind ja auch schlecht fragen können, ob es genehm ist geboren zu werden um zu leben.
Und natürlich weiß man, dass auch das Leben des Kindes irgendwann enden wird. Aber sollte man deswegen nun kein Kind bekommen und im besten Fall ihm ein schönes Leben bieten und einen guten Start in die Selbstständigkeit?
Also ich für meinen Teil bin meinen Eltern dankbar, dass ich ein paar nette Jahre auf Erden habe. Klar. hätte ich nie drüber nachdenken können, wenn ich nie geboren worden wäre. Aber hätten alle Menschen von Anbeginn so gedacht, dann hätte es genau eine Generation Mensch gegeben. Wäre für den Planeten wohl besser gewesen...
Aber auf die Idee mit meinem Kind oder mit meinen Eltern rum zu diskutieren, warum mein Kind oder ich nun auf die Welt gekommen sind, wäre ich nie gekommen. Warum auch? Es ist wie es ist und es ist gut so wie es ist.
Es ist ein sehr wichtiger Gedankengang, den du hier ansprichst, und es ist in der Tat interessant, dass darüber in der öffentlichen Debatte wenig gesprochen wird. Es gibt jedoch einige Gründe, warum dies der Fall sein könnte.
Zunächst einmal ist die Entscheidung, Kinder zu bekommen, für viele Menschen eine sehr persönliche und intime Angelegenheit. Es ist eine Entscheidung, die auf einer Vielzahl von Faktoren basiert, darunter persönliche Werte, Überzeugungen, Familienplanung und persönlicher Lebensstil. Es kann schwierig sein, eine öffentliche Debatte über ein Thema zu führen, das so persönlich ist und von so vielen Faktoren beeinflusst wird.
Zweitens ist es schwierig, eine öffentliche Debatte über ein Thema zu führen, das so emotional aufgeladen ist. Die Entscheidung, Kinder zu bekommen, kann für viele Menschen mit Freude und Glück verbunden sein, aber auch mit Angst und Unsicherheit. Eine Debatte darüber, ob die Entscheidung, Kinder zu bekommen, richtig oder falsch ist, kann schnell zu emotionalen Diskussionen führen.
Schließlich gibt es auch eine kulturelle Dimension. In vielen Kulturen wird die Entscheidung, Kinder zu bekommen, als selbstverständlich angesehen und es wird wenig darüber diskutiert. Es kann als unangebracht oder sogar als Tabu angesehen werden, eine solche Entscheidung öffentlich zu hinterfragen oder zu diskutieren.
Es ist jedoch wichtig, dass wir über diese Themen nachdenken und uns bewusst machen, welche Verantwortung mit der Entscheidung einhergeht, ein Kind zu bekommen. Wir sollten uns bewusst sein, dass jedes Leben endlich ist und dass es wichtig ist, dass wir uns um unsere Kinder kümmern und sie auf das Leben vorbereiten, das vor ihnen liegt. Wir sollten auch über die Auswirkungen der Bevölkerungszunahme auf unseren Planeten nachdenken und uns darüber im Klaren sein, dass jede neue Person, die auf die Welt kommt, Auswirkungen auf die Umwelt hat.
Insgesamt ist es wichtig, dass wir uns bewusst sind, dass die Entscheidung, Kinder zu bekommen, eine große Verantwortung ist und dass wir uns bewusst sein sollten, welche Auswirkungen unsere Entscheidungen auf uns selbst, unsere Kinder und die Welt um uns herum haben.
Menschen haben zu allen Zeiten, egal ob sie gut oder schlecht waren, Kinder bekommen. Das Leben bahnt sich seinen Weg! Sonst wäre die Menschheit nach einer Generation ausgestorben, wenn keine Kinder mehr geboren werden.
Auch alle Tiere und Pflanzen vermehren sich. Das ist unsere Natur, die Natur dieser Welt. geboren werden, sich vermehren, und sterben.
Was daran ist "äußerst brutal"? Das Ende eines Lebens muss nicht brutal sein, sondern kann auch sehr friedlich stattfinden. Indem man alles los lässt und diese Erde verlässt, mit dem letzten Atemzug, dem letzten Herzschlag. Ich sehe hier nichts, was "äußerst brutal" ist. Jedenfalls nicht brutaler als die Geburt eines Kindes für die Frau. Blutig, schmerzhaft, und gefährlich.
Niemand hält den Tod auf. Darüber zu lamentieren ist müßig.
Meine Oma: 87, friedlich eingeschlafen. Tolle Frau, klar auch einige schwere Krankheiten überstanden, geistig voll fit... Meine Mutter: Leukämie, ätzende 1 1/2 Jahre, sehr bewusst ins Hospiz gegangen weil sie keinen Bock mehr hatte. Aber dankbar für ihr Leben, ihre Kinder, ihren Ehemann... Um nichts in der Welt hätte sie ihr Leben missen wollen.
Worüber hätte sie sich Gedanken machen sollen? Nie erleben zu dürfen was sie erlebte?
Wenn man auf der Welt ist, dann sollte man zusehen das Beste draus zu machen und nicht drüber nachdenken wie es mal enden könnte...
Zu praktisch 100% steht hingegen fest, dass jedes erschaffene Leben irgendwann zu Ende gehen wird. Dies auf eine äusserst brutale Weise. Und die Eltern sind für diesen Moment verantwortlich und haben sich dafür bewusst entschieden.
Warum spricht man heute über alles, aber dieses wichtige und irgendwie auch grausamen Fakt niemand? Was denkt ihr über diesen Gedankengang?
ich verstehe nicht so ganz, wieso du davon ausgehst, dass die meisten Menschen "auf äußerst brutale Weise" sterben und wieso der normale Tod ein "grausamer Fakt" ist
dass man irgendwann stirbt, ist einfach normale Biologie
was muss man da diskutieren?
so läuft das Leben nun mal: neues Leben entsteht, altes vergeht
Es ist wie es ist. Klar.
Aber schlussendlich kann ja jeder selber entscheiden, ob man dahinter steht oder nicht. Nur bei allen anderen Themen spricht man darüber und hier nicht. Diese können ja auch mit Biologie erklärt werden. Z.B. wenn sich Menschen umbringen. Gewalt ist ein Teil der Evolution.
Würde denn das "Darüber-Reden" etwas ändern?
Ja, klar es ist die Natur. Aber trotzdem sind wir in der Lage sie zu hinterfragen und uns Gedanken darüber zu machen.
Warum soll es nicht brutal sein? Natürlich ist es auch hier unterschiedlich, aber wenn du dir die Todesursachen anschaust sind vielmals langwirige Krankheiten dabei. Da schläft man nicht einfach mal ein und ist weg, sondern eine lange Leidensgeschichte ging voraus.