Warum kommen nahezu alle unsere Weihnachtstraditionen aus dem Osten bzw. aus dem Erzgebirge?

7 Antworten

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Es gibt auch westdeutsche Weihnachtstraditionen, so wurde der Adventskranz in Norddeutschland eingeführt, und der erste gedruckte Adventskalender stammte aus Hamburg.

Nussknacker gab es auch aus anderen Regionen, u.a. aus Südtirol (Gröden) und aus Bayern: "Die Blütezeit der kunstvollen Nussknackerfiguren begann im 18. Jahrhundert, als sie zunächst in Gröden und in Oberammergau geschnitzt wurden"

Ab dem 19.Jahrhundert wurde diese Tradition vor allem im Erzgebirge weitergeführt, auch, da der Bergbau dort stark zurückging.

https://de.wikipedia.org/wiki/Nussknacker#Geschichte

Wahrscheinlich hat jede Region in Europa seine eigenen Weihnachtsgerichte, aus Aachen stammen z.B. die Aachener Printen - die dortige Variante des Lebkuchens, in einer eher herben Geschmacksrichtung.

Der Christstollen kommt aus Naumburg (Thüringen)

und im Erzgebirge haben die Leute (Bergleute) in langen Wintern geschnitzt und geklöppelt und die Sachen dann verkauft - so ist dieser Wirtschaftszweig entstanden

Daikanyama  25.12.2020, 01:26

Christbaumkugeln kommen auch aus Thüringen. Aber ich denke das können wir getrost mit zum "Osten" zählen

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Hessen001 
Fragesteller
 25.12.2020, 01:38

Echt? Ich dachte immer, der Stollen kommt aus Dresden.

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Ich denke, das hat unter Anderem mit der Historie der Region Deutschland zutun. Wenn du dir die Landstriche im Westen anschaust, dann gehörten viele Teile davon immer mal wieder zu anderen Staaten. Grade im Raum Saarland, Baden Württemberg. Der Norden Deutschlands war immer sehr dünn besiedelt, während in den Mittelgebirgen durch den Bergbau das Leben brummte. Und in dieser Zeit sind auch die meisten Weihnachtsbräuche entstanden, die wir als typisch deutsch verstehen.

So würde ich mir das jedenfalls erklären und so macht es für mich Sinn.

Das stimmt sicher, aber eine Tradition ist zu 100 % Made in West Germany. Im August ist Weihnachten angesagt. In den Regalen liegen die Pfefferkuchen und Weihnachtsmänner. Da kommt Vorfreude und Stimmung auf bei 30°C.

Hessen001 
Fragesteller
 25.12.2020, 01:44

Genau wie in Rothenburg ob der Tauber. Als kleines Kind hab ich geheult vor Begeisterung, dass da im Hochsommer Weihnachten ist, so gefreut habe ich mich. Ich habe meinem Papa damals gesagt, dass ich irgendwann nach Rothenburg ziehen werde und dann das ganze Jahr lang Weihnachten feier und ich war so dermaßen traurig, dass wir das nicht bei uns zu Hause auch so machen können.

Mittlerweile denk ich mir immer: Bloß nicht nach Rothenburg, bloß nicht nach Rothenburg...

So ändern sich eben die Wahrnehmungen im Alter. 😅

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Das war bereits lange vor der DDR Tradition. Damit hat man auch zu DDR-Zeiten weiter gemacht um Devisen zu bekommen, sonst wären diese Traditionen dort ausgestorben. Mit Weihnachten hatte die Staatsführung wenig zu tun und so wurde dann mit wenig Erfolg die Jahresendflügelfigur speziell für die DDR eingeführt. Meißner Porzellan wurde ja auch weiter hergestellt, obwohl sich das dort nur die Elite leisten konnte.

Daikanyama  26.12.2020, 00:34

Es hat doch niemand behauptet, dass mit Osten die ehemalige DDR gemeint ist. Ich verstehe die Frage eher so, warum sich ausgerechnet die Traditionen aus dieser Region erhalten haben, während die Bräuche anderer Regionen unseres Landes kleine, regionale geblieben sind. Und warum gerade diese Gegend diesen Einfluss auf die gestalterischen Elemente um Weihnachten hatte.

Das unsere Bräuche mit der DDR nichts zutun haben, dürfte jedem klar sein.

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