Warum kann der freie Wille bzw. das Gegenteil bis heute von der Wissenschaft nicht bewiesen werden, ist überhaupt jemals ein Beweis möglich?

7 Antworten

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Haben wir uns denn schon weltweit, kollektiv, darüber geeinigt was ein freier Wille eigentlich ist? Wäre vielleicht ganz hilfreich um das Gegenteil beweisen zu können.

Freier Wille bedeutet ja im Grunde, so interpretiere ich das, völlig umgeleitet in seinem denken zu sein... aber wenn man das so betrachtet sind wir das nicht. Ob es Schwerkraft ist die uns daran hindert durch ein schwarzes Loch zu reisen... oder auch typisch irdische Konzepte wie Schule, Eltern, Freunde, die immer bedingt dafür ausschlaggebend sind welche Werte, Perspektiven oder Meinungen wir vertreten. Hinzukommend natürlich die ganze Propaganda u.a Manipulationsversuche.

Wäre dem menschlichen Wille keine Grenzen gesetzt, wäre er ein wohl gottgleiches Wesen, welches einfach so ganze Galaxien erschaffen könnte... denn normalerweise hören Wille und Freiheit da auf, wo du nicht bemüht bist etwas anderes zu entdecken oder es einfach nicht kannst... aus welchen Gründen auch immer.

Das liegt wohl auch daran, dass jeder etwas anderes darunter versteht.

Auf der gesellschaftlichen Ebene, wo der freie Wille meistens diskutiert wird, sind wir natürlich nicht frei in unseren Entscheidungen. Es gibt Regeln, Bedürfnisse, Prägungen... Anderenfalls würden wir doch nur hilflos in irgendeiner Pfütze vor uns hin sabbern. Diese großartige Erkenntnis ist nicht gar so aufregend.

Auf der physikalischen Ebene kollidiert der freie Wille allerdings mit dem Ursache-Wirkungs-Prinzip. Unsere Entscheidungen zu bewussten Muskelbewegungen sind offensichtlich nicht das Ergebnis einer (noch so komplexen) Wechselwirkungskaskade, die man möglichst noch bis zum Urknall zurückverfolgen könnte. Wäre es so, könnten zwei Individuen nicht interagieren (sich unterhalten, miteinander musizieren, Fußball spielen...). Das ist eigentlich allemal Beweis genug, dass es den freien Willen geben muss.

Es ist erstaunlich, wie viele Leute sich allen Ernstes mit dem Gedanken abfinden, dass all unser Denken und Handeln durch physikalische Kausalketten fremdgesteuert sei. Höheres Leben ist vom Determinismus (im physikalischen Sinne!) ausgenommen. Natürlich ist es ein Wunder.

Pyramesse27806  07.02.2024, 19:58

Nichts ist vom Determinismus ausgeschlossen, weder wir noch die Ursachen. Das Kausalitätsprinzip gilt nicht nur in der Welt der Physik. Jede Denkweise und auch jede Handlung muss auf Ursachen zurückzuführen sein. Ansonsten sind diese Wirkungen nicht existenziell. Noch eins. Ein konkretes Wollen wird immer von innen beeinflusst, von außen nie.

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Hallo EVYTNG!

Innerhalb neurophysiologischer und physikalischer Gesetzmässigkeiten kann der freie Wille philosophisch angenommen werden.

Darüberhinaus halte ich einen Beweis nicht für möglich oder nötig.

Ich kann mich zwar frei dafür entscheiden, 10 Meter hoch zu springen oder ohne Wasser auszukommen, doch die Realität zeigt, wo die Grenzen sind.

LG

gufrastella

Die Frage nach dem freien Willen ist eine der grundlegenden und komplexesten in der Philosophie und Neurowissenschaft. Die Schwierigkeit besteht meines Erachtens darin, dass der freie Wille ein Konzept ist, das schwer zu definieren und zu messen ist. Wissenschaftler können das menschliche Verhalten und die Entscheidungsprozesse untersuchen, aber die Frage, ob diese Entscheidungen wirklich frei getroffen werden oder ob sie von unbewussten Prozessen determiniert sind, bleibt umstritten.

Ein Hindernis für den Beweis des freien Willens liegt in der Natur des wissenschaftlichen Untersuchungsprozesses selbst. Wissenschaft basiert oft auf empirischen Beobachtungen und experimentellen Methoden, die darauf abzielen, bestimmte Hypothesen zu bestätigen oder zu widerlegen. Da der freie Wille ein Konzept ist, das sich nicht immer direkt beobachten oder messen lässt, gestaltet sich die wissenschaftliche Untersuchung schwierig.

Zusätzlich gibt es auch philosophische Überlegungen und Debatten darüber, was genau freier Wille bedeutet und ob er mit den Prinzipien der Kausalität und Determinismus vereinbar ist. Einige argumentieren, dass die naturwissenschaftliche Sichtweise, die alles auf physikalische Prozesse und Ursachen zurückführt, den freien Willen infrage stellt.

Insgesamt bleibt die Frage nach dem freien Willen ein faszinierendes und kontroverses Thema, das weiterhin Forscher aus verschiedenen Disziplinen beschäftigt. Es ist möglich, dass sich unsere Kenntnisse und Forschungsmethoden weiterentwickeln und uns irgendwann einen tieferen Einblick in dieses komplexe Phänomen ermöglichen. Bis dahin wird die Debatte wahrscheinlich weitergehen, nehme ich an ...

Der ist doch bewiesen. Wir können uns ja frei entscheiden, natürlich immer mit Konsequenzen. Ursache und Wirkung.